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19. Dezember 2017 2 19 /12 /Dezember /2017 14:50

16.12.2017 FC Internazionale Milano - Udinese Calcio 1:3, Serie A

 

Stadio San Siro, 52011 Zuschauer (etwa 200 Gäste)

 

Nochmal Urlaub vor dem grässlichen Weihnachtsgeschäft. Ich bin Gastronom und kann den Konsumwahn der Leute nicht verstehen. Doch es bringt mir die Möglichkeit mein Hobby in vernünftigem Maße auszuüben und so können sich alle von mir aus gegenseitig umbringen um den nächsten Blinkekram in ihre Tasche stecken zu können, ich gehe dann mal zum Fußball! Die Kollegen Christian und Fabian hatten da, mit eigentlich noch einem vierten Mitglied im Bunde, die Idee zum Jahresende hin ins Land der Nudeln, Pizzen und des Fallobstfußballs zu reisen und dabei mal eben noch schnell drei Serie A Spiele abzugreifen. Klingt nicht schlecht, doch die

Jungs hatten ihren Flug bereits gebucht und da ich wohl zu spät dran war, kam der Flug nach Bergamo ganze 122Euro...nein Danke, ich schaue mich lieber woanders um und da ich ja noch nen Gutschein bei einem renomierten Busunternehmen besaß und auch ein Sparticket der Bahn abgreifen konnte, gings halt per ICE nach München zum Freitagabend. Im Nachhinein ärgerte ich mich zwar nicht schon Donnerstag loszufahren und um noch einen Freitagskick abzugreifen, doch auch die Dame des Hauses muss eben schnell noch bedient werden und somit blieb es bei drei der geplanten vier Kicks. Nach München kam ich, Dank der neuen ICE Sprinterstrecke in gut zweieinhakb Stunden an und hatte dort noch etwas Aufenthalt bis der Bus Richtung Milano einrollte. Dieser fuhr dann auch pünktlich ab, und trotz des brutalen Schnees in der Schweizer Bergregion, kam ich pünktlich in Milano an. Beschissen hierbei war dann einzig und allein, dass der Fahrer bei seiner Pause die Passagiere rauswarf und das bei -2 Grad in Chur! Ob das sein muss wage ich zu bezweifeln, zumal noch ein zweiter Fahrer an Bord war! Nun ja, erkältet habe ich mich nicht und so schlug ich gegen 6Uhr am Samstag auf dem völlig verdreckten Busbahnhof in Milano auf. Müll, Gestank und Gesindel, das ist eigentlich nicht das was man nach seiner Ankunft sehen will, aber zum Glück gabs ja gleich ne U-Bahn mit der ich zum Domplatz fuhr und noch etwas Kultur einatmen wollte. Der Weihnachtsmarkt dort hatte natürlich noch zu und an dieser Stelle muss man einfach mal einwerfen welches Ergebnis unterm Strich bei der Politik in Europa rauskommt. Cops mit Maschinengewehr bewachen den örtlichen Lebkuchenhändler? Bewaffnetes Sicherheitspersonal knüppelt die obdachlosen Opas aus den Passagen, damit der Bonze seinen Goldwarenladen öffnen kann? Normalität auch in Italien wie es scheint und erschreckend zugleich! Aber ok, konzentriere ich mich doch lieber mal aufs Sportliche und erwähne als nächstes den Besuch des echt genialen Leichtathletikstadions im Zentrum der Stadt. So hatte es von außen Ähnlichkeit mit dem Sportforum in Chemnitz, ist bestückt mit dicken Masten und hat einen beeindruckenden Ausbau aufzuweisen. Tore standen auch drin, ob es hier aber einen Verein gibt weiß ich nicht. Wer es weiß kann mir gerne schreiben und ich plane somit meinen nächsten Aufenthalt in Milano ;-) Ansonsten ist die Stadt ein einziges Dreckloch, wo sich absoluter Abfall mit allerdings teilweise beeindruckender Architektur die Hand reicht. Ist halt mal was Anderes und da dann doch die Zeit rannte, bestieg ich die U-Bahn Richtung Hauptbahnhof um mich mit den Kollegen zu treffen, welche aus Bergamo anreisten. Pünktlichkeit ist dabei sicherlich eine Tugend, aber wir hatten ja noch Zeit und da man sich gegen 12Uhr endlich treffen konnte hieß es zunächst das Hotel aufzusuchen um dort einzuchecken. Angekommen sind wir rasch, gefunden wurde es auch recht schnell. Der Zustand für den Preis von 24 Euro, das ist eine andere Geschichte! Schäbiger gehts nicht, der Fahrstuhl sah lebensbedrohlich aus, die Dusche stand quasi neben meinem Billigbett und von den Sanitäranlagen will ich besser nicht anfangen. Der Besitzer saß dabei hinter seiner verstaubten Rezeption, verriet uns nicht, dass man ohne Schlüssel Nachts nicht reinkam und die Heizung ließ sich auch nicht runterdrehen. Nicht zu empfehlen, zum Glück hatte ich nicht ganz so viel gefrühstückt in dieser Stadt und wir sind ja auch eigentlich nur aus einem Grund hier. Das San Siro zu besuchen und das Heimspiel von Inter. Immerhin zählt die Bude zu den berühmtesten Kisten der Welt und als wir nach einem kurzen Fußmarsch mit Pause an einem Supermarkt (ohne Bierverkauf) am Stadion ankamen, musste ich schon sagen, dass in meiner Hose etwas gewaltig angeschwollen ist! Schon geil direkt vor diesem Stadion den Hals in die Höhe zu strecken und dieses beeindruckende Bauwerk zu bewundern. So hieß es dann also nichts wie rein und nach einer billigen Kontrolle und dem viel zu engen Drehkreuz waren wir dann also drin in diesem Tempel, den sicherlich jeder kennt und den man kaum beschreiben braucht. Gefallen weiß am meisten die steilen Tribünen, die Dachkonstruktion und die recht witzige Gegengerade mit abgesenktem Dach. Die Säulen in den Ecken und vor Allem der ekelhaft lange Fußmarsch in den Mittelrang sind dabei genau so noch zu erwähnen, wie die Atmosphäre, die sich, zum Glück(!), in Italien langsam erholt. Sehr schön! Was dann hingegen weniger schön ist, sind die kranken Preise von 6Euro fürn 0,3er Bier und auch der Eintritt hat was von Schweizer Verhältnissen. Aber ok, ich wusste es ja vorher und der Kick begann dann auch so langsam. Dass Udinese bei dieser Leistung am Ende mit drei Punkten dasteht, darf man zum einen der Chancenverwertung Inters in die Schuhe schieben und vor Allem dem Schiri. Nach der etwas überraschenden Führung der Gäste konnte Inter schnell ausgleichen und als man dem Führungstor nahe war, gabs plötzlich eine Spielunterbrechung und Elfer für Udinese. Da pfiff der Schiri einen Handelfer, obwohl schon vier Minuten weitergespielt wurde und das durch den Videobeweis, welcher den Fußball noch mehr kaputt macht als ohnehin schon. Das war dann die Führung der Gäste und plötzlich ging bei Inter nichts mehr. Durch einen sauberen Konter konnte man sogar noch auf 3:1 erhöhen und stand am Ende als Sieger da. Das dürfte ein Dämpfer im Kampf um die Meisterschaft sein und somit fielen mir leider nur einmal die Ohren ab und zwar beim Ausgleich. Insgesamt war die Stiummung gar nicht mal so verkehrt und die Nordkurve konnte zum Teil den kompletten Block mitziehen. Auch wo das Stadion aus Gingle Bells "Inter Bells" machte und man am Eingang eine Weihnachtsmütze geschenkt bekam, riss man das ganze Stadion mit und endlich einmal wieder fühlte ich die Gänsehaut auf meinem Körper. Optisch hat man zwar keine Bäume ausgerissen und auch die paar Gäste waren kaum vorhanden, aber insgesamt ist es doch schon besser als das was ich von der aktuellen Situation in Italien erwartet habe. So zogen die Temperaturen dann auch langsam an und ich war dann am Ende doch irgendwie froh, dass es vorbei war. Der Schiri pfiff also ab und wir begaben uns nach draußen um zu rätseln was der Abend denn noch bringt. Immerhin waren wir einige Stunden unterwegs und müde. Doch wir sind in Italien und da kanns eigentlich nur eins geben...PIZZA! Also suchte man sich eine Pizzeria und man glaubt es kaum, doch fast jede schloss bereits ihre Pforten oder hatte noch gar nicht geöffnet. Somit hatte dann irgendwie doch keiner mehr Lust sich irgendwo reinzusetzen und bei der letzten Lösung und einer endlich geöffneten Hütte mit genialem Steinofen, entschlossen wir uns eine mit ins Hotel zu nehmen und nochmal schnell irgendwo Bier zu holen. So hieß es also die etwas geizig belegte Schinkenpizza zu verspeisen und ein, zwei Dosen Peroni dazu zu köpfen, ehe der Abend dann doch damit endete ins Nest zu fallen. Immerhin musste man am nächsten Morgen ja bei Zeiten los und ich hätte nie gedacht, dass ich diese Nacht durchschlafe und das ohne Rückenschmerzen zu bekommen...

 

17.12.2017

 

12.30Uhr: Hellas Verona F.C. - AC Milan 3:0, Serie A

 

Stadio Marcantonio Bentegodi, 19439 Zuschauer (um die 3000 Gäste)

 

....so klingelte der Wecker nach einer langen Nacht doch recht früh und trotz des Ausschlafens kamen wir irgendwie nicht wirklich pünktlich zu Potte. Das führte dann dazu, dass wir eine U-Bahn später Richtung Busbahnhof nahmen und bei unserem Umstieg noch Glück hatten den nur wenige Sekunden später eintreffenden Zug zu erwischen. Denn der Bus Richtung Verona

fuhr mehr als pünktlich ab, wir schafften trotz des Frühsports alles rechtzeitig und so ging die muntere Reise los. Denn halb eins wartete das zweite Spiel auf uns und zudem sollte der Tag, was öffentliche Verkehrsmittel betrifft, noch ziemlich böse Überraschungen bereithalten. Doch dazu später mehr, beim zweiten Kick, wo es zwischen Hellas Verona und der Scheichtruppe vom AC Milan ein Duell geben sollte, wurde überpünktlich geschafft und da wir ja weder Tickets noch nen vollen Magen hatten, gings also erstmal auf den Fressboulevard(anders kann man es nicht beschreiben) und zur Tageskasse. So gabs ein richtig geil belegtes Sandwitch vom Grill und ne Karte für die Osttribüne für 34 Euro. Ein Bier gönnte ich mir auch noch schnell und so langsam füllte sich auch die Umgebung mit Bullen und Fans. Die Sonne zeigte sich heute auch und nach dem die Gruppe gesättigt war, gings zum Eingang der auch dieses Mal beeindruckenden Schüssel. Kontroilliert wurde nur der Perso und so gings ohne Schwierigkeiten ins Stadion, wobei wir auch heute wieder ein Sauerstoffzelt auf Grund der Treppen brauchten :-D Aber ich habs überlebt, wir waren dann drin und hatten ja noch gut Zeit um den Ground zu begutachten. Ich denke auch die Schüssel, welche sich der ungeliebte Club Chievo und Hellas teilen, ist in der Szene bekannt, mir gefällt die absolute Größe und auch die Ähnlichkeit mit dem Kolosseum in Rom. Rund, hoch und einfach nur fett. Witzig hierbei sind dann die Blöcke am Rand der Laufbahn, welche mit eine Scheibe getrennt sind und auch noch flacher als der Platz sind. Kein Wunder, dass man hier nur 15 Euro zahlen muss, der Sinn an dieser Stelle solche Plätze zu bauen ist aber nicht unbedingt nachvollziehbar. Abgerundet mit vier größeren Masten dürfte aber auch dieser Ground allen zu gefallen wissen und für Leute mit Höhenangst ist es sicherlich nix einfach mal einen Blick nach hinten auf die Stadt und die Berge zu werfen :-D Auch die Klos sind recht widerlich, denn Schüsseln sucht man vergeblich. Genau so wie Türen! In ein Loch auf den Boden zu scheißen wird wohl nicht dazu führen, dass ich ein Kreuz bei dieser Art Sanitäranlagen setzen werde. Ekelhaft! Aber zum Glück rutschte das Sandtwitsch nicht durch, wir nahmen einfach mal ein paar andere Plätze als die Gekauften ein und somit ging erst einmal das Theater los in der kompletten ersten Halbzeit jedes Mal den Platz räumen zu müssen, da ein paar Idioten auf ihre Nummer beharrten statt sich einen der tausenden leeren Plätze zu sichern...großer Gott nein! Doch wir hatten es dann aber geschafft auch mal sitzen bleiben zu können und so begann dann auch der miese Kick zwischen dem Vorletzten und der Millionentruppe von Trainer und Kampfsau Gartuso. Dass Milan mit Größen wie Bonucci, Donaruma oder Silva selbst hier einfach nur Federn lässt, kann ich absolut nicht nachvollziehen. In solch einer schwachen Liga und dem Gegner muss einfach mehr kommen. Dass da noch niemand ausgerastet ist wundert mich wirklich! Jedenfalls konterte Verona Milan eiskalt aus und das ein ums andere Mal. Sehenswert herausgespielte Tore und ein recht ruhiger Nachmittag für den Schiri waren die Folge. Genau so wie die erneute Pleite für Milan, welche sich sicherlich mehr für diese Saison vorgenommen haben. Es ist einfach traurig zu sehen was aus dem Club geworden ist, der einst Größen wie Baresi, Maldini, Shevchenko, Cafu, Boban, Bierhoff oder auch Seedorf in seinen Reihen hatte. Ich mag die Italiener nicht, deren Arroganz, die Mentalität und ihre Art Fußball zu spielen, doch ein Club wie der AC Milan darf trotzdem nicht in der Versenkung verschwinden! Wenn dann nicht auf dem Platz, dann wenigstens auf den Rängen war Milan schon recht gut unterwegs. Ob nun beim Pöbeln oder einer recht geilen Oldschoolsatmosphäre, Milan wusste

