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19. Dezember 2017 2 19 /12 /Dezember /2017 14:50

16.12.2017 FC Internazionale Milano - Udinese Calcio 1:3, Serie A

 

Stadio San Siro, 52011 Zuschauer (etwa 200 Gäste)

 

Nochmal Urlaub vor dem grässlichen Weihnachtsgeschäft. Ich bin Gastronom und kann den Konsumwahn der Leute nicht verstehen. Doch es bringt mir die Möglichkeit mein Hobby in vernünftigem Maße auszuüben und so können sich alle von mir aus gegenseitig umbringen um den nächsten Blinkekram in ihre Tasche stecken zu können, ich gehe dann mal zum Fußball! Die Kollegen Christian und Fabian hatten da, mit eigentlich noch einem vierten Mitglied im Bunde, die Idee zum Jahresende hin ins Land der Nudeln, Pizzen und des Fallobstfußballs zu reisen und dabei mal eben noch schnell drei Serie A Spiele abzugreifen. Klingt nicht schlecht, doch die

Jungs hatten ihren Flug bereits gebucht und da ich wohl zu spät dran war, kam der Flug nach Bergamo ganze 122Euro...nein Danke, ich schaue mich lieber woanders um und da ich ja noch nen Gutschein bei einem renomierten Busunternehmen besaß und auch ein Sparticket der Bahn abgreifen konnte, gings halt per ICE nach München zum Freitagabend. Im Nachhinein ärgerte ich mich zwar nicht schon Donnerstag loszufahren und um noch einen Freitagskick abzugreifen, doch auch die Dame des Hauses muss eben schnell noch bedient werden und somit blieb es bei drei der geplanten vier Kicks. Nach München kam ich, Dank der neuen ICE Sprinterstrecke in gut zweieinhakb Stunden an und hatte dort noch etwas Aufenthalt bis der Bus Richtung Milano einrollte. Dieser fuhr dann auch pünktlich ab, und trotz des brutalen Schnees in der Schweizer Bergregion, kam ich pünktlich in Milano an. Beschissen hierbei war dann einzig und allein, dass der Fahrer bei seiner Pause die Passagiere rauswarf und das bei -2 Grad in Chur! Ob das sein muss wage ich zu bezweifeln, zumal noch ein zweiter Fahrer an Bord war! Nun ja, erkältet habe ich mich nicht und so schlug ich gegen 6Uhr am Samstag auf dem völlig verdreckten Busbahnhof in Milano auf. Müll, Gestank und Gesindel, das ist eigentlich nicht das was man nach seiner Ankunft sehen will, aber zum Glück gabs ja gleich ne U-Bahn mit der ich zum Domplatz fuhr und noch etwas Kultur einatmen wollte. Der Weihnachtsmarkt dort hatte natürlich noch zu und an dieser Stelle muss man einfach mal einwerfen welches Ergebnis unterm Strich bei der Politik in Europa rauskommt. Cops mit Maschinengewehr bewachen den örtlichen Lebkuchenhändler? Bewaffnetes Sicherheitspersonal knüppelt die obdachlosen Opas aus den Passagen, damit der Bonze seinen Goldwarenladen öffnen kann? Normalität auch in Italien wie es scheint und erschreckend zugleich! Aber ok, konzentriere ich mich doch lieber mal aufs Sportliche und erwähne als nächstes den Besuch des echt genialen Leichtathletikstadions im Zentrum der Stadt. So hatte es von außen Ähnlichkeit mit dem Sportforum in Chemnitz, ist bestückt mit dicken Masten und hat einen beeindruckenden Ausbau aufzuweisen. Tore standen auch drin, ob es hier aber einen Verein gibt weiß ich nicht. Wer es weiß kann mir gerne schreiben und ich plane somit meinen nächsten Aufenthalt in Milano ;-) Ansonsten ist die Stadt ein einziges Dreckloch, wo sich absoluter Abfall mit allerdings teilweise beeindruckender Architektur die Hand reicht. Ist halt mal was Anderes und da dann doch die Zeit rannte, bestieg ich die U-Bahn Richtung Hauptbahnhof um mich mit den Kollegen zu treffen, welche aus Bergamo anreisten. Pünktlichkeit ist dabei sicherlich eine Tugend, aber wir hatten ja noch Zeit und da man sich gegen 12Uhr endlich treffen konnte hieß es zunächst das Hotel aufzusuchen um dort einzuchecken. Angekommen sind wir rasch, gefunden wurde es auch recht schnell. Der Zustand für den Preis von 24 Euro, das ist eine andere Geschichte! Schäbiger gehts nicht, der Fