15.06.2018 TJ Tatran Sedlčany - FK Olympie Březová 3:1, Divize Skupina A
Městský Stadion Sedlčany, 334 Zuschauer (etwa 15 Gäste)

Ewig schob ich’s vor mir her, doch in dieser ablaufenden Saison musste ich dann doch endlich mal wieder hier her. Nach Tschechien! Ins Land in das ich gerne reise, gerne lebe und natürlich gerne zum Fußball gehe. Daher musste ein freies Wochenende herhalten und nach lang genug andauernder Knechtschaft war es dann soweit. Zwar nur einen Freitag und einen Samstag, aber besser als nix und nach dem ich mich ans planen machte, um überhaupt noch ein paar Spielchen abzubekommen, waren dann auch zum Freitag ein und zum Samstag drei Kicks gefunden. Ein Hostel zu finden dürfte auch nicht all zu schwer sein und da ich keine eigenen vier Räder besitze, musste mal wieder der Bus herhalten, welcher gegen viertel neun am Freitagmorgen vom Hof rollen sollte. Dies geschah dann auch recht pünktlich, ab Leipzig war die Mühle überfüllt, doch genervt hat keiner während der Reise und ich konnte allein sitzen. Kurz vor Prag jedoch kam es wie es kommen musste, der Fahrer musste seine Pause machen und das obwohl man schon die Häuser der tschechischen Hauptstadt sah. Nun ja, Gesetz ist wohl Gesetz und nach ner Dreiviertelstunde gings dann auch weiter und trotz der Verspätung erreichte ich Prag noch

so, dass ich meinen Zug Richtung Sedlcany bekam. Dort sollte der erste Kick der Reise stattfinden und mit der Divize A sind ja nun noch genügend Grounds übrig die noch besucht werden müssen. Also schnell noch nen Ticket gesichert, Prag bleibt eklig voll und laut, doch der Zug wurde geschafft und gut zwei Stunden vor dem geplanten Kickoff erreichte ich auch das schmucke kleine Örtchen. Hier gings dann noch etwas ins Zentrum, an einem Brunnen ließ ich die Seele baumeln und bei guter Hitze musste es natürlich auch noch ne Kugel Eis sein. Die Zeit jedoch schritt voran und so gings dann die paar Meter Richtung Stadion, wo ich gut eine halbe Stunde vor dem Spiel ankam, ne nette Karte für 40Kc absahnte und dazu ne bekloppte Klatschpappe und ne Tröte geschenkt bekam. Oh jeh! Nun ja, es war der letzte Spieltag, man wollte sicherlich noch etwas Party machen und so lagen die Spieler nur faul im Strafraum rum. Hmm, aber warum? Genau, die

Gästemannschaft sowie der Schiri fehlten! Nach mehrmaligem Durchfragen wich dann aber meine Angst es könne nicht gespielt werden, denn der fehlende Schiri holte die fehlenden Gästespieler mit einem Kleintransporter ab, denn der Gästebus hatte eine Panne. Na wenn das kein Sportsmann ist, dann weiß ich auch nicht mehr! So verlegte sich der Kick dann halt auf 19Uhr, was gleichbedeutend damit war, dass ich meinen Zug Richtung Prag zurück nicht schaffen würde und somit musste ich früher gehen. Doch verhaftet mich, das Kreuz gibt’s trotzdem ihr Lutscher! Denn immerhin sah ich 60min feinsten Graupelfußball, wobei Sedlcany sicherlich etwas spritziger wirkte und am Ende auch verdient als Sieger vom Feld ging. Insgesamt wars ein netter Ground, mit ner hübschen Tribüne und ein paar vergammelten Stufen. Es gab ne ausgezeichnete Klobasa, die zwar leider nur von der Heizplatte kam, aber dennoch mundete. Bier war natürlich auch gut da und nach dem mir die Ohren dann doch abfielen, dank der blöden Tröten, hieß es für mich das Szenario zu verlassen und vorbei am hübschen Ententeich Richtung Bahnhof zu machen. Dort erreichte ich gerade noch den letzten Zug Richtung Prag, wo ich dann nur noch einen Weg vor mir hatte, und zwar zur Unterkunft. Gewählt hatte ich heute das Hostel Ladvi, welches ich bereits einmal bewohnen durfte und mir auch gefällt. Die gute Dame hatte zwar nicht ganz verstanden, dass ich mich bereits auskenne, aber man war so stolz auf seine Stadt, dass man mir gleich sämtliche Landkarten und Souvenirpläne in die Hand drückte. Für mich hieß es dann noch kurz ein paar Verpflegungselemente zu besorgen, duschen zu gehen und die Augen zu schließen. Es war sicherlich ein erfolgreicher Start in die kleine Tour und er machte auch müde. Immerhin gabs am nächsten Tag noch drei weitere Kicks und die mussten auch in einem ziemlich eng liegenden Zeitfenster absolviert werden…





