zu gefallen. Auch Oberkörper freie Opas als Einpeitscher durfte man bewundern und wenn die Mannschaft schon scheiße ist, dann feiert man sich eben selbst. Sehr gut! Weniger zu gefallen wusste die Heimnszene. Zumindest ist das meine Meinung. Nur beim Vereinslied konnte man das komplette Stadion einbeziehen und dabei merkte man schnell was da für Potenzial möglich ist. Auch die Beflaggung des Mittelrangs sah schon fett aus, der Zusammenhalt der Kurve gefiel hingegen nicht. Zu wenige waren am singen und das machte sich bemerkbar. Schade eigentlich, aber Hellas ist ja auch nicht unbedingt das was man auf der Rechnung hat wenn man nach Italien fährt. Dennoch war es insgesamt ein geiler Auftakt für diesen Sonntag und da wir ja noch etwas Zeit hatten bis der Zug uns weiterbringt, musste natürlich noch ein Abstecher ins schöne Verona sein. Hierbei stand ein Besuch der Klosterfestung San Zeno auf dem Programm und auch so gefielen die typisch italienisch engen Straßengassen und Gebäude. Leider aber hatten wir für die komplette Stadt keine Zeit und so gings schnellen Schrittes zum Bahnhof. Hier sollte uns ein Zug nach Bergamo bringen, bzw erst einmal nach Breccia. Letzterer wurder auch genommen, nach dem wir uns schnell verpflegten und eine Fahrkarte besorgten. Die Umstiegszeit betrug eine halbe Stunde und somit hatten wir genug Puffer. Eigentlich... irgendwie war der komplette Bahnhof in Aufruhr. Erst machten die Cops ein Gleis in Verona dicht, dann schaffte man den eigentlich anvisierten Zug in Breccia nicht, weil er schlichtweg nicht fuhr und zum Schluss waren sich Lokführer und Personal nicht einig. Es rollte ein Zug ein, der bereits 20min Verspätung hatte und dann meinte einer hier nix nach Bergamo, der Rest aber schon. Also alles rein in den Zug, nur um dann nach einer Dreiviertelstunde wieder raus zu müssen. Denn der eigentliche Zug nach Bergamo rollte endlich ein. Mit einer Verspätung wo selbst die Deutsche Bahn neidisch werden würde! Na wenisgtens gabs nochn Bier und man traf zwei weitere Deutsche (Grüße nach Kassel) um die Zeit zu verkürzen. Langsam aber sich jedoch fing ich an zu schwitzen, denn der Anpfiff beim letzten geplanten Kick war 20.45Uhr, einchecken muss man auch noch und wo das Stadion genau steht hat auch noch keiner in Erfahrung gebracht. Also Tante Google gefragt und genau eine Stunde vor dem Anpfiff erreichten wir Bergamo. Danke an die Bahn...NICHT! Also auf zum Hotel, den Besitzer gemütlich anlatschend begrüßt und eingecheckt. Das war dann schoin mal erledigt, doch bis zum Anstoß blieb lediglich eine Dreiviertelstunde. So baten wir also den Kerl darum ein Taxi anzurufen und als er keines erreichte, fing ich dann langsam an durchzudrehen. Doch es gibt doch noch nette Italiener, denn der Herr bot uns an uns zum Stadion zu fahren, zwar nicht davor, aber der Fußweg wäre nicht lang. Sehr geil! Also natürlich das Angebot angenommen und schnell bemerkt, dass wir das zu Fuß nie pünktlich geschafft hätten! Ein Glück hatten wir die Tickets bereits in der Tasche und so sank der Puls dann auch langsam als wir die Schüssel von Atalanta erreichten...     

 

20.45Uhr: Atalanta Bergamo 1907 - S.S. Lazio Roma 3:3, Serie A

 

Stadio Atleti Azzurri d'Italia, 16692 Zuschauer (um die 400 Gäste)

 

....so standen wir also davor, es ging recht flott rein und gut zehn Minuten vor den Spiel waren wir auch an unseren Plätzen. Schwein gehabt! So besorgten wir uns Karten für 30 Euro und dachten dabei auf einer Tribüne zu sitzen. Arsch lecken, wir landeten auf einem Steher auf einer Stahlrohrtribüne hinter dem Tor. Eine irgendwie seltsame Konstruktion wie ich finde, aber die beiden anderen Kurven für Heim und Gästefans war schon genial alt und auch die beiden Tribünen auf den Geraden wissen zu gefallen! Die Gäste machten links neben uns

auch schon etwas Palermo und bevor man weiter im Text fährt muss ich an dieser Stelle einmal loswerden, dass es schon genial ist, dass es in einer ersten Liga Europas noch diese Art Stadion gibt und diese Länder nicht Tschechien, Montenegro oder Kosovo heißen. Die Masten leuchteten hell, vor dem Stadion war ein Banner angebracht was zu einem Aufruf gehörte und der Kick zu dem ich erst mal ein paar Worte verlieren möchte, war ja auch nicht ohne. So ging Atalanta mit zwei schnellen Toren in Front, was nicht nur mich überraschte, sondern auch alle anderen. Natürlich war die Stimmung groß, doch Lazio zeigte warum man dort oben steht. Zwar ist Starstürmer Imobille nicht dabei, aber vielleicht hat ihn gerade einer mal wieder nicht zum Spaghetti essen eingeladen....nein, auch so schaffte man zwei Tore vor der Pause und auch in der zweiten Hälfte ging es weiter munter zur Sache. So bekam Atalanta einen glasklaren Elfer, welcher zum 3:2 führte und das 4:2 wurde kurz darauf zurückgenommen. Warum, das weiß keiner. Dies nutzte Lazio dann aber aus und nach einer Schwächephase Bergamos konnte Lazio den Ausgleich erzielen. Der Rest des Spiels plätscherte dann so vor sich hin und somit waren wohl alle mit dem Remis zufrieden. Ich denke auf Grund der Niederlage von Inter und dem Schwächeln von Neapel und Juve dürfte das Lazio nicht wehtun und somit bleibt die Liga spannend. Spannend war dann auch was beim Drumherum so auf uns wartete. Immerhin ist Atalanta eigentlich die Szene schlechthin gewesen und nach einer Auflösung der Curva Nord, sowie den Spinnereien des Clubs, hatte ich schon Schiss hier würde nix gehen. Doch Pustekuchen! Eine kleine Gruppe neben uns hatte eine kleine Blockfahne mit dem Vereinslogo parat. Hinzu gesellten sich ein paar Doppler und ein paar Fackeln. Die eigentliche Fankurve überzeugte mit einer großen Blockfahne in den Vereinsfarben über die komplette Hintertorseite und auch auf den Tribünen präsentierte man blaue Zettel. Auch hier gingen dann immer wieder Fackeln an

und auch etwas bunter Rauch wurde gezündet. Leider behielt man die Fackeln nicht in der Hand sondern warf sie in die Mundlöcher. So ergab es zwar ein interessantes, aber kein geniales Bild. Scheint in Italien wohl so üblich zu sein, überzeugend war die Stimmung aber allemal. Wenn man überlegt, dass die Kurven kein Dach haben, so war es stellenweise schon brachial was von den Rängen kam. Auch so hat man bei den Hüpfeinlagen das ganze Stadion mit einbeziehen können und so waren nicht nur die Graffs vor dem Stadion oldschool, sondern auch das was man hier präsentiert bekam. Viele kleine Tifos und Doppler, dazu viel optischer Einsatz von Armen und größeren Schwenkern. Genau so mag ich das! Im Gästeblock konnte man dann froh sein überhaupt jemanden zu sehen. Immerhin ist es Sonntagabend und von der Hauptstadt bis nach Bergamo reist man ja auch nicht gerade in einer halben Stunde. So war das was Lazio anbot recht ordentlich. Man war nie wirklich still und bezog quasi immer den kompletten Mob ein. Auch nach den Toren wusste das Gepöbel zwischen beiden Lagern zu gefallen, immerhin war der Gästeblock ja gleich nebenan und selbst die Familienväter neben mir ließen sich zu tief herbawürdigenden Beleidigungen herab. Geil! :-D Insgesamt also dürfte dieser Kick hier das Beste der ganzen Tour gewesen sein und einen besseren Jahresabschluss könnte man sich gar nicht vorstellen. War auf jeden Fall cool und nach dem dann hier alles vorbei war, verabschiedeten wir uns noch von Sektion Kassel und versuchten vergeblich was Essbares aufzutreiben. Am Ende plünderten wir einen Automaten mit Süßigkeiten und Getränken um überhaupt über den Abend zu kommen und Bier hatte ich ja nun auch noch im Rucksack :-D So gings also durch die mit Bullen übersähte Stadt wieder Richtung Hotel, wo wir den Abend ausklingen ließen. Nach dem dann die Müdigkeit einsetzte, knallte man sich dann auch in die Falle, denn am nächsten Morgen sollte ja der Rückweg in die Bananenrepublik erfolgen. So verabschiedete ich mich nach der morgentlichen Dusche von Christian und Fabian, ehe es für die beiden zum Flughafen ging und für mich zum Bahnhof. Denn ich besuchte noch Freunde in München und nahm so den ersten Zug Richtung Verona. Hier hatte ich noch etwas Zeit um den Rest der Stadt, den wir am Vortag nicht schafften zu begutachten und per Eurocity gings nun nach München. Dort kam ich überraschen pünktlich an und so ließ ich den Abend auf den Christkindlmarkt(ein Wunder, dass der noch so heißen darf) ausklingen und dabei musste natürlich noch ein Maß im Hofbräuhaus fließen! Die Menschen waren mir dann aber nur noch zu krass und vor Allem zu fremd und somit zog es mich dann in aller Frische wieder Richtung Bahnhof und zum Zug, der mich nach Halle bringen sollte. In der Heimat kam ich dann auch ohne Probleme an und insgesamt muss ich sagen, es war trotz aller Schwierigkeiten eine recht geile Tour. Mit geilen Grounds, guten Jungs, lecker Futter und einem Besuch Italiens, der ja nun auch schon 12 Jahre her war. So genießt noch recht die Feiertage, habt Freude mit den Familien, bleibt sauber und auf die nächsten Touren...Sport frei! 

 

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2. Dezember 2017 6 02 /12 /Dezember /2017 14:12

Hallescher FC - FC Hansa Rostock 0:2, 3. Liga

 

Kurt-Wabbel-Stadion (neu), 10067 Zuschauer (um die 1400 Gäste)

 

Nun ja was soll man sagen. Pässe über drei Meter kommen nicht an, der Trainerstab ist zerstritten, im Management sitzen ohnehin nur Idioten und auf dem Platz stimmen die Ergebnisse höchstens einmal im Monat. Im Team brennt also die Luft, anders kann man das nicht erklären. Da kam halt der Fischkopftrupp von der Ostsee nach Halle gepilgert, im Gepäck eine beachtliche Siegesserie. Nun gut, gegen Topteams sah Halle immer gut aus, lediglich gegen Schwächlinge musste man Aufbauhilfe leisten. Doch Hansa war alles andere als stark und warum auch immer, wir verloren trotzdem das Spiel. Durch ein Eigentor und einen dummen Elfmeter. Nach der Derbyschmach also ein erneutes Spiel abgegebn, was neutrale Beobachter sicherlich zum grinsen bringt, einen wie mich, der dann doch noch etwas für den Club übrig hat, nicht! Auch diese Niederlage konnte vermieden werden und auch in diesem Spiel hatte man denken können, dass diese Gurkentruppe noch nie zusammen trainiert hat. Anders kann man es nicht bezeichnen, das Spiel nach vorne ist ein Zufallsprodukt und trotz einer starken Abwehrarbeit steht man am Ende mit leeren Händen da. Wie man endlich einmal geradlinig spielen will? Ich weiß es nicht! Und auch beim Drumherum hat der Verein und die Stadt sowie Ordnungsknechte wieder einen gucken lassen und so standen tausende Menschen zum Anpfiff noch vor den Toren. Sicherheitswahn, Kaffeekränzchen oder einfach Nullbock? Keine Ahnung, jedenfalls war ich zum Anstoß gerade noch drin und auf den Rängen hatte man sich mit den Gästen ein nettes Pyrobattle geliefert, welches die Rostocker mal wieder etwas übertreiben mussten, in dem man Fackeln auf den Platz warf. Ich denke damit hat man sich erneut ein Eigentor geschossen, geil ausgesehen hats aber trotzdem. Die Randerscheinungen stimmten also und so hat es sich zumindest etwas gelohnt einen Abend vor der Wochenendknechtschaft seine Zeit zu verschwenden...Sport frei!

