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19. Juni 2017 1 19 /06 /Juni /2017 23:40

17.06.2017

 

10.15Uhr: SK Sparta Kutná Hora - FK Kratonohy 4:3 n.E., Divize Skupina C

 

Mestsky Fotbalovy Stadion v Lorci, 112 Zuschauer (etwa 15 Gäste)

 

....frei nach diesem Satz kann man sagen, es war auch für mich wieder mal an der Zeit ins geliebte Tschechien zu reisen. Der Chef zur Knechtschaft war gnädig, gab einem für die harte Arbeit frei und das vier Tage. Na sehr schön! Und da Kollege Rolf ja schon vor einiger Zeit angefragt hat ob wir zwei Kerle mal wieder ne Tour gen CZ per Zug machen wollen, sagte ich natürlich nicht nein und auf gings ans Planen. Leider war es zunächst zwar so, dass ich den Freitag nicht frei bekam und die Tschechen ja gerne mal am letzten Spieltag alles auf Freitag legen, aber dafür hatte zumindest ich den Samstag und den Sonntag Zeit etwas Ordentliches zu finden. Dass es im Bereich Kutna Hora und dem Stredocesky Kraj sein sollte, war erstmal ein Anfang und da passte es ganz gut, dass der Kollege den Freitag bei Kolin war und seine Zelte in Kutna Hora aufschlug. Der ansässige Club, welcher bereits aus der Divize angestiegen war, spielte 10.15Uhr, alles klar, darrum wird die Tour gebastelt und weil der Herr ja völlig bescheuert ist, wartete ich nicht bis Samstagmorgen, sondern fuhr per Nachtbus Richtung Praha. Dieser hatte erst einmal gesalzene 40 Minuten Verspätung und ich sah mich schon im Prager Hauptbahnhof übernachten. Doch halt, es gibt ja auch noch (Un)vernünftige Busfahrer aus dem tscheschichen Raum, welche dann einfach mal den Bus bis zum Motoschaden striezten und die Verspätung rausfuhr. Recht herzlichen Dank dafür, denn dadurch sollte ich den völlig überfüllten und gefühl mit 40 Nationen besetzten Bus pünktlich verlassen können und bekam so meinen Zug der mich nach Kutna Hora führte. Angekommen in der angeblichen Kulturstadt fragte ich mich dann zwar ob ich hier tatsächlich richtig sei? Völlig verfallen und ein Hauptbahnhof der alles andere als einladend war. Nun ja, egal, das Hostel wo der Kollege noch am pennen war stand direkt auf der anderen Straßenseite und somit kam ich sogar noch zu weiteren drei Stunden Schlaf. Zwar schwarz auf seinem Zimmer, aber da die Hütte eine absolute Zumutung war kann der dumme Deutsche ruhig mal etwas bescheißen. Aber wie dem auch sei, das echte Vergnügen stand ja noch an und so wurde das Bruchhotel schnellstens verlassen und auf gings noch etwas in die Stadt. Ein MUSS ist dabei natürlich die Knochenkirche und das Schloss sowie der Dom im feinsten Grün und total zu entspannen. Ich denke nun müsste man wissen wieso Kutna Hora eine Kulturhochburg ist. Zwar nicht durch den Bahnhof und die Randviertel, dafür aber durch den Rest. Doch da war ja auch noch der Hauptgrund wieso meinereiner überhaupt auf Reisen geht, das wäre natürlich der Fußball und da wir ja noch ne gute Dreiviertelstunde hatten, hieß es geütlich zum Ground zu laufen wo wir dann auch pünktlich nkamen. Für natürlich günstiges Geld gabs ne Karte und bevor man sich an der ansässigen Verpflegung bediente nahmen wir den doch recht vergammelten Ground mal unter die Lupe. Viele alte Stufen, ein Zigeunerhaus mit Anzeige, ein paar Sitzschalen und eine kleine überdachte Tribüne ist das was man hier vorfindet und als CZ Liebhaber natürlich sofort ins Herz schließt. Über dem Räuchergrill drehte sich ein Schwein, welches aber sicherlich für die Versagermannschaft gedacht war, die Klobasa vom Gasgrill und ein gutes Pivo gabs dafür in der recht schicken Kneipe nebenan. Nach dem also der Mgen voll war und man so langsam die Sonne genießen konnte, begann auch der Kick auf dem Rasen. Dabei nahmen sich bei Mannschaften nicht viel raus und ein recht müder Kick war die Folge. Doch es gelang dem Heimteam sich mit dem 1:0 für mehr Spielanteile zu belohnen, welcher aber in der zweiten Hälfte ausgeglichen werden konnte. Dies hielt dann auch bis zum Schluss an und weil man ja in der Divize ist, gabs noch ein 11m Schießen hinten ran. Dieses konnte Kutna Hora für sich entscheiden und aus wars mit der Viertklassigkeit. Ich wünsche es dem doch recht symphatischen Verein, dass sie den Wiederaufstieg schaffen, denn auch in Hopperkreisen dürfte dies hier eine Reise wert sein. Nach dem dann hier aber Schluss war, hieß es für uns noch etwas in die Stadt zu wandern und dann den nächsten Zug zu nehmen, der uns zum zweiten und letzten Spiel des Tages bringen sollte...