16.06.2018
10.15Uhr: FK Neratovice-Byškovice - FC Slovan Velvary 0:1, Divize Skupina B
Městský Stadion Neratovice, 110 Zuschauer (etwa 30 Gäste)
….so gings also früh bei Zeiten aus den Federn, denn der erste Kick des Tages begann bereits Früh und das ist ja das Schöne an diesem Land. Daher also schnellstens hoch, nochn Pivo auf dem Weg eingepackt und mit der Metro gings zum Bahnhof. Hier schnell noch Tickets gesichert, was zwar nicht einfach war, aber dennoch gut klappte. Denn nach gefühlt

hundert Jungesellenabschiedskommandos und drängelnden Menschen, waren dann auch die Ticketschalter schlecht besetzt und überfüllt. Na ja, Prag ist keine Stadt für mich. Zwar schön, aber zu voll! Wie dem auch sei, ich hatte mein Ticket und so gings zum Gleis und geradewegs nach Neratovice. Hier wartete nicht nur ein schicker, sondern auch der größte Ground der Divize B auf mich. Na wenn das nix ist, auf der Liste steht der Ground mit der hübschen Tribüne und den vergammelten Stufen schon lang. Nach Ankunft in Neratovice gings also direkt dort hin, denn für die Stadt blieb keine Zeit. Viel verpasst dürfte ich aber nicht haben und so gabs nach nem Eintritt von 40Kc keine Karten, dafür aber ein Programm und zwei Kollegen wurden auch schon lange ausgemacht. Die kleine Kommunikation fand dann aber nur im Netz statt live statt und der Grill sowie der Bierstand war nun auch schon langsam am voll werden. Der Gast aus Velvary war frisch gebackener Meister dieser Staffel, dies hatte dann zur Folge, dass der Club von ein paar Leuten begleitet wurde und diese sogar ein Meisterschaftsshirt dabei hatten. Stimmung, ums vorweg zu nehmen, gabs aber keine und somit kann man noch ein paar Worte zum Getrampel, ähhhh Sportlichen loswerden. Nun ja, der Schiri hatte massig zutun, denn aller fünf Sekunden schrie ein Spieler vor Schmerzen. Ob man sich am letzten Spieltag noch so präsentieren muss? Ich denke nicht, jedenfalls wars ehr zum Augenkrebs kriegen und das weniger verdiente Siegtor fiel dann auch erst in den letzten Minuten. Mehr gibt’s hier aber eigentlich zu erzählen, denn es war dann ehr ein chilliger Morgen mit gutem Essen und etwas Sport. Insgesamt ist die Hütte hier genau das was man sehen möchte, da ich aber eigentlich gar keine Zeit mehr hatte hier noch ewig zu schwärmen, gings geradewegs zurück zum Bahnhof, wo der Zug Richtung Prag einrollte und nach dem ich den absolut überfüllten Waggong betreten habe, gings mit leichter Verspätung zurück in die Hauptstadt. Dort angekommen hieß es Beine in die Hand und ab zur Metro. Denn der zweite Kick des Tages spielte sich zwar zwischen zwei Zweitvertretungen ab, der Ground jedoch gehört einem Viertligisten, sprich der gastgebenden ersten Mannschaft….






