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29. November 2017 3 29 /11 /November /2017 14:34

25.11.2017

 

11.00Uhr: KSV Hessen Kassel II U15 - TSV Korbach U15 4:1, Gruppenliga Region Kassel

 

Sportzentrum Giesewiesen Platz 2, 37 Zuschauer (etwa 10 Gästevatis)

 

Wieder ein Wochenende frei, kann natürlich nur eins bedeuten...Fußball. Da ich nun aber erst ne Tour hinter mir hatte und ich nur diesen einen Samstag Zeit erübrigen konnte, musste es natürlich etwas in der Nähe sein und durfte auch nicht ganz so viel kosten. Slowenien hatte daher doch recht ordentlich gefressen und das Wetter ist seit Tagen ja nun auch beschissen. Wer weiß denn schon was stattfindet und was nicht...natürlich blieb da nur eins, das Internet und entdeckt habe ich einen Ground der schon Ewigkeiten auf meiner Liste steht und ja nun eigentlich auch gar nicht so weit weg ist. Die Rede ist natürlich vom netten Ground an der

Kasseler Aue und der Gegner ist mit Saarbrücken nicht nur der Tabellenführer, sondern auch einer der wenigen Clubs aus der Südwest Regio der auch so etwas wie einen Anhang besitzt. Da war die Entscheidung schnell klar und eine Zugstrecke wurde trotz der Sperrung am halleschen Hbf ausgemacht. Doch halt, da ist ja doch noch dieser Skrupel wegen einem einzigen Spiel irgendwo hinzukutschen und so musste ich noch etwas tiefgründiger kramen. Die U15 von Hessen Kassel ist dabei entdeckt wurden und diese spielt sogar auf einem Verbandsligaground. Hmm, nun ja, außer heute. Man hat es Dank des Wetters auf die Kunstwiese neben gelegt, aber da es mir eigentlich Recht war was es denn sein wird, habe ich auch das in Kauf genommen und so gings in der Früh per Schienenersatzverkehr Richtung Angersdorf und von dort direkt nach Kassel. Gegen um zehn erreichte ich dann auch den Bahnhof Wilhelmshöhe und da die Stadt jetzt nicht so viel zu bieten hat und auch der Hercules und die Löwenburg bereits abgehakt waren, entschied ich mich direkt zum Stadion zu schauen und mal zu sehen was denn bereits dort möglich in Sachen Fotos ist. Also auf zur Tram und direkt vor dem Stadion ausgestiegen, einige Tore waren auf und weil der Hallenser ja dreist ist, gings halt einfach mal rein. Da wurde ich dann angeredet was ich denn hier zu suchen habe und aus dem Reflex heraus gab ich mich als Saabrücker Pressemann aus der vom Stadion ein paar Bilder fürs Internet schießen will. Ist ja so falsch nicht, naja bis auf das mit der Presse und so hatte ich schon weit vor dem eigentlichen Hauptspiel die Möglichkeit ein paar Impressionen mitzunehmen, ehe es dann einen Kilometer zu Fuß an die Giesewiesen ging. Dort angekommen vernahm ich einen leckeren Duft von Kartoffelpuffer auf und tatsächlich, der Mannschaftsbetreuer der Kasseler Jugend hatte sich an die Pfanne am Rande des Sportplatzes gestellt und versorgte die Eltern der beiden Mannschaften. Hieß also für mich, nimmst einen mit, kostet ja nur einen Euro und ein Bier hatte ich zur Not ja per Selbstverpflegung in der Tasche. Alles gut also und nach dem ich gefuttert hatte gings noch schnell ne runde um den Plasteplatz, welcher immerhin auf einer Geraden vier Stufen aufweist. Ansonsten gibts halt nur ein Funktionsgebäude und neben dem Verbandsligaground der Zweiten von Hessen Kassel jede Menge Baustelle. Nimmste mit, der Regen hörte ja nun auch bald auf und so hieß es halt noch kurz etwas Juniorenfußball schauen, welcher gar nicht mal so verkehrt war. Zwar fand ich den Trainer der Heimelf jetzt krass, wie er seine Kids zusammenschrie, aber auch die respektlosen Gegenkommentare der Spieler waren nicht zu überhören. Ein Wunder also, dass die Elf zusammenhielt und sogar vier Tore schießen konnte. Nach dem 1:0 kassierte man zwar den Ausgleich, bestimmte aber den Rest des Spiels klar. Wie gesagt die Trainerbank nahm es wie ein WM Finale, aber mich interessierts nicht, ich bin ja nur zum Biertrinken hier :-D Irgendwann war dann auch Abpfiff und ich verzog mich geradewegs wieder Richtung Stadion, wo mittlerweile ein riesen Bullenaufgebot stand und ich mir noch ein Ticket sichern wollte...

 

14.00Uhr: KSV Hessen Kassel - 1. FC Saarbrücken 1:2, Regionalliga Südwest

 

Auestadion, 1500 Zuschauer (um die 400 Gäste)

 

....gesagt, getan und so gings an die Kasse um mir eine Karte für die Haupttribüne zu sichern. Im Endeffekt wars eigentlich auch wurscht wo ich hingehe, die Gegengerade war zu und auch so war hier noch nicht soooo viel los. Also hieß es Ticket einpacken und dann auf die andere Straßenseite. Dort gabs nen hübschen Bäcker wo ich mir noch rasch nen Kaffee reinzog und mich aufwärmte, ehe ich dann ca eine halbe Stunde vor dem Anpfiff ins Stadion gehen wollte.

Kontrollen? Gabs hier nicht. Nicht mal in meine Tasche wollte man schauen und somit bereue ich es sogar etwas, dass ich mir die teurere Variante der Karte gesichert habe, statt einfach irgendwo anders reinzugehen. Egal, der Verein hier kann es sicher brauchen, schließlich lese ich jedes Jahr einmal wie klamm Hessen Kassel mal wieder ist. Eigentlich ist es schade für einen Verein, der mit diesem hübschen, Stadion hier und auch der Region einfach in die höheren Regionen des Deutschen Fußballs gehört. Was hier ständig schief läuft weiß ich nicht, das Tabellenende schmückt man aber auch mal wieder. Oberliga für diesen Club? Ich denke das wäre das endgültige Ende für den Verein und da ich ja nun Groundhopper bin, interessiert es mich schon was dann mit diesem Stadion hier passieren würde. Nun gut, man hat die Eishalle gegenüber und auch eine Möglichkeit für Randsportarten wie Leichtathletik, doch Fußbalkl regiert eben die Welt. Erst vor kurzer Zeit hat man den alten Ground mit seiner hübschen Tribüne neu gebaut und entstanden ist ein Stadion, welches nicht nur nette Masten besitzt, sondern auch recht hübsche Kurven hinter den Toren, eine große Anzeige und zwei komplett überdachte Geraden. Es wäre ein Jammer, ich kann es nicht anders sagen. Aber nun gut, wir alle wissen wies in dem Geschäft läuft, Leute schmeißen das Geld zum Fenster raus und verpissen sich dann wenn der Kahn gesunken ist. Hinterlassen wird ein Trümmerfeld und so war die Hütte hier auch heute nur sperrlich besetzt und vollbepackt mit dem letzten Überbleibsel der Vereinsmeckerrentner. Meckern war aber auch angesagt, denn nach dem Kassel eigentlich ganz gut spielte und sogar das 1:0 erzielen konnte, lud man die Gäste trotzdem irgendwie dazu ein ihre Stärken zu entfalten. Der Schiri gab dann auch noch schnell

seinen Senf ab und stellte einen Gästespieler eben nicht wegen Notbremse vom Platz und auch so war keine Linie zu erkennen. Kassel nutzte dann auch seine Möglichkeiten nicht und bekam die Quittung in der zweiten Hälfte, in Form des Ausgleichs. So plätscherte dann alles so vor sich hin, Saarbrücken hatte mehr oder weniger die Fäden in der Hand und hielt den Gegner stets an der langen Leine. Und wie es dann im Fußball immer so ist, wenns dir eh schon scheiße geht, dann öäufts gleich komplett gegen den Baum. So konnte Saarbrücken mit der wirklich letzten Aktion den Sieg in der Nachspielzeit einfahren und somit den Platz an der Sonne festigen, während Kassel mehr und mehr in die Krise stürzt. Aber auch das gehört zum Fußball und wenn ich ehrlich bin würde ich die von Kölnlegende Lottner trainierten Gäste gerne mal wieder im KWS als Gegner sehen. So entschied man also nicht nur das Spiel für sich, sondern auch das was auf den Rängen abging. Nun ja, ich halte nichts von diesem Bingobongodauergesang, aber die Geschlossenheit im Gästeblock und auch die Mitmachquote wusste zu gefallen. Fahnen und Stöcker hatte man anscheinend nicht durchbekommen und so grenzte man sich kurzerhand halt den Gästeblock ein und hielt die Schwenker und kleinen Zaunis in der Hand, während am Zaun einfach nur ein großes Transpi " Fußballclub Saarbrücken prangerte. Doch, gefiel mir ganz gut und der Heimblock hingegen hatte zwar Schwenker dabei, aber einen mikrigen Haufen der am Singen war. Man spulte seinen Standart ab und obwohl mir der Rest der Beflaggung den Kassel noch besitzt ganz gut gefiel, der Großteil der im Block stand war wohl nur zum Fußball schauen und meckern da. Insgesamt wars aber trotzdem ganz vernünftig was ich heute erleben durfte. Für diese Liga braucht man eben nicht viel erwarten. Erwähnenswert bleibt am Rande dann eigentlich nur, dass ich ausnahmsweise mal ne vernünftige Bratwurst in Kassel bekam und auch die voll verkleideten Weihnachtsbäume mit Bart auf beiden Seiten ließen mir ein Lächeln über die Lippen fliegen. Nichtsdestotrotz, der Schiri pfiff ab, ich hatte es eilig und bestieg die Tram direkt nach dem Spiel Richtung Bahnhof. Dort angekommen deckte ich mich noch rasch mit ein paar Köstlichkeiten der Region ein und bestieg den Zug Richtung Angersdorf. Dort gings erneut per Schienenersatz nach Halle, wo ich in den Abendstunden auch munter ankam und den Abend ausklingen ließ. Insgesamt wars ein netter Ausflug, ich war dann auch mal in Kassel, wünsche dem Verein alles Gute neben nem schönen Stück Kassler hatte ich zwei neue Kreuze und ne Erkältung im Gepäck. Na wenn das mal nix ist? Sport frei!

 

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21. November 2017 2 21 /11 /November /2017 15:24

 

17.11.2017 NK Maribor - NK Olimpija Ljubljana 1:0, Prvaliga

 

 Štadion Ljudski VRT, 9000 Zuschauer (um die 500 Gäste)

 

Ich fange einfach mal damit an, der Chef ist nicht immer ein Arschloch wenn es heißt "ich muss leider deine beiden Urlaubstage verschieben" Nein! Denn so bin ich halt im November auf Tour, statt im Oktober und so bin ich mal wieder in der Lage ein schickes Programm zu basteln und dabei sogar noch nen Länderpunkt mitzunehmen. Daher fiel es mir nicht schwer die Wahl zu