 

 

17.00Uhr: FK Bohemia Poděbrady - FC Horky nad Jizerou 2:4, 1.A třída skupina B Středočeský kraj

 

Stadion u Radiostanice, 84 Zuschauer (keine Gäste)

 

 

....vorne weg muss man dabei sagen, dass man wohl mit einem Auto unter dem Arsch ein drittes Spiel geschafft hätte. Da dies aber nicht vorhanden war mussten wir eben nur mit zwei Spielen auskommen und die Fahrt führte uns nach Podebrady. Dort versuchte Kollege Rolf vergeblich ein billiges otel zu finden. Vergeblich! Warum? Das erfuhren wir recht bald. Das doch recht chillige Örtchen war Austragungsort der Weltmeisterschaft für Junioren Tambourmajore. Na schau an! Und so war das Städtchen überfüllt, das kleine Schloss und den Stadtpark schauten wir uns dennoch an ehe es zum geplanten Spiel gehen sollte. Recht hübsch hier also alles, wenn auch alles etwas voll mit Touris. Aber so ist das...Trotzdem gings nun etwas abseits in ein Waldstück wo das Objekt des Spiels schon wartete. Auf nem Kunstrasen daben waren Fahnen gesteckt, aber zu unser Allem Glück machten sich die Herren der Schöpfung auf dem Rasenplatz daneben warm. Also auf gings ins Innere und nach dem wir abermals ne ordentliche Karte überreicht bekamen, gings also ins Innere des Zoos mit der Holztrbüne...Halt, Zoo!? Richtig...gefühlt hatte man sich hier auf dieser herrlichen Anlage einen Zoo eingerichtet. Zunächst aber sollte man die herrliche Holztribüne und die vergammelten Stufen erwähnen, ehe man nochmals auf die Tiere zu sprechen kommen könnte. Erst hatte man einen riesen Käfig mit Wellensittichen zu Gesicht bekommen, dann hat man aus einem alten WC Gebäude einen Hühnerstall gebaut und weil man mit ein paar Ziegen und Schafen nicht schon genug hat, hat man noch ein Gehege mit nem Schäferhund hingebastelt. Dieser sollte anscheinend das Geländer bewachen, wedelte allerdings nur mit dem Schwanz und lächelte mich an. Sowas gibts echt nur hier. Fantastisch! Aber nun gut mit all dem Geschwafel, es ging so langsam ans Sportliche in Liga Sechs. Da kann man nicht viel erwarten glaubt man..und man hat Recht. Viel Geknödel, einfach zu viel Sonne, dafür aber ein paar Tore die so schlecht nicht waren. Bereits früh im Spiel konnten die Gäste mit zwei Toren davonziehen ehe Podebrady den Anschluss schaffte. Nach kurzem Aufbäumen und fast dem Ausgleich gelang es aber den Gästen den alten Abstand wieder herzustellen. Und wie das im Fußball dann immer so ist, man schafft den Anschluss, wirft alles nach vorne und fängt sich das Vierte. Ok, beiden tut dieses Ergebnis nicht weh und so wars am Ende ehr ein lauer Sommerkick mit gutem Essen und nem gemütlichen Pivo. Mehr gibts dann eigentlich auch zu diesem Spiel nicht zu sagen und mit dem Abpfiff gings Richtung Bahnhof wo uns ein Zug Richtung Prag abholen sollte. Dieser fuhr dann auch heute wieder mit reichlich Verspätung ein, geschafft haben es aber trotzdem in der goldenen Stadt unser geplantes Quartier zu beziehen. Dabei muss ich sagen, dass es für Prager Verhältnisse zwar recht günstig war, die Umsetzung der Einrichtungsgegenstände waren aber wohl ehr für Kleinkinder gedacht. Jedenfalls war es am Ende so, dass wir unsere Matratzen lieber auf den Boden legten um darauf zu ruhen, ehe man das eh schon komische Holz zum platzen brachte! Na immerhin gabs am nächsten Morgen Frühstück und den Kaffe brauchte ich dann auch. Sogar die am Boden liegenden Betten wurden während unserer Abwesenheit gemacht und nicht mal die Mühe wurde sich gemacht die Matartzenm wiedder auf das Gestell zu packen. Wer weiß, vielleicht ist man davon ausgegangen, dass wir eine Art chinesischer Mönchverein sind und auf der Erde pennen wollen. Mit Absicht! Ohjee!...egal, es geht um das runde Leder, wir konnten froh sein überhaupt noch ein Auge zuzukriegen und am nächsten Morgen ging die Reise ja auch weiter. Zwei Kicks standen dabei auf der Agenda und so sollte es dann auch püntklich weitergehen...