14.00Uhr: FK Admira Praha B - FK Motorlet Praha B 1:1, Pražská teplárenská přebor
Stadion na Pecich, 45 Zuschauer (keine Gäste)
….die Rede ist von der Admira, einem Club der schon lange auf der Liste steht und der auch längst schon besucht wurde. Leider war es damals der Beginn des Jahrhunderthochwassers in

Mitteldeutschland, welches auch in Prag seine Spuren hinterließ. Doch heute war ich ja da, das Wetter ist ein anderes und nach dem ich etwas Schiss hatte, es könnte auf dem Kunstrasen nebenan gespielt werden, beruhigte mich der Verein via Facebook schnell und versicherte mir, dass die Erste Morgens und die Zweite zum Nachmittag definitiv im Stadion spielen wird. Na fantastisch! So kam die Metro pünktlich, fährt ja aller vier Minuten…und wieder in der Ecke von Ladvi angekommen gabs noch nen Fußmarsch und so erreichte ich den Ground pünktlich zum Anstoß. Punktlandung dürfte man das wohl nennen und weil die Dame am Einlass sicher noch Karten von heute morgen übrig

hatte, gabs diese gleich mal zum selben Preis wie bei der Ersten. Nun ja, 40Kc werden mich nicht umbringen und auch die nächste Dame, nämlich die am Grill hatte das gleiche Konzept auf Lager. Denn die Würste die bei ihr auf dem Grill lagen, waren das Überbleibsel von heute Morgen, aber ein Gedicht waren sie immer noch. Ein Bier direkt aus der Kneipe gabs auch noch und die erste Mannschaft sonnte sich frisch geduscht im Biergarten, aß gegrillten Schweinerücken und ließ sich mit Wodka voll laufen. Na wenn das nix ist…Ich jedoch hatte mein Pivo und die Wurst und das reichte auch. So nahm ich dann zunächst im Biergarten Platz ehe es dann doch zu sonnig war und ich mich auf die Stehränge auf der Geraden platzierte. Von dort hat man einen schönen Blick auf die recht schicke Tribüne und auch die Platten drumherum geben dem Stadion hier echten

Charakter. Selbst der Kunstrasen hinter dem Tor hat irgendwie auch was und wer weiß, vielleicht treibt mich die Langeweile da auch noch mal hin. Auf dem Platz ließ man es dann auch recht ruhig zugehen, Admira führte in der ersten Minute bereits und begab sich dann lieber auf Schlafkurs. Die Gäste nutzten dann einen Konter zum Ausgleich und so trennte man sich friedlich mit einem Remis. Der Schiri pfiff dann sogar noch etwas früher ab, warum weiß ich auch nicht, aber es kam mir ganz recht, denn so wie ich es bereits sagte, ich hatte recht kurze Zeitperioden zwischen den Spielen musste mal wieder die Beine in die Hand nehmen. Denn es ging mal wieder zurück zum Bahnhof und von dort an den Rand von Prag. Der Weg sollte mit dem Zug absolviert werden und so ging es nicht nur in eine Ecke die ich bisher nicht kannte, sondern auch zu einem Ground, welchen sicherlich nicht jeder kennt oder auf der Rechnung hat…