treffen, denn zum Einen steht der Slowenische Teil des ehmaligen Jugoslawien seit Ewigkeiten auf meiner Liste und zum Anderen gibts kaum ein besseres Spiel für den LP als ein Derby zwischen den beiden Topteams des Landes. So ging es dann ans Planen, für einen Balkanstaat war auch alles relativ genau terminiert und so sprangen am Ende vier Spiele und ein, naja halbes Fünftes, heraus. Allein fahren kam aber dieses Mal auf keinen Fall in Frage, denn nicht schon wieder wollte ich mich genau so langweilen wie daheim und nicht schon wieder wollte ich mich lieber mit der Tapete unterhalten. Da passte es ganz gut, dass Kollege Alex quasi die selbe Richtung einschlagen wollte und wir die letzte gemeinsame Tour ja nun auch schon vor ganzen sieben Jahren gemacht haben. Ein Auto, betankt mit Gas, hat man auch unter dem Arsch und so konnte die Reise am Freitag in der Früh beginnen. Das Wetter spielte dabei relativ gut mit und auch die Straßen, durchweg Richtung Passau und durchs Ösilande waren gut frei und so hatte man eben noch die Chance in Linz einen Halt zu machen und sich nicht nur mit ner geilen Torte vollzustopfen, sondern auch mal Dampf gegenüber unfreundlicher Restaurantmitarbeiter abzulassen. Naja, der arrogante Deutsche ist eben der Trottel in der Fremde, wer aber seinen Job nicht mag, kann gerne die Autobahn mit ner Zahnbürste fegen. Von mir aus auch bei vollem Verkehr! Egal, wir wollten ja eh woanders hin und der Rest des kurzweiligen Weges führte uns dann auch erst einmal in unsere Unterkunft am Rande Maribors, welche wir für die nächsten drei Tage gebucht hatten. Ein recht schickes Bauernhaus mit großem Biergarten und einem Besitzer den sich wohl jeder Tourist wünscht! Nicht nur, dass der ältere Herr fließend Deutsch sprach, nein, er holte uns am Parkplatz ab, begleitete uns dann erst einmal an den Tresen seiner Bar. Hier gabs ein Feuerwasser zur Begrüßung, welches sicherlich dafür sorgte, dass ich in den nächsten zehn Jahren nicht mehr krank werde :-D Absolut genial! Dazu ein Zimmer mit TV und vollautomatischer Temperaturanlage. Ich denke also, man könnte es schlechter haben und nach dem wir Klamotten und Ballast verstaut hatten hieß es dann, ab zum Stadion! Eine Landkarte hatte man uns ja nun auch geschenkt und daher wusste man, man kann das Auto zentrumsnah fürn paar Groschen im Parkhaus verstauen und dann Richtung Ground machen. Dabei passierte man die recht schicke Innenstadt und wir besuchten noch einen Fanshop. Natürlich hatte ich noch nen Mitbringsel eingesackt und so gings weiter, immer dem Flutlicht nach. Etwas verwirrend wars dann zwar, dass wir von drei Ordnern an drei verschiedene Stellen geschickt wurden und am Ende vorm Gästeblock standen, aber erreicht haben wir unseren Platz ja dennoch. Da konnte man ja noch von Glück reden, dass wir noch gut eine Stunde Zeit hatten und somit nicht in einer Megaschlange verweilen mussten, während man unsere Persos einzog. Dabei wurde ein Kärtchen ausgefüllt wo mein Name und in Klammern "deutsch" stand. Als Begründ "its Derby against fucking Olimpija" Ah! Verstehe! Das nächste Mal also nicht bei print at home bestellen, sondern doch noch hinter der Tribüne kaufen, da braucht man nämlich keine Namenskärtchen ausfüllen :-D Aber man wusste ja nie ob man noch Karten bekommt, daher wars mir sicherer vorher selbst auszudrucken. So gings dann also endlich rein in die recht schicke Stube mit ihren vier Masten und der recht ungewöhnlichen, aber einzigartigen, Tribünenform. Auch die Grafittis rund um das Stadion wussten zu gefallen, gekribbelt hats aber dennoch irgendwie nicht. Ein Balkanderby und keine Hools in den Gassen die nach Gästen suchen? Doch schon irgendwie anders als das was man in Kroatien oder Serbien sieht. Egal, der LP rückte näher und nicht nur der Ground riss so einiges raus, sondern auch die vollen Blöcke hinter beiden Toren. Immerhin ist dieses Land nun wahrlich nicht bekannt für ein Volk, dass diesen Sport verehrt, daher konnte man schon zufrieden sein und direkt auch ein paar Worte zum Sportlichen verlieren....in Slowenien spielt man mehrmals gegeneinander, da die Liga ziemlich dünn besetzt ist. Das dürfte vielleicht etwas den Reiz kosten. Allerdings waren beide Teams punktgleich und der Sieger erobert, bzw behält damit die Tabellenführung. Auch im Pokal hatte man erst kürzlich ein erstaunlich gutes Spiel verfolgen können und da der Champions League Teilnehmer aus Maribor sicherlich auch dieses Jahr wieder voll angreifen will, ließ man auch dem Gegner wissen, dass man heute mehr als hundert Prozent gibt. Das zeigte sich auch prompt mit der schnellen Führung und vielen weiteren Hundertprozentigen Chancen. Zwar blieb es am Ende insgesamt nur bei diesem einen Tor, aber der Sieg war dann trotzdem in trockenen Tüchern und auch verdient ist hierbei noch milde ausgedrückt. Daher hatte der nette Kick einen neuen Tabellenführer hervorgebracht und auch auf den Rängen hatte man sich einen netten Kampf geliefert. Zwar hätte ich ein paar mehr Gäste erwartet, aber still war der grün-weiße Block allerdings nie. Zwar nervte der Dauergesang etwas mit der Zeit, aber die Mitmachquote und auch eine nette Pyroshow gegen Ende des Spiels wussten zu überzeugen. Die Heimseite hingegen war natürlich etwas voller und der große Haufen an Schwarzgekleideten Typen war auch ein recht netter Anblick. Die ersten Minuten war zwar Ruhe (warum wüsste ich gern) aber als die Schwenker verteilt waren und die Stimmen geölt, legte auch Maribor mit gutem Support los und nach dem ich meine Hoffnung bereits aufgab auch auf dieser Seite etwas Leuchtfeuer zu betrachten, wurde aus einem kleinen Blinker im Fahnenmehr eine nette Pyroshow in der Mitte des Blocks. Insgesamt also hatte auch das Drumherum gepasst, Choreos fehlten hierbei aber leider. Aber nun gut, man kann nicht alles haben und der Länderpunkt war nach dem Abpfiff in trockenen Tüchern. So ging es dann nach draußen, wo man auf der Suche nach einer vernünftigen Karte auch fündig geworden ist und man somit das Print at Home Dingens wegwerfen konnte :-D So gings dann also gemütlich durch die Gassen, wieder Richtung Kino, wo das Auto stand. Auf den Straßen war ja mal überhaupt nichts los und es war dann doch ein recht großer Schock das gewisse Etwas nicht mehr zu erleben....aber naja, wo wir gerade beim Schock sind, das Bestätigungsbierchen für den Kollegen und mich musste leider kurzfristig in eine Absteige verschoben werden. Warum? Nach 22Uhr gibts kein Bier mehr beim Discounter! Aber Hauptsache die Bälger rennen nach 0Uhr noch mit Mutti in den Spielzeugladen! Nun ja, das Bierchen gabs ja noch, gezapft wars auch, nur etwas teuer und nicht kalt genug. Da hammers wieder, den ewig meckernden Hallenser, insgesamt jedoch war der lange Tag letztendlich erfolgreich. Darauf kommts ja an und nach dem das Bierchen geschluckt war gings auch wieder Richtung Hotel. Hier fielen einem irgendwie nur noch die Augen zu, zehn Stunden Auto fahren und ein Derby halten eben das Wachheitsgefühl im Zaum. Was solls, am nächsten Tag solls ja weitergehen. Mit zwei Erstligakicks, wovon einer im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufging...

 

18.11.2017

 

12.00Uhr: NK Ankaran Hrvatini - NK Celje 1:2, Prvaliga

 

Sportni Center Dravograd, 87 Zuschauer (8 Gäste)

 

....also hieß es am nächsten Morgen gemütlich frühstücken, mit Allem was dazu gehört. Zwar sollten die Slowenen unbedingt üben wie man Kaffee kocht, doch das sollte am heutigen Tage das kleinere Übel darstellen. Nach dem man also gestärkt war gings noch kurz ins Zimmer um per Internet zu checken ob denn alle Spiele so geblieben sind oder ob sich irgend jemand mal

wieder nen Scherz mit mir erlauben will. Nein, alles ok und so wurde das Auto bestiegen und durch die traumhafte Landschaft hindurch gings nach Dravograd. Ansässig im gemütlichen Örtchen ist zwar ein Drittligist, doch Ziel der Begierde war Ankaran. Der Aufsteiger in die höchste Spielklasse hat wohl keinen sonderlich guten Platz und muss somit auf den Ground hier ausweichen. Stören tuts mich natürlich nicht, denn mit einer fetten Tribüne und einer bestuhlten Gegengerade inkl Gästekäfig weiß der Ground hier wahrlich zu gefallen! Der Eintritt war umsonst und auch einen Verpflegungsstand suchte man vergeblich. Gestern gabs noch riesen Burger und Radler welches per Kreditkarte bezahlt werden konnte und nun? Hmm, ok, Selbstverpflegung. Also nochmal schnell ans Auto und ne Dose Lasko verstaut, bevor der Kick dann auch beginnen konnte. Insgesamt dürfte einem da aber nicht viel zum sagen bleiben, denn der Kick war reinste Grotte. Der Tabellenletzte von Ankaran schaffte es kaum über die Mittellinie und der Gast wollte irgendwie nicht so richtig. Dennoch rutschte dann mal einer durch und weil man in

der zweiten Hälfte einfach mal zu dumm war seine Chancen zu nutzen, kassierte man kurz vor Schluss mit dem einzigen Torschuss den Ausgleich. Da aber Fortuna ein Einsehen hatte, erzielten die Gäste in der Nachspielzeit den Führungstreffer und somit blieb es beim verdienten Sieg. Der Abstieg für Ankaran dürfte mit dieser Leistung beschlossene Sache zu sein und auch so interessiert sich wohl kaum jemand wirklich für diesen Club. Nicht mal 100 Zuschauer dürften dabei eine deutliche Sprache sprechen und weil man ja ne Viertelstunde entfernt genug bekloppte Leute kennt, haben es doch tatsächlich noch die Kollegen Martin und Ise aus Österreich her geschafft. Auch eine Grupe aus Graz war noch anwesend und so konnte man wenigstens etwas die Zeit totschlagen, ehe der Schiri abgepfiffen hat. Stimmung war nicht vorhanden, nur ein wütender Gästefan, der die Pressetribüne zerlegen wollte fiel etwas ins Auge. Insgesamt jedoch nimmt man solch einen Schmuckkasten natürlich gerne mit und auch die Umgebung weiß zu gefallen. Also gabs noch schnell nen Kaffee und nen Stücke Kuchen in einem hübschen Kaffee, ehe man sich von allen Beteiligten verabschiedet hat und den Weg Richtung Velenje auf sich nahm.... 

 

20.20Uhr: NK Rudar Velenje - HNK Gorica 0:0(Spielabbruch 30. Minute), Prvaliga

 

Štadion Ob Jezeru, 89 Zuschauer (um die 20 Gäste)

 

....dank eines Tipps musste man natürlich auch auf diesem Wege etwas Kultur mitnehmen und so gabs vor den Toren der Stadt einen kurzen Blick in das Kerkerschloss Salek und natürlich musste es auf die Burg Velenje gehen. Atemberaubend schön dieser Bau und direkt gelegen

neben einer Skischanze, welche mitten in der Stadt steht. Also wer mal da ist, unbedingt anschauen! So viel erstmal dazu, zwischen einem 12Uhr und einem 20.20Uhr Kick keinen dritten Kick zu finden ist ja mal so was von ärgerlich und so richtig langweilig. Das musste mal gesagt sein und die Zeit mit Kultur totschlagen ist dann auch nicht immer das Beste. Wenn man nämlich nix weiter hat außer einer Sache, kann sich das schon ziehen wie Kaugummi! Nun ja, wenigstens gabs ne richtig gute Gaststätte in der Nähe des Grounds und da der Magen schon langsam Purzelbäume schlägt, gabs nen richtig gutes Rinderschnitzel und gebackene Kartoffeln für den kleinen Geldbeutel. Sehr gut! Als der Magen gut gefüllt war und die Stimmung stieg, sollte es also für uns zum Stadion gehen. Hier sind wir gut ne Stunde vor dem Anpfiff angekommen und das Unheil was uns zur 30. Minute ereilen sollte, bahnte sich bereits an. Doch bevor man darauf zu sprechen kommt, 5Euro wollte man für ne hübsche Karte haben, drumherum um das Stadion waren die Tore offen und so konnte man auch mal in den alten Gästeblock schauen, welcher noch drei Stufen beinhaltet. Der Neue ist mittlerweile neben

der überdachten Tribüne, welche genau so zu gefallen weiß wie die ulkig angelegten Plätze hinter dem anderen Tor. Eine nette Anzeigetafel hat man auch und auch das Grafitti an der Wand lässt ein Hopperherz höherschlagen. Insgesamt also ist die Kiste hier schon recht nett und auch hier ist nicht gerade das am laufen was man einen Zuschauerandrang nennen sollte. Immerhin haben sich kurz nach dem Anpfiff ein paar Gäste eingefunden, welche nach zwei Böllerwürfen aber auch prompt wieder verschwanden und von draußen weitersangen. Als man dann aber doch wieder drin war und ein zweiter Böller flog, hatte man sogar etwas ordentlichen Support übrig. Nicht schlecht! Die Heimseite hatte dank des Graffs Träume möglich gemacht. Leider ist man mit ner Omi und einem Schwenker, sowie ner kaum benutzten Trommel allen Anforderungen nicht gerecht geworden. Ich weiß nicht was hier vorgefallen ist, ob der Verein überhaupt mal Fans besaß, was dann aber folgte ließ diese Frage aber ohnehin hinten runterfallen. Das Übel von dem die Rede war, war nämlich ziemlich heftiger Nebel. Dieser zeigte sich weit vor dem Spiel und verschwand wieder. Kam dann zurück und biss sich regelrecht genau über dem Stadion fest. Die Folge war, dass der Schiri erst unterbracht und nach knapp dreißig Minuten abbrach! Na ganz große Scheiße! Da frage ich mich, wie man in einer Region wie dieser zu der Jahreszeit ein Spiel um, die Zeit ansetzen kann. Man sollte wissen, dass die Gefahr immer besteht und nach all der Warterei am heutigen Tage nun mit nicht mal nem halben Spielchen dazustehen pisst mich richtig an! Somit heißt es nun hier nochmal her zu müssen um den Ground zu bestätigen, die Skrupel das hier als vollwärtiges Kreuz zu zählen sind nämlich doch noch zu groß. Zwar kann man nix dafür, aber ein halbstündiges Spiel ist irgendwie doch zu wenig. Somit hieß es also die 100km zurück zum Hotel und drei Frustbier saufen. Der Besitzer und eingefleischter Fußballfan sagte uns dann am nächsten Morgen, dass das Spiel Montagnachmittag nachgeholt wird. Ok, ich bin bekloppt, aber so bekloppt Montags nach nem Spiel direkt 1000km bis auf Arbeit fahren ohne wirklich zu pennen? Nee, ich glaube dafür bin ich nicht mehr verrückt genug. Aber auch das bringt dieses traumhafte Hobby mit sich, es kann nicht alles glatt gehen. Zwei Spiel bleiben ja immerhin noch und der Sonntag sollte somit etwas besser laufen...