 

18.06.2017

 

10.15Uhr: FK Králův Dvůr U19 - SK Polaban Nymburk U19 4:1, Krajský přebor staršího dorostu - baráž Středočeský kraj

 

Městský Stadion Králův Dvůr, 45 Zuschauer (etwa 10 Gäste)

 

....weitergehen nach Kraluv Dvur im schönen Beroun. Hmm, blöd nur wenn die Tante am Ticketschalter das Nest nicht kennt und weder englisch noch deutsch versteht. Nun ja, am Ende hat man sich mit Händen und Füßen verständigt und wir haben unseren Willen bekommen. Es ging also nach Beroun und von dort nach Kraluv Dvur, wo wir uns mal wieder fragten wo zum Teufel man hier gelandet ist. Nichts weiter als Verfall, aber Hauptsache einen Drittligisten im Ort :-D Auf also zu Fuß die paar Meter zum Stadion wo heute ein Relegationsspiel der U19 um den Abstieg stattfinden sollte. Als Achtplatzierter? in der Jugend? auf nem Platz der in der dritten Liga(CFL) bespielt wird? Klar doch, immer ran damit! Karten gabs keine, Eintritt wollte also niemand. Das Spiel war noch ne Weile hin, aber Hauptsahce die Kneipe war bereits offen. Also zum Frühstück schnell nen Pivo ran, nach ner Klobasa gefragt und die Antwort nix verstehen bekommen. Naja kennt man ja woanders her...ok, dann halt nur Bier und auf gings zur Stadionrunde. Ich muss dabei schon sagen, dass die große Tribüne und auch der Turm in der Mitte zu gefallen wissen. Der Rest des Grounds hat keinen Ausbau, ist aber eigentlich auch so ausreichend. Für einen Drittligisten in diesem Land völlig ok und eigentlich auch ausbaufähig wenn mal wieder ein Trottel auf die Idee kommt einen kleinen Club nach oben kaufen zu wollen...Nun nahmen wir Platz auf der Tribüne wo meine Augen dann doch recht schwer wurden und ich mir das Ganze Geknödel im Liegen versucht hab anzuschauen. Es gelang am Ende gerade noch so und so sah ich die brutale Überlegenheit der Jungs von Kraluv Dvur. Hätte man seine Chancen besser genutzt wäre das Ganze hier wohl zweistellig ausgegangen, so hat man den Gästen aber sogar noch die zwischenzeitliche Chance zum Anschluss gegeben. Am Ende blieb es aber beim verdienten Sieg in dieser Höhe und somit dürfte man sich wohl die Klasse gesichert haben. Zumindest verstehe ich das Ganze so. Nun ja, mir wars egal, 90min Fußball wurden gesehen und somit ist mir am Ende ja auch eigentlich nur der Ground wichtig gewesen. Da hier nun auch nicht mehr all zu viel passierte gings zurück zum Bahnhof, wo dann der Zug einrollte und wir zwei faulen Schweine lieber eine Haltestelle Richtung Beround fuhren, statt die 4km zu laufen. Aber hey, es ist warm, ich bin dick und ich denke man läuft an diesem Tag noch genug. Schließlich sollte der letzte Kick der Tour ja in dieser Region bzw in dieser Stadt stattfinden und so hässlich ist es ja hier nun nicht...