17Uhr: SC Radotín B - FC Zličín B 4:2, Hl. město Praha 1.B/A
Areál SC Radotín, 35 Zuschauer (etwa 10 Gäste)
….die Rede ist hier vom SC Radotín, bzw. das Areal am Rande der Stadt und mitten im Grün. Ich jedenfalls hätte nicht gedacht, dass es so was hier gibt, aber man lernt ja nicht aus. Gut 20min mit dem Zug zu fahren zeugt dann sicherlich auch davon wie groß Prag wirklich ist und nach dem ich mit leichter Verspätung den Bahnhof in Radotín erreichte, hieß es Beine

in die Hand, denn der Kick beginnt in fünf Minuten. Vorbei an einem kleinen Baseballstadion und nem Schwimmbad, direkt zweimal über die Gleise war ich dann auch da, die Furcht von Kunstrasen war unbegründet und siehe da, das Spiel fing noch gar nicht an, ich habe es also pünktlich geschafft. So gings dann kostenlos auf das brutal vergammelte Areal, wo der Sechstligist von Radotín bzw. die Zweite die nur eine Liga drunter spielt jeden Moment den Kickoff vollzog und bevor ich mich dem letzten Kick der kleinen Reise hingab, gings natürlich noch in die Kneipe, wo ich nicht nur ein neues Glas einsacken durfte sondern mich auch fast noch bekotzen durfte. Denn eine angebotene Klobasa gabs aus dem Kochtopf und ich nenne das Vergewaltigung! Daher bliebs nur beim Bier, eine Runde ums Stadion wurde auch noch gedreht und dabei bemerkte man es erst bei zweimaligen Hinsehen, dass unter den völlig verwucherten Sträuchern noch einige Stufen vorhanden sind. Auch ein Marathontor ist vorhanden, genau so wie eine überdachte Tribüne. Ich denke daher, dass dieser Ground nicht die schlechteste Wahl am heutigen Tage war und auch auf dem Platz war es sicherlich nicht das was man Langeweile nennen kann. Zumindest wars ein recht torreiches Spiel und kurz vorm Halbzeitpfiff gesellte sich dann auch noch ein Kollege dazu, der in Tschechien wohnt. Da kam dann doch schon etwas der Neid hoch und bei netten Gesprächen über die Niederungen dieses Landes und

dem Sport ging dann auch dieser Kick irgendwann dem Ende zu. So begaben wir uns dann zum Ausgang, ich bekam noch den Tipp einer Abkürzung zum Bahnhof und zurück sollte der Weg Richtung Hauptbahnhof der Stadt gehen. Immerhin hatte ich noch einen letzten Weg, eine weitere Haltestelle Metro bis Florenc. Denn von dort fuhr der Bus gegen kurz vor halb neun, der mich wieder nach Halle bringen sollte. So hieß es sich vom Kollegen Christoph zu verabschieden und den Heimweg anzutreten. Auch hier ist Pünktlichkeit eine Tugend, aber der Busfahrer mit seinen Witzen über Lautsprecher war allein schon die Reise wert. So kam ich kurz nach Mitternacht in der Halleschen Weltstadt an und musste wieder einmal mit Erschrecken feststellen wie grauenhaft es mittlerweile ist in der BRD zu leben. Wenn man nämlich gerade einmal eine Stunde in der Heimat ist und bereits innerhalb dieser Zeit nichts weiter als asoziales Verhalten und Überfremdung sieht, dann stelle ich mir schon die Frage wohin uns das führt. Nun ja, ein voll besoffener Zottelkopf mit kaputten Sandalen musste ja unbedingt einen Busfahrer umboxen, was im Leipziger Busbahnhof dann zumindest noch zu einem kleinen Kinofilm führte und man dadurch das Gebäude nicht verlassen durfte. Na ja, angekommen bin ich doch aber trotzdem, ich jedenfalls kann es nicht erwarten wieder hier wegzukommen. Denn insgesamt gesehen waren diese zwei Tage mal wieder bitter nötig, ich habe Speis und Trank genießen können, der Sport war nicht groß, trug aber zur Unterhaltung bei. Ich gehe weiter dem Ziel nach die 100 in Tschechien voll zu machen und das in diesem Jahr und hatte durchaus Freude mal wieder unterwegs gewesen zu sein. Zwar mal wieder allein, aber man findet nicht immer jemanden der einen begleitet. Sport frei!
