 

19.11.2017

 

10.30Uhr: ŠD Videm - NK Bistrica iz Slovenske 2:3, 3. SNL Sever

 

Športni park Videm, 110 Zuschauer, (keine Gäste)

 

....zunächst einmal gings relativ früh aus dem Neste um das Frühstück einzuschmeißen und den einen oder anderen Kaffee mehr. Denn der erste Kick des Tages sollte heute bereits halb elf starten und somit bestiegen wir das Auto, noch während langsam der erste Frost des Jahres eintrat. Kratzen musste aber keiner und auch so hieß es einen ehr entspannten

Anreiseweg nach Ptuj, bzw. in die Gemeinde Videm hinter sich zu bringen. Aufregendes passierte dabei nicht und nach dem man ca dreißig Runden um die Ortskirche drehte, tauchte dann auch irgendwie so etwas wie ein Ground am Rande des Feldes auf. Logo am Gebäude stimmte übnerein und auch warm gemacht wurde sich. Na herrlich, hier sind wir richtig zum Drittligakick des Nordens und nach dem wir ein Tor passierten um ein paar Fotos zu schießen, erklärte uns ein Einheimischer mit Händen und Füßen, dass das der Spielerbeich sei und wir doch bitte drumherum laufen sollten. Hier begrüßte uns ein ZUNÄCHST netter Herr, der mit ner hübschen Eintrittskarte und einem Gutschein wartete. Zunächst? Ja genau, er war zunächst nett! Denn nach dem er uns erklärte, dass wir doch bitte nur 2 Euro zahlen sollten, aber dann plötzlich vier kassierte(pro Nase) und mir nur einen Euro wiedergab nach dem ich ihm nen Zehner reichte, da war die Freundschaft aus. Abzocken sollte man mich bitte nicht, das könnte blaue Augen geben! Also mit etwas aggressiverer Stimme mein restliches Wechselgeld gefordert und mit ner Dose Pivo auf der kleinen Sitztribüne Platz genommen. Diese bestand aus Stahlrohr und Sitzschalen, einen kleinen, überdachten Stehplatzbereich hatte man auch und sogar Bier wurde verkauft. Nun ja, auf der anderen Seite gabs noch ne Anzeigetafel und bei einem Blick

in die Umgebung wurde mir irgendwie schnell klar, dass wir bestimmt die Einzigen waren, welche heute Eintritt bezahlen mussten. Was solls, die Sonne kam raus und wenigstens verteilte der Ordner Zewarolle um die Sitzschalen zu trocknen :-D So kann man davon ausgehen, dass diese Liga reinste Amateurklasse ist und wir froh sein können überhaupt einen Ground mit Ausbau zu haben. Zumindest was diese Staffel betrifft. Also folgten wir nun dem gemächlichen Kick, der dann aber doch recht schnittig war. Dabei hatten die Gäste zweimal geführt und bekamen immer wieder den Ausgleich. Dabei stach sicherlich der Neuner ziemlich heraus und man kann stets behaupten, dass der Bengel zu viel Talent hat für diese Liga. Jedenfalls besorgte er am Schluss noch das 2:3, welches sicherlich mehr als verdient gewesen ist. Ein spannendes Spiel ging also zu Ende und somit konnten wir einen Haken neben das Aufwärmprogramm des heutigen Tages setzen. Viel passiert ist nämlich nicht, die Kirche hatte dem Spiel sicherlich einiges an Zuschauern weggenommen (Ironie aus) und es ist schon Wahnsinn, dass auf dem Kuhdorf hier mehr Zuschauer als bei einem Erstligakick in Velenje kommen. Was solls, Kreuz setzen und weiter geht die Reise. Diese führte uns zum Abschluss nach Domzale. Das Spiel dort sollte ursprünglich 18.45Uhr stattfinden. Da man es aber für nötig hielt 15Uhr zu spielen, war natürlich ein Dreier futsch!...

 

15.00Uhr: NK Domžale - NK Krško 1:0, Prvaliga,

 

Športni park, 400 Zuschauer (um die 15 Gäste)

 

...da kann man wohl nix machen, aber eins ist besser als keins! Also auf nach Domzale, wo heute so etwas wie ein Kinderkrebstag o.Ä. abgehalten wurde und man zwar normalerweise umsonst reinkommt, heute aber fünf Euro abdrücken kann um kranken Kindern zu helfen. Das macht man natürlich gerne und auch die Gästespieler liefen mit Geschenken für die

Krankenhäuser auf. Respekt! Doch bevor es denn soweit war, hieß es sich natürlich mal wieder darüber ärgern, dass es wieder ein Verein ist, der nur eine begehbare Tribüne besitzt. Zwar ist diese schon fett und mit einem Dach versehen, doch auf der Gegengeraden hatte man ja auch eine schicke Tribüne, welche dann wohl nur für Presse war. Egal, ich wollte meine Fotos machen, also hieß es clever sein und einfach dreist in ein offenes Tor marschieren. Schnell Fotos machen, die schreienden Ordner ignorieren und dann gabs halt ein Ticket am Schalter der netten Verkäuferin. Und endlich! Endlich gabs auch mal wieder einen Bierstand und ne Fressbude. Letzteres war zwar ziemlich übertrieben, aber insgesamt war der Club hier eh etwas arg eventlastig. Aber was solls, der Ground riss so ziemlich alles raus und dürfte einer der Schöneren in dieser Liga sein. Das Flutlicht ging dann auch so langsam an und so konnte der recht müde Kick beginnen, welcher von Fouls übersäht war und nur mit dem einen Tor endete. Viel mehr braucht man also nicht darüber verlieren, aber zum Drumherum schon. So marschierten ein paar Gäste auf und hatten ne Zauni dabei. Der Name der Gruppe ließ mir vor lachen die Pisse laufen und als man dann sah, was hinter der Fahne stan, waren die Erwartungen schnell gesprengt. Immerhin aber war man 90min nie still und sogar kreativ in den Liedern. Die heimische Seite hingegen konterte dann mit Sitzplatzklatschern die Texte des Gegners um und machte sich dadurch schon arg lächerlich. Das komische Maskottchen kam dann auch noch vorbei, hatte dabei aber nen Gutschein fürn Gratispivo in der Fankneipe zu verschenken. Na wenn das nicht lohnt? :-D Insgesamt wars dann aber doch ehr ne müde Veranstaltung, es fing an zu schneien und auch so gabs hier und heute ehr wenig zu staunen. Aber was solls, man nimmts mit und so fand die Tour zumindest sportlich ihren Ausklang. Für uns gings mit dem Abpfiff wieder zum Auto und die 100km zurück nach Maribor. Der Abend wurde dann mit ner Riesenpizza besiegelt und nem Sixer Lasko im Hotelzimmer. So endete dann auch der letzte Abend, bevor es am Montagmorgen wieder in die Heimat ging....

 

Insgesamt muss man sagen, einen slowenischen Länderpunkt kann man auch schlechter haben. Sportlich gabs genug zu sehen, die Grounds und die Leute waren nett, die Kultur kam nicht zu kurz und gemundet hats auch. Die letzte Tour dürfte es daher für uns nicht gewesen sein und besser hätte ich meinen Kurzurlaub nicht verbringen können. Grüße gehen daher nach Bitterfeld und nach dem wir gegen 19Uhr Halle erreichten hatte ich sogar noch zwei Stunden Zeit mich auf die Knbechtschaft am nächsten Tag vorzubereiten. Vielleicht werden es doch noch die 100 Spiele in diesem Jahr, wenn nicht, ist es auch noch so. Also auf die nächsten Spiele...Sport frei!

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12. November 2017 7 12 /11 /November /2017 14:47

11.11.2017

 

10.30Uhr: SpG Miersdorf/Zeuthen/Wildau U15 - BSC Preussen 07 U15 3:4, Landesklasse Brandenburg Süd

 

Sportplatz Wüstemarker Weg, 27 Zuschauer (8 Gäste)

 

....zum Fußball zu gehen? Genau, denn man hat frei, der Freitag war zum entspannen und hätte Kollege Felix nicht doch noch Zeit für mich gefunden, wäre ich wahrscheinlich auch faulenzend auf dem Sofa vergammelt. So stands dann nach einigem Hickhack doch noch fest,

wir machen heute nen Doppler in Brandenburg. So solls neben einem Pokalspiel den zweiten Versuch in Miersdorf/Zeuthen geben um den netten Ground der Eintracht zu besuchen und trotzdessen, dass es nur ein U15 Kick ist, wir machten uns auf den Weg um den Tag noch etwas abrunden zu können. Also gings gegen Acht mit dem Auto Richtung Preußen und dem sinnlostesten Bundesland, welches die Bananenrepublik zu bieten hat. Doch Politik, Menschen und Umgebung sind mir eh egal, für mich zählen heute nur die Grounds und die wiederum hat man in dieser Region massig. So kamen wir nach nem kurzen Verpflegungsstop auch pünktlich zum Kickoff und heute gab es keinen Unfall der Gäste oder irgendwelchen Unsinn, der den Anpfiff verhinderte. Die Spieler sind vom Aufwärmen gerade in den Kabinen verschwunden und so gings kostenlos auf das Gelände, welches eine der genialsten Tribünen beheimatet, die ich seit Langem zu Gesicht bekommen habe. So hat sich also irgendwer mit nem Sponsor zusammengetan und aus ner alten S-Bahn und ein paar Haltestellen eine Tribüne zusammengezimmert. Ein paar Klappsitze sowie Fenster und ein Dach ist ebenso vorhanden, wie auf der Hintertorseite das heimliche Reich eines Edelfans oder auch Platzwartes. Wer weiß...Jedenfalls gibts da ne Kaschemme mit Wimpeln, alten Postern, Klamotten, Schrott und auch genialen Andenken. Ein echter Fan halt. Ansonsten bietet der

Ground hier nix weiter außer Natur und somit dürfte dieser Brandenburgligist hier einen echten Anzugspunkt für Gleichgesinnte darstellen. Einen Imbiss fand ich dann auch noch, bis auf Kaffee gabs hier aber nix und so musste der Eigenbedarf in Form eines Tschechnimports herhalten um das Gemüt zu verpflegen. Mehr muss es dann eigentlich auch nicht sein, was man hier verlieren muss und so kann man getrost auch zum Sportlichen übergehen. Hierbei sei mal erwähnt, dass die Elterm am Rande doch zunächst mal einen Benimmkurs belegen sollten, bevor sie ihre Kiddies zum Spiel begleiten. Einer hat es dabei besonders auf den Schiri abgesehen, welcher aber eigentlich eine souveräne Partie ablieferte. Da sind es dann halt die heimischen Spieler, die selber an ihrer Niederlage Schuld sind. Der Gast führte zwar zur Pause mit einem späten Tor, doch konnten die heimischen Kicker das Ergebnis auf 3:1 drehen. Wenn

man dann aber in 20 Minuten das Spiel abgibt, und sich drei einfängt und das obwohl der Gast bereits so verzweifelt war und sogar den Keeper wechselte, dann muss man sich schon die Frage gefallen lassen was da wohl schief gelaufen ist. Jedenfalls war der Sieg des Gastes nicht ganz unverdient, schließlich behalf man sich auf Heimseite irgendwie nur noch mit holzen und langen Bällen sowie Fehlpässen statt das Ergebnis zu verwalten. Aber nun ja, auch das ist Fußball und so richtig Bock den Hafer weiter zu beschreiben habe ich eigentlich auch nicht. So kann man sagen, jawoll, das Teil ist auf der Liste, mehr aber auch nicht und mit dem abpfeifenden Schiri traten wir auch den Weg Richtung Parkplatz an. Schließlich gabs noch einen zweiten Kick, der zwar nur ne halbe Stunde entfernt stattfindet, wir uns aber schon im Vorfeld über ziemlich großen Bullenfasching informiert haben. So bestiegen wir also das Auto und auf gings Richtung Ludwigsfelde...