 

17.00Uhr: Český Lev-Union Beroun - TJ Sokol Nové Strašecí 3:0, ONDRÁŠOVKA krajský přebor Středočeský kraj

 

Stadion Na Ostrově, 94 Zuschauer (keine Gäste)

 

 

....eine alte Stadtmauer, ein historischer Markt, einige Denkmäler und hübsche Restaurants mit genüsslich guten Speisen aus der Region. Ich denke hier kann man es aushalten und nach dem wir uns die Region etwas genau angeschaut haben, hieß es speisen gehen und ein wenig die Beine ins kühle Nass am Flusse hängen. Fischreich und übersäht mit Anglern ist es hier und natürlich musste vor dem geplanten Kick auch noch ein großes Stadion in Bahnhofsnähe begutachtet werden. Dort ist der ansässige Verein Lokotmotiva, welche zwar ein Ankündigungsplakat von Cesky Lev am Eingang haben, eine eigene Fußballabteilung allerdings nicht. Seltsam. Aber nun ja, gespielt wurde jedenfalls nicht hier sondern in einem anderen, kleineren Stadion in der Nähe des Aquaparks und des Eishockeystadions. Also ging es nun halt dort hin und eigentlich ist es schade, dass wir unsere Badehosen nicht dabei hatten :-D Denn immerhin war ja noch Zeit und der Wasserpark sah schon recht einladend aus. Aber so ist es nun mal, zum Fußball waren wir da und für weider wenig Kohle gabs ne schicke Karte und der kleinere Ground hatte im Endefekt irgendwie dann doch mehr Charme als das große Leichtatletikstadion am Bahnhof. Ein paar vergammelte Stufen, ein Vereinsheim mit ner kleinen Holzüberdachung darüber und ein paar Sitz und Stehplätze die ebenfalls eine kleine Überdachung haben. Hinzu kommt ein genialer Spielrtunnel mit nem alten Vereinslogo aus Stein darüber. Einzig modern dürfte dabei die Anzeigetafel sein und auch der Grillmeister hat es geschafft den Räucherofen Marke Eigenbau zu bestücken. Na wenn das mal nix ist, das Spiel war dann auch recht robust, genau wie das Getränk und die richtig gute Wurst vom lächelnden Herren mit der Grillschürze :-D Ich denke man amüsierte sich wieder köstlich über die dummen Deutschen und ihrer Kamera und ich denke auch wir amüsierten uns köstlich über den Kick der nun begann.Beroun behielt dabei stets die Oberhand und ließ die Gäste nie zur Entfaltung kommen. Währe es Winter würde ich sogar so weit gehen und behaupten, dass der heimische Keeper erfroren wäre. Daher gehen die drei sehenswerten Tore auch in Ordnung, sowie der Sieg am Ende. Aber ich denke auch hier wird es groß keinen interessiert haben, denn für beide Teams ging es an diesem Spieltag um nichts mehr. Für uns war es dann auch an der Zeit Abschied zu nehmen, denn passiert ist hier nix mehr und somit gings zum Bahnhof, wo der Zug Richtung Prag einrollte. In Prag angekommen genossen wir noch etwas die Stadt, das Wetter und amüsierten uns köstlich über die ganzen Wahnitouristen und ihrem Drang mit dem Deppenstab bewaffnet ein Selbstportrait auf der Karlsbrücke zu machen. Aber auch dieser Trubel wurde dann irgendwann echt zu viel und nach ner kleinen Shoppingtour gings ins Hostel zurück wo ein letztes Getränk herhalten musste und der Schlaf so langsam einsetzte. Am nächsten Morgen hatte man dann noch etwas Zeit die Betten wiederzusammenzubauen und zu frühstücken, ehe es dann nochmals in die Stadt ging um für das heimische Wohl einzukaufen. Als auch das dann vorbei ging hieß es zum Busbahnhof zu machen und mal wieder dem schönen Tschechien auf Wiedersehen zu sagen. Na immerhin war der Busfahrer aus Halle und weil man ja sonst nix zutun hat gerieten wir doch tatsächlich in eine Grenzkontrolle der deutschen Staatsmacht. Unter Merkels Terrorregime? Das hätte ich im Traum nicht gedacht, aber alle Ausländer wurden tatsächlich aus dem Bus gezogen und überprüft. Nicht verkehrt wie ich finde, aber bevor das hier zu politisch wird, schließe ich lieber ab und kann mal wieder bauhaupten, dass diese Tour mächtig Freude bereiten konnte. Mit guten Leuten, dem geilsten Sport der Welt, viel Kultur und gutem Essen...Sport frei!

 

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