 

13.00Uhr: Ludwigsfelder FC - FC Energie Cottbus 1:3, Brandenburgpokal

 

Waldstadion, 1013 Zuschauer (etwa 300 Gäste)

 

...dort angekommen hieß es dann erstmal nen Parkplatz suchen. Der ist quasi am Gästeblock auch gefunden worden, wo einen die Zivis schon beäugten und man die Fragezeichen auf ihren Köpfen sah, als sie unser Nummernschild sahen. Naja Groundhopping ist halt nicht

überall bekannt oder auch beliebt, wäre nicht das erste Mal wenn man in Brandenburg dumme Fragen gestellt bekommt :-D Aber was solls, das Auto war geparkt und da wir den Gästeblock ja nun nicht betreten wollten, geschweige etwas mit diesem Club aus Randpolen zutun haben, hieß es das Stadion weiter zu umrunden und da die ausverkaufte Tribüne keine Karten mehr inne hatte, hieß es 6 Euro für den Studenten *hust* abdrücken und ein nettes Schild vor die Nase gehalten zu bekommen, dass eine bestimmte Fangruppe aus Cottbus (Inferno Cottbus und Co) nicht erwünscht ist. So war der erste Lacher schon geschehen und es ging damit weiter, dass ein Sicuritymitarbeiter sich dafür entschuldigte mich jetzt kontrollieren zu müssen "die Cops schauen mir heute auf die Finger" :-D Herrlich, normalerweise scheint es bei diesem Verein hier also egal zu sein ob man etwas Verbotenes mitbringt...Etwas Verbotenes hatte ich aber nicht dabei, also gings rein und auf ne kurze Runde um das hübsche Stadion. So hat man eine überdachte Tribüne, die erst vor kurzer Zeit aufgehübscht wurde und auf der Gegengerade finden sich noch alte Stufen und weiße Bänke aus dunkelster DDR Zeit wieder. Hinter den Toren ist nur Wiese und die Zäune erinnern auch stark an sperrliche Abgrenzungen zwischen Ost und West. Insgesamt will man aber genau das hier sehen, leider aber nicht den Andrang

an der Grillbude. Schon 20 Minuten vor dem Spiel war der erste Schwung Würste weg und ich hatte ehrlich gesagt heute keinen Bock mich an die 50m Schlange anzustellen. So gabs halt nur Bier aus dem Zapfhahn für krasse 3Euro. Naja, wenigstens schmeckte es einigermaßen und die Bedienung war hübsch. So war dann auch das erledigt, die Bilder waren gemacht und das man hier heute ein paar Hopper antrifft, war sicherlich klar, denn so ironisch sich das auch anhören mag, Cottbus ist schon ehr ein Magnet als das was sonst so in der Verbandsliga mitspielt. Daher gehen Grüße nach Dresden und Erfurt und bevor ich nicht mehr weiß was ich dazu noch schreiben soll, kann man ja noch ein paar Worte zum Sportlichen und zum Drumherum verlieren. Das Spiel war zunächst etwas zerfahren und die Cottbusser um die Ex halleschen Antifußballer Tim Kruse und Marcel Baude, stießen auf eine enge Verteidigung der Ludwigsfelder. Da musste es eben erst der Schiri sein, der mit einer strittigen Entschedung das Spiel weiterlaufen ließ und Cottbus so zur Führung kam. Ein Elfer kurz darauf sorgte dann aber für keine Diskussion, berechtigter geht halt nicht. So ist der Regionalligaprimus aus der Nordoststaffel mit zwei Toren Vorsprung in die Halbzeit gegangen und kassierten in der zweiten Hälfte prompt den Anschluss. So wurde es nochmal spannend, eine überflüssige rote Karte und ein sauberer Konter führten dann aber zum 3:1 und zur Entscheidung. Verdient war der Sieg aber allemal, denn nach vorne brachte Ludwigsfelde einfach zu wenig und irgendwann war dann eben auch die Luft raus. Auf den Rängen aber sah es da ein wenig anders aus. Der sogenannte Harte Kern auf der Haupttribüne brachte eine nette Chroreo, bestehend aus rot-weißen Bahnen und einem großen Doppler inkl Schwenker. Hübsch und eigentlich etwas überraschend für mich. Dazu gabs während des Spiels etwas Singsang und Gepöbel feinster Sorte. Die Gäste waren hingegen eigentlich nur körperlich anwesend. Ein paar Zaunis schmückten den Zaun und ein paar Kutten pöbelten etwas rum. Dazu haben die Tussis mit ihren Bälgern mehr Radau gemacht als die paar Ultras, die zwar anwesend waren, aber nichts rüberbrachten. So besinnte man sich ehr aufs saufen und Fußball schauen, aber ist eigentlich auch ok so. Viel erwartet hatte ich eh nicht. So kann man aber trotzdem insgesamt von weitaus mehr reden als das, was in der Liga sonst hier so los ist. Das Spiel des Jahres ist für Ludwigsfelde vorbei und nach dem wir uns von bekannten Gesichtern verabschiedet haben, gings auch gleich zum Auto und zurück in die Zivilisation. Dort kamen wir zum frühen Abend auch an und insgesamt wars dann doch noch ein netter Tag, den ich nicht im Bett sondern beim Fußball verbringen konnte. Ich denke so gehört sichs auch und vielleicht komme ich in diesem Jahr ja doch noch auf meine hundert Spielchen...Sport frei!

 

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1. November 2017 3 01 /11 /November /2017 08:56

31.10.2017 SV Blau-Weiss Dölau III - VfB 07 Lettin II 2:2, Stadtliga Halle

 

Waldsportanlagen Dölau, 15 Zuschauer (11 Gäste)

 

...dann machst halt was in der Stadt. Pünktlich Feierabvend gemacht um heute mal nach Leipzig zu schauen. Doch irgendwie fanden die Spiele nicht statt oder wurden verschoben. Jedenfalls war nix dabei am heutigen Feiertag, welcher alle möglichen Deppen auf die Straße brachte. Außer mich! Nun ja, ich war auch auf der Straße, aber ich wollte wenigstens irgendwo Fußball schauen und ein Bier trinken. Da kam es ganz gelegen mal wieder zu schauen was die Jungs aus Lettin so treiben. Die Erste hatte Samstag gespielt, aber die Zweite sorgt momentan für Furore. Da passt es ganz gut, dass man in einem kleinen Heidederby auf die Dritte von Dölau trifft und das auf nem Verbandsligaground. Da war ich zwar schon hunderte Male, aber das ist vielleicht ein Augenzwinkern an alle Hopperkollegen! Also ab in den Bus Richtung Heide, der Wind war mir zu bläsrig für einen Waldspaziergang und somit genoss ich lieber ein Bierchen in der Kneipe des Vereins. Am normalen Kunstrasen hat sich hier auch nichts geändert und somit bleibt eigentlich nur noch ein paar Sätze über das Sportliche zu verlieren. Die Dölauer gingen dabei verdient mit 2:0 in Führung und man glaubte nun fast schon, dass die Lettiner ihr Pulver schon verschossen haben. Doch man kämpfte sich zurück und mit einem blitzsauberen Fotofinish in der Nachspielzeit gabs dann den insgesamt verdienten Ausgleich. Somit sah man nicht nur alte Freunde wieder, sondern hatte passend zum Bier sogar noch nen echten Dramakick. Na wenn das nichts ist, morgen ist Frei und somit hat man diesen regnerischen Feiertag noch gut ausnutzen können. Nach dem Kick gings dann direkt wieder heim und auf mein Sofa...Sport frei!

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28. Oktober 2017 6 28 /10 /Oktober /2017 16:58

28.10.2017 Hallescher FC - SV Meppen 1912 2:0, 3. Liga

 

Kurt-Wabbel-Stadion (neu), 5533 Zuschauer (um die 200 Gäste)

 

Feierabend und das pünktlich. Und dennoch blieb heute nicht so die große Auswahl und es fehlte ehrlich gesagt auch die Lust die Groundliste zu erweitern. Aber nun ja, da bleibt ja immer noch der HFC, welcher heute einen altbekannten Gegner aus Meppen empfing. Ich denke die Gäste haben einen Höhenflug, wir können mal zeigen ob wir denn mal in der Lage sind mehr als nur ein Spiel Leistung zu zeigen und da wäre ja noch der stürmende Keeper Müller, der sicherlich heute peinlichst genau bejubelt wird. Also ganz gemütlich per Bahn Richtung KWS und mit den Jungs noch ein Bierchen gezischt bevor der Kick vor sperrlich besuchtem Haus beginnen konnte. Hierbei gänzte die absolut letzt mögliche Elf vor Allem in den ersten Minuten der beiden Hälften und das Tor des Monats wurde sicherlich abermals wieder nach Halle geholt. Nicht nur das, auch Antifußballer wie Starostzik zeigten eine ansprechende Leistung und der Gegner half mit seiner unterirdischen Leitung noch kräftig mit. Somit wars am Ende zwar nicht überragend, aber dennoch ausreichend um das Überraschungsteam der letzten Wochen zu besiegen. Nun bitte weiter so, auch gegen echte Gegner und alles ist gut. Auf den Rängen haben es die Gäste zwar versucht, sich aber ihrer Mannscvhaft angeschlossen. Immerhin ergab das Zaunfahnenbild was Ordentliches ab und was auf Heimseite so abgeht, ist leider momentan etwas zum ermüden. Insgesamt wars dennoch mal wieder ein netter Nachmittag im KWS und sportlich kann es ruhig so weitergehen...Sport frei!

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24. Oktober 2017 2 24 /10 /Oktober /2017 10:31

 

20.10.2017 Hannover 96 U23 - TSV Havelse 2:2, Regionalliga Nord

 

96-das Stadion, 700 Zuschauer (um die 200 Gäste)

 

Mal wieder siegte die Spontanität! Ehr durch Zufall gabs ein Gespräch mit Freunden aus der Niedersächsischen Hauptstadt und wiederum zufällig hatte man nach zwei Jahren mal wieder

Zeit sich zu treffen. Und wiiiieder zufällig, oder auch nicht, gabs im nördlichen Raum der Republik auch etwas Fußball. Da sagt man sich, ok, ich komme Freitag, penne bei euch, wir gehen ins Stadion und trinken ein Bier. Danach machen wir die Stadt unsicher und ich schau mal was an den anderen beiden Wochenendtagen so geht. Tatarata! Ein Plan von fünf Spielen stand, es geht nach Hamburg, wo ja auch noch so Einiges an Kreuzen zu machen ist (Wann kommt man als Ossi auch dort hin?) und außerdem heißt mein Motto, keine Reise ohne Fußball! Also Freitag nach der Knechtschaft in einer Minute umgezogen, nach Hause Tasche gepackt und noch schnell ein Sparticket für den IC geordert, ausgedruckt und ab gings nach Hannover! Die Fahrt hatte keine sonderlichen Höhepunkte. Nun ja, außer vielleicht einen Begleiter des Gastroteams der freudenstrahlend die Leute mit Kaffee versorgte und einem ausnahmsweise das Gefühl gab geborgen zu sein was die Bahn betrifft. Prima! Ansonsten kehrte ich ausnahmsweise

pünktlich in Hannover ein, wurde bereits mit offenen Armen empfangen und da das Auto stehen gelassen wurde gings also erstmal Tasche wegschaffen und per Taxi zur Eilenriede. Der polnische Taxifahrer hatte dabei noch nen Tipp für ne Kneipe und war auch so recht amüsiert über uns verrückten Haufen, als er erfuhr was es mit diesem Hopping so auf sich hat :-D Nichtsdestoweniger, wir waren nun an der eilenriede, wo das alte Schmuckstück an Stadion zum größten Teil abgerissen wurde und quer auf den alten Platz ein neuer Ground mit der alten Tribüne hinter dem Tor und zwei weiteren Tribünen auf den Geraden entstand. Vier Masten baute man auch noch auf und somit ist mir wieder klargeworden, ein Glück warst damals schon im Alten! Kalt, herzlos und einfach nur 0815. Aber eben auch das muss gemacht werden, fürn Fünfer gabs ne Studentenkarte *hust* und gerade als man wieder an nix Böses denkt, kommt der gute Westdeutsche mit seinem Tick. Kamera bitte abgeben (!) Warum? Weil es verboten ist! Warum? Abgeben oder wieder gehen! Siiiiinlos! Nun gut, hast ja noch ein Handy und kannst damit Fotos machen, freie Platzwahl gabs auch und trotzdem suchte der

gemeine Deutsche wieder seine Platznummer. Nicht nur dabei kannst dir an den Kopf klatschen! Nein, auch mit der Verpflegung kannst du nicht zufrieden sein. Die Knacker war zu fest und das Bier zu wässrig. Dafür 8Euro zu löhnen ist pervers, auch wenn es auf die komische Schnabeltasse Pfand gab. Aber was solls, der Grund meines Besuchs ist ja auch noch der, dass ich mal wieder die Verrückten Randhannoveraner zu Gesicht bekomme und wir uns über dermaßen viele Dinge lustig machen können. Also Platz nehmen und schauen was das Sportliche Geknödel auf dem Platz so zu bieten hat. Zunächst mal nicht viel, ja bis der Gästekeeper einen Aussetzer hatte und die Arme nicht hochkriegt. Zack 1:0 aus spitzem Winkel. Auch so hat Hannover zielstrebiger und schneller agiert, Havelse blieb allerdings immer gefährlich bei Kontern. Kurz vor der Halbzeit fiel dann das 2:0 und schon da dachten sich die Zuschauer hinter mir, machst dich einfach mal fäkalartig über die Trainerbank der Gäste lustig und bepöbelst jeden Havelser im Stadion. Dabei dachte ich eigentlich, dass wir heute die peinlichen Leute darstellen werden! :-D Falsch gedacht, peinlicher waren die Hannoverspieler, die es dann tatsächlich hinbekommen haben in den letzten fünf Minuten zwei Gegentore zu fangen und somit ging der Kick remis aus. Das brachte die Havelser Fans auf die Stühle und die komischen Flitzpiepen hinter mir gingen zu Mutti heulen. Insgesamt wars dann ein ehr sinnloser Kick, aber ein weiterer Ground wurde eingetütet. Freilich kann man mit seinen Freunden einen normalen Abend verbringen, aber wer will schon normal sein! So gings also noch polnisches Pivo schlürfen und ein schickes Abendbuffet verputzen, ehe es dann ins Neste ging und am nächsten Morgen bei Zeiten Richtung Bahnhof. Immerhin gings nun für mich alleine weiter Richtung Hamburg, wo neben einem straffen sportlichen Zeitplan natürlich auch noch andere Dinge auf dem Plan standen...

 

21.10.2017

 

12.00Uhr: HFC Falke - FC St. Pauli III 1:6, Bezirksliga Hamburg Staffel Nord

 

Rudi-Barth Stadion, 551 Zuschauer (etwa 50 Kiezgänger)

 

....also per Niedersachsenticket erstmal oblikatorisch Richtung Uelzen. Hier die Tasche mit Verpflegung vollgepackt und auf gings ins absolut überfüllte Hamburg, wo man sich bereits

nach dem Aussteigen irgendwie nicht mehr wie in Deutschland vorkam. Es ist irgendwie schon erschreckend. Aber lassen wir das, es geht schließlich um andere Dinge. So z.B. erstmal die Tasche im Schließfach zu verstauen und dann Richtung Landungsbrücken zu machen. Natürlich muss man auch hier her wenn man einmal da ist, das miese Wetter vertrieb so langsam auch die Terrortouris mit Selfistab und Drängelmodus und ehe ich mich versah, steht da plötzlich ne Freundin mit Mama und sagt hallo :-D Genau, wenn man an nichts denkt, trifft man sich in Hamburg. So ließ ich dann also die Bootstour sein und ließ mich lieber zum Kaffee einladen (Danke dafür). Die Zeit rannte aber trotzdem etwas und nach dem ich mich bis zum darauffolgenden Tag verabschiedet habe, hieß der Weg S-Bahn Landungsbrücken und auf gings Richtung Diebsteich, ins etwas vergammelte Viertel, wo der HFC Falke seine Heimspiele austrägt. Angekommen am Bahnsteig, hatten sich bereits ein paar Fans der blauen Falken versammelt und ich musste ihnen einfach nur folgen bis zum Ground. So stand ich dann also vor der rudi-Barth Anlage, wo auf zwei Nebenplätzen gerade zwei Spiele begannen, diese aber nichts mit dem Heimteam zutun hatten. Auch so ist der HFC Falke wohl nur Untermieter, Hauptverein ist der SC nion, was quasi an jeder Ecke zu lesen war. Mit Stufen aufdrei Seiten versehen, die gammliger nicht sein können, erinnert das Teil hier irgendwie an den Bölli in Halle und ist schon ne echte Perle. Auch so ist der Verein hier wohl etwas Besonderes. Schließlich gabs für nur 3Euro ne hübsche Karte und man wurde am Eingang per

Handschlag von den Fans sowie den Ordnern begrüßt. Ist echt irgendwie mal was anderes, einen Grillstand mit hausgemachter Frikadelle gabs auch und das Holsten war frisch aus dem Hahn. Ein Fanshop hat existiert und da der Heimanhang sich wohl ehr dem HSV zugehörig fühlt, ist der Gast natürlich ein rotes Tuch in den Augen der Heimanhänger, die gerade frrisch und munter dabei waren einige ihrer Zaunfahnen aufzuhängen. Richtig cool, dass es auch hier in den unteren Regionen einen solchen Club gibt, nervig war allerdings der Stadionsprecher, welcher aller fünf Minuten darauf hinwies, dass man doch bitte gewaltfrei bleiben soll. Ein Tennispublikum ist das dann hier hoffentlich nicht, nach dem die ersten "Scheiß St. Pauli" Rufe ertönten, war ich aber etwas lockerer. Auch so heizte sich die Stimmung auf, denn nach dem das Spiel begann, gab es prompt den Führungstreffer für die Gäste. Doch dabei blieb es eben nicht, denn der Torschütze hielt es ja für nötig in den Falkeblock zu rennen und dort vor den Fans zu jubeln bzw richtig extrem zu provozieren. Ich denke bei uns wäre da mal ganz schnell ne Doppelhalterstange auf seinem Schädel zerbrochen, die Jungs dort heulten aber lieber beim Schiri, der dann auch gelb zeigte. Hmm, ok,...der Eindruck eines Muschiverhaltens wurde dann endgültig bestätigt als man per Spruchband auf die Gewalt der Gäste hinwies und dazu Glimmstäbchen statt Bengalen zündete. Ich glaube einer hatte sogar ne Taschenlampe angemacht und somit wusste ich nicht was ich zu erst machen soll, heulen oder feiern. Auf dem Bahnhof wirkte es alles etwas anders, aber so kann man sich täuschen. Stimmung gabs dann eigentlich auch groß keine, denn die Gäste zerlegten das Heimteam mit einer herausragenden Leistung und auch in dieser Höhe verdient. Hinzu kommt noch, dass der HFC einen Elfer verschoss und somit die Gäste im Spiel ließ. Ich denke es ist mal was anderes gewesen, trotz der weichen Masche im Block ist es schön zu sehen, dass es in der Unterklasse noch Fannahe Clubs gibt, die Anlage ist echt ne Perle und alles ist besser als solch ein Spiel vor 30 Zuschauern zu verfolgen. Daher denke ich kaum, dass hier auch nur einer zum SC Union hoppen fährt und sich dann doch lieber für den Verein mit den schönsten drei Buchstaben überhaupt entscheidet. Für mich jedoch wurde es Zeit das Weite zu suchen und schnellen Schrittes Richtung Bahnsteig zu machen. Immerhin folgt ja noch ein zweiter Kick am heutigen Tage, welcher mir dann auch wieder bestätigt hat wie tief die BRD bereits gesunken ist...

 

15.00Uhr: SV Curslack-Neuengamme - FC Türkiye Wilhelmsburg 5:1, Oberliga Hamburg

 

Stadion Gramkowweg, 112 Zuschauer (etwa 40 Gäste)

 

...so gings jetzt also erstmal nach Bergedorf, wo sich auch mein Hotel befindet, allerdings war noch keine Zeit zum einchecken, sondern ehr Zeit in einen Linienbus zu steigen, der mich ins

beschauliche Dörfchen Curslack-Neuengamme bringen sollte. Hier wird sechste Liga gekickt, man hörte von einem Neubau des Grounds und einem Kunstrasenbelag. Kann also bei dem Wetter trotzdem nichts schief gehen und im Bus befindlich fielen einem dann auch sofort drei Herren auf, welche offensichtlich vom Fupateam waren und den Graupel hier übertragen wollten. Na herrlich. Angekommen an der Schule zu Curslack, war es dann auch nur ein Katzensprung auf die andere Straßenseite und dort befand sich auch ein Kassenhäuschen, wo man für 6 Euro ne schicke Karte und ein großes Programm bekam. Der Ground konnte also gut zehn Minuten vor dem Kick betreten werden und besteht eigentlich nur aus der neu erichteten Tribüne mit Dach, einem Sprecherhäuschen und alten vergammelten Holzbänken auf die sich wohl niemand mehr setzen mag :-D So konnte ich mit Fotos also noch etwas geizen und als ich gerade eine kleine Runde absolvierte kam der Stadionsprecher aus seinem Häuschen und entlarvte mich sofort. Meinte, dass gerade erst ne Gruppe Österreicher da gewesen wären und wünschte mir viel Spaß beim hoppen :-D Tja, man kann sich nich mehr verstecken, das Hobby ist zu schick geworden! Aber ok, er drohte nicht mit Gewalt und außerdem dürfte man in Hamburg ja dran gewöhnt sein was Fremde betrifft. So kann man perfekt ja z.B. mal den Gast nennen, welcher sicherlich auch aus anderen Feldspielern besteht als Türken, aber muss man solch einen Verein haben? Hmm naja...Egal, mit Erdoganfahne ist keiner aufgelaufen und als der Regen mal wieder einsetzte begab ich mich noch rasch unter das Dach der Grillbude. Hier gabs ne 0,2er Pfütze Holsten und ne richtig geile Currywurst mit Röstzwiebeln und Brot. Lecker lecker und nach dem der Ranzen gefüllt war gings auf die Tribüne und wo da jetzt die Gäste saßen weiß ich nicht genau, man konnte es nur bei den Toren erahnen. Denn auch das heimische Team wartete mit Spielern auf, die eigentlich ehr dem Gästeteam zuzuordnen wären, nichtsdestoweniger beaaste man sich auf dem Feld nicht gerade zimperlich. Die Gäste machten dabei den meisten Druck, die Tore erzielten allerdings die anderen. Erst zum Anschluss kurz vor der Pause hatte man so ein wenig das Gefühl man könne noch was reißen,

doch das Heimteam stellte die Taktik clever genug um, um in der zweiten Hälfte das Türkenteam zu zerlegen. Vielleicht ein paar Törchen zu hoch, aber danach fragt niemand! Für mich jedenfalls wars dann wirklich an der Zeit mal das Weite zu suchen, denn gegen Spielende fuhren die Busse nur noch unregelmäßig und ich hatte ja noch vor in Bergedorf einzuchecken. Mir blieb in dieser Region leider der Besuch des Stadions verwehrt, daher muss ich wohl nochmal herkommen. So gings also erstmal per Buss an den Rand der Stadt, wo ich einen kleinen Fußmarsch Richrung Unterkunft vor mir hatte. Dabei fielen einem die recht hübschen Häuser und die Ruhe auf...ja bis ich dann quasi vorm Hotel stand, welches aus Containerbauten bestand. Und nicht nur das, auf der anderen Straßenseite ist eine ganze Straße mit dieser Art Bauten gepflastert gewesen, welche stark an Flüchtlingsunterkünfte erinnerten. Muss man sowas hier haben? In dieser Region? Hmm, scheint jedem selbst überlassen zu sein, ich jedenfalls habe per Vorkasse geblecht und konnte daher nicht mehr stornieren. Die Oma, die mich nach meiner Ankunft im Objekt rumführte war auch wie die Mutti für alle und ein richtig netter Mensch. Dazu hatte ich ne Küche und ne Glotze im Zimmer, besser gehts dann eigentlich doch nicht. Also eingecheckt, kurz geduscht und ab gings nochmal nach Hamburg rein, denn wenn in der Stadt nachts nichts los ist, müsste ich mich schon sehr täuschen und außerdem befindet sich meine Tasche ja noch im Schließfach. So hatte ich noch einsamen Spaß auf dem Markt und natürlich am Hafen. Die Reeperbahn wollte ich mir lieber erst am nächsten Tag gönnen, denn lieber am helligten Tage möchte man diesem Abschaum begegnen, der sich dort in den Ecken rumtreibt! Auch so hatte ich dann noch meinen kleinen Kulturausflug und gegen Mitternacht war dann auch Matratzenhorchdienst angesagt. Denn der nächste Tag beinhaltete selbstverständlich ja noch weiteren sportlichen Spaß und ein wenig Kultur...

 

22.10.2017

 

11.00Uhr: TSV Stellingen von 1888 - SV Lurup Hamburg II 5:1, Kreisliga Hamburg

 

Sportanlage Vogt-Kölln-Straße, 23 Zuschauer (5 Gäste)

 

....so hieß es nach vier Stunden also wieder raus und der Fischmarkt war das Ziel. Man hörte viel und wollte es mit eigenen Augen sehen, daher gings also auf direktem Weg zum Hbf um

mein Gepäck zu verstauen und dann Richtung Fischmarkt. 7Uhr wars bereits und ich dachte mir, nun gut, viel wird nicht mehr da sein, denkste! Massen an Menschen, wo man hin sah! Ob nun Touris oder Einheimische, dieser Markt ist wohl noch immer ein riesiger Anzugspunkt. Leider habe ich mir unter dem Begriff Fischmarkt wohl etwas anderes vorgestellt. Und dazu zählen für mich keine Klamotten und Sovenirstände und erst Recht keine arabischen Taschen und Plastikschmuckstände. Ein paar Händler und richtig geniale Marktschreier waren dann aber auch noch da und wenn das Vieh in deinem Fischbrötchen noch vor ner Stunde lebte, dann ist das wohl die Definition von frisch! Geschmeckt hats eben ganz anders, so wie man das doch noch von Tradition in einer Deutschen Hafenstadt erwartet. Sehr gut! Nach dem dann das Frühstück verdaut war sollte es dann doch noch mal in Richtung Reeperbahn gehen. Um wenigstens mal einen Blick drauf zu werfen wie verkommen dieses Viertel tatsächhlich ist. Und ich muss sagen, zumindest am Rande kam mir im Sekundentakt der Würgereiz. Es ist schon extrem wie viele Obdachlose es gibt und, dass ein ganzer Häuserblock, voll mit Jugendlichen Afrikanern kein Deutsch spricht und dir sogar noch versucht wird der Rucksack zu klauen. Ich meine, die drei Hampelmänner könnte man ja noch umknallen, doch wo ist ihr Nest und vor Allem ihr Waffenarsenal. Also schnellstens die Straße gewechselt und gehofft, dass nicht plötzlich ein Ameisensturm über dich herfegt. Gab dann wohl doch zu viele Zeugen und somit habe ich es unbeschadet in den Zug geschafft, der mich wenig später nach Stellingen bringen sollte. Denn hiergibts einen der ältesten Vereine der Stadt, wenn nicht sogar den Ältesten. Der besitzt(oder besser besaß) ein Stadion direkt in Bahnhofsnähe und 11Uhr ist Anstoß gegen die Zweite von Lurup. Na herrlich, zehnte Liga Letzter gegen Vorletzter und das LEIDER nicht im Stadion, denn dieses hat keine Tribüne mehr und der Rasen steht einen Meter hoch. Nein, stattdessen hat man etwas außerhalb zwei Kunstrasenplätze ohne Ausbau und nagelneue Funktionsgebäude aus dem Boden gestampft. Willkommen beim TSV Stellingen 88! Muss man dafür aufstehen an seinem freien Tag? Hmm eigentlich nicht, aber hinsichtlich des letzten Kicks des Tages war diese Anlage hier am nahsten dran und es muss doch ohnehin alles gemacht werden. Außerdem hatte ich nach meiner Ankunft sogar drei Zaunfahnen entdeckt und auch ein paar Gäste mit Schal waren am Rande am schreien. Na immerhin, Lurup hat ne Fanszene :-D Der Ground ist wie gesagt dann auch keine Beschreibung wert, das Sportliche eigentlich auch nicht. Ob man jetzt nen Elfer verschenkte oder allein vorm Torwart ins Seitenaus schoss, man konnte kaum glauben, dass hier sechs Tore gefallen sind und vor Allem, dass ich mir den Hafer hier tatsächlich gebe statt vielleicht doch noch eine Hafenrundfahrt mitzunehmen. Tja der Fußball macht süchtig, viel mehr schreiben muss ich zu dem Scheiß hier aber eigentlich nicht. So machte ich mich also los ein Taxi auftreiben, eines aus dem Verkehr herauszuwinken kennt man hier aber anscheinend nicht. Also doch noch zum Bahnhof gewatschelt wo eines stand und mich zur Wolfgang Meyer Anlage fahren sollte. Der Ground der HSV Jugend war damit letztes Ziel des Tages und somit konnte der Spaß beginnen...

 

13.00Uhr: Hamburger SV U21 - VfB Oldenburg 6:0, Regionalliga Nord

 

Wolfgang-Meyer-Stadion, 530 Zuschauer (um die 100 Gäste)

 

....nun ja, Spaß, himm. Oldenburg war zu Gast bei der U21 des HSV und wegen zu erwartender Ulras musste das BRD System gleich wieder rumspinnen. Das hieß also, sämtliche

Seiteneingänge zu und ein Bullenaufgebot wie zur Bundesliga. Nun ja, dieses Mal hielt man mich nicht für einen Gast und so kam ich auch MIT Kamera in den heimischen Bereich, nach dem man mir 8 Euro für nen Stehplatz abknöpfte. Zum Fotos schießen allerdings blieb dann wenig Spielraum. Denn der Gästeblock auf der Geraden und bestand aus einer Stahlrohrtribüne. Die Stehplaätze, bestehend aus Stufen waren links und rechts von der überdachten Tribüne und nur einseitig geöffnet. Man hatte Anweisung niemanden durchzulassen und hinter den Toren gibt es keine Plätze, sondern nur Hecken. Also blieb einem nichts weiter übrig, als die Fotos in zweitklassigem Nivau zu halten und sich unter die HSVer der Tribüne zu schleichen. Hier saß dann plötzlich ein bekannter Typ neben mir...Jens Todt das Megakinn, welcher sich offensichtlich für seine Antifußballtruppe neue Nachwuchskräfte zum verprassen sucht. Vielleicht hat man immer noch nicht vor die Uhr im Volkspark abzubauen, das Geknödel würde ich mir jedenfalls nicht mehr antun wollen. Alleine schon deswegen hatte ich am gestrigen Tage auch nicht vor einen hohen zweistelligen Betrag zu zahlen um Bayern München zu sehen. Nein, der Ground am Volkspark ist schon gemacht und Bundesliga ist eh sowas wofür ich keine Motivation aufbringen kann. Nun ja, die Fanboys der Hamburger schleimten den Typen dann

auch zu voll für meinen Geschmack und weil dem halt noch nicht genug ist wurde ich darauf hingwiesen eine Stehplatzkarte zu besitzen und musste zu dem kleinen Hamburger Anhang in den Käfig zurück. Die Anlage ist ok, recht schick und man kann somit die Regionalliga irgendwann vollkriegen, aber alles andere ist mir dann doch zu doof :-D Na wenigstens gabs ne große Knacker und nen leckeres Holsten zur Versöhnung, einziger kleiner Zwischenfall war dann der, dass man mir Geld abziehen wollte für meine Fotos die ich gerade im Begriff war zu schießen...Hmm waren doch gar nicht beim FSV Zwickau und diese Aussage passte auch nicht ganz zur Anti RB Fahne am Zaun. Ein Ordner bemerkte das Szenario und man meinte es wohl auch nur spaßig. Nun gut, es war auch etwas mein Verschulden. Dass man in Hamburg eine Abneigung gegen Hopper hat war vorher bekannt. Passiert ist am Ende aber auch nichts und somit verfolgte ich das Sportliche auf dem Rasen eben ohne weitere Bilder zu schießen. Man ist ja dann doch irgendwo allein hier! Die Geüter dürften sich dann aber ohnehin beruhigt haben, denn bereits zur Halbzeit führte man gegen total überforderte Gäste 6:0. Dabei hätten es sogar mehr Tore sein können, aber man vergab Chancen im Reihentakt kläglich! In der zweiten Hälfte wechselte man dann auch in den Rückwärtsgang, Oldenburg machte aber nichts draus. Nun gut,. wenn ich zur Halbzeit mit Sechs hinten liege, wundert es mich, dass mich überhaupt noch die Beine aufs Feld zurück tragen. Der Primus der Liga zerlegte also auch diesen Gegner und wenn beim HSV eben nichts läuft, geht man halt zur Zweiten, die haben Erfolg und spielen mit Herz! Apropos Herz, wenn schon die Spieler nicht vorankommen, der Anhang der Oldenburger gab sich zumindest anfangs Mühe. Ein kleiner Haufen mit Zeunfahnen und Schwenkern versammelte sich daher auf der stahlrohr und brachte geschlossen was unters Volk. Man passte sich allerdings dann auch dem Spiel der Mannschaft an und stellte alles ein. Nun ja, man kann diesen Ground auch schlechter machen, viel mehr ist eigentlich auch nicht passiert. Daher zog ich es vor mich rechtzeitig aus dem Staub zu machen, denn die U-Bahn hielt direkt auf der anderen Seite und ich musste ja noch zum Hbf. Denn kurzentschlossen entschied ich mich für den Flixbus und nicht den Zug. So kann man durchfahren, ist nicht in überfüllten Abteilen und da das Binchen und die Mama den selben Bus nutzten, fuhr ich auch nicht ganz allein. Also gings auf die Tasche holen und ab zum Zob, wo man sich traf und ein kleines Plauderstündchen im pünktlich abfahrenden Busses hielt. So war es dann geschehen und ich kam gegen viertel acht im heimischen Halle an und das ohne Narben oder Messer im Rücken. Insgesamt war zumindest der Freitag eine fantastische Idee, ich konnte mal wieder alte Freunde sehen und das Sporetliche kam natürlich nicht zu kurz. Die anderen beiden Tage waren dahingehend schön, dass man etwas Kultur einatmen konnte, mal wieder im Norden des schönen Deutschen Landes war und, dass man vier weitere Kreuze gemacht hat. Weniger toll ist dieser Wandel der Gesellschaft, die fehlgeschlagene Integration in dieses Land und die völlig vergammelten Viertel in einer deutschen Vorzeigestadt. Es ist irgendwo schon erschreckend und macht einen traurig. Dabei regt man sich im Osten schon darüber auf, obwohl es bei weitem nicht so viel Armut und Abschaum gibt wie im Westen der Republik. Man kann nur auf Besserung hoffen und mein Glück war, dass mal wieder das Sportliche im Vordergrund stand. Denn der Fußball gibt einem das was dir niemand sonst bieten kann...Sport frei und grpüße an die Leute!

 

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15. Oktober 2017 7 15 /10 /Oktober /2017 11:16

14.10.2017 VfB 1921 Krieschow - SG Union Sandersdorf 4:2, Oberliga NOFV-Süd

 

Krieschow Sportpark, 140 Zuschauer (3 Gäste)

 

Überraschenderweise stehen da plötzlich die Leute vorm Brett. Bepackt samt Kind und Kegel in der Großraumhütte. Ich habe frei und was gibts da außer heute in ner großen Gruppe nen Ausflug zu machen? Freilich nicht ohne Fußball und da der Kollege Felix heute die Oberliga Süd voll macht, gibts sogar Freibier und ich verzichtete auf meinen Doppler in Dresden und

Schiebock, um mich der verrückten Reisegruppe inkl Erfurt und Austriakonektion anzuschließen. So gings also übers Leunaer Betriebsgelände und wilden Märschen über Gleise und umgebaute Zäune ins Weltstädtchen Kolkwitz, welches in der Nähe von Cottbus und von Wölfen übersäten Brandenburg liegt. Der Dorfclub VfB Krieschow hat es also Meldungen zu folge in die Oberliga geschafft und so sieht man sich als gemeiner Hopper also gezwungen auch mal da hin zu müssen. Nun ja, diese Liga ist eben nicht mehr das was es früher war, wo noch Dynamo Dresden, MD, J... oder der VfB Leipzig die Gegner waren. Heute spielt man also in Internetlosen Kuhkäffern und nach dem wir die fast dreistündige Reise hinter uns hatten und der kleine Knirps der frisch gebackenen Eltern mit knapp drei Monaten seinem nächsten Kreuz entgegen geht, ging es also für 6 Euro plus richtig netter Eintrittskarte auf den idyllischen Sportplatz zwischen Kohlfeld und Dorfkirche. Hier wurde bereits angestoßen, einen Ausbau zu beschreiben lohnt sich nicht und zumindest gab es nicht nur eine hübsche Gaststätte inkl hübscher Bdienung, sondern auch nen Bierstand mit Bechern samt Vereinslogo. Ein Funktionsgebäude mit strikt getrennten Kabinen und ne neue Anzeige hat man auch noch erschaffen und auch der Rasen sah Europapokalwürdig aus. Viel mehr als ein Dorfground bleibt es aber auch nicht und man kann es wieder einmal nicht glauben, dass man hier fünfte Liga spielen darf. Nun ja, die Zeiten ändern sich halt, Ordner gabs auch genug und die örtliche E-Jugend hat sogar ne Ultragruppierung gegründet. Die Bengels waren dabei sehr stolz auf ihre mit Filzschreibern gemalten Fahnen und alle, inkl dem heißspornigen Stadionsprecher, sind hier sehr stolz auf das Erreichte. Es sei ihnen gegönnt, Brandenburg bleibt trotzdem das, was Deutschland irgendwie nicht braucht! Sportlich wars dann so, dass Krieschow wohl einen Stürmerstar hat. Jedenfalls machte der Typ alle vier Tore und man vergöttert ihn hier sogar. Ok, der Stadionsprecher und vielleicht noch der im Anzug umherwandernde Vereinsmanager (oder doch Busfahrer?)...Dabei hieß es zur Halbzeit 1:0 und in der zweiten folgte das 2:0. Sandersdorf aber rappelte sich auf, hatte glatte fünf(!) Alutreffer und schaffte dennoch den Ausgleich. Aber da war ja noch der Topstar der Oberliga und es folgten zwei weitere Gegentore für die Randbitterfelder, die für ihre Mühen nicht belohnt wurden. Insgesamt geht der Sieg aber in Ordnung und nach dem ich noch ne mittelmäßig gute Bratwurst für 2,50 einschob, hieß es auch wieder Abschied nehmen und zurück in die Zivilisation. Man verabschiedete uns sogar freundlich, man dachte dabei wohl, dass wir Gästefans sind. Sowas muss es halt auch im Fußball geben, nun allerdings konzentriere ich mich lieber bald mal wieder auf bessere Spiele, mit besserem Anhang :-D Die Rückfahrt verlief dann auch noch etwas flüssiger und mit nem Fraßstop, gegen 21 Uhr war ich dann aber auch wieder in der Halleschen Heimat um den Abend ausklingen zu lassen. Insgesamt wars mal wieder einer der Ausflüge, die ich in der jetzigen Zeit einfach brauche. Ich lasse Grüße an alle Beteiligten da und freu mich aufs nächste Mal! Sport frei!

 

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15. Oktober 2017 7 15 /10 /Oktober /2017 11:04

13.10.2017 Hallescher FC - SG Sonnenhof Großaspach 3:0, 3. Liga

 

Kurt-Wabbel-Stadion (neu), 6419 Zuschauer (etwa 10 Gäste)

 

Über Wochen ist mir diese Mannschaft eigentlich nur noch egal geworden. Weil sie eben nicht eine Sekunde lang das Herz zeigte um Halle würdig zu sein. Kein Stolz, kein Kampf, kein Wille! Man weiß nicht genau was genau aus diesem Team wurde, zumal doch eigentlich größtenteils alles beieiander blieb. Jedenfalls heißt die Realität Abstiegskampf und der geneigte Hallenser schimpft dabei recht schnell...dieses Mal allerdings ZURECHT! Und die Folge daraus war stets die, dass sich, egal was für eine Gurkentruppe auf dem Feld stand, zusammengerissen wurde um es den Kritikern zu zeigen. Ich gebe zu, ich habe lang keinen Aufenthalt im KWS genossen. Doch an diesem Abend hat die Mannschaft das gezeigt was in ihr steckt. Mit einem bärenstarken Anführer auf dem Feld und einer Truppe, die es endlich verstand die Taktik umzusetzen, die vom Trainerteam kam! Der vermeidliche Favorit aus dem Andrea Berg Hinterland hatte dabei nicht den Hauch einer Chance und wurde weitesgehend vorgeführt. Selbst den Mut einen 18 Jährigen Innenverteidiger auf die pfeilschnellen und technisch starken Stürmer anzusetzen hatte sich bewährt. Ein Chancentod wurde zum Held und es war auch mal wieder so etwas wie Aufbruchstimmung zu vernehmen. Zwar nicht ganz ohne Fehler, aber spielt man so weiter, kehrt auch der Erfolg zurück. Hut ab, weiter so und nur mit dieser Einstellung seid ihr würdig für diese Stadt auflaufen zu dürfen!

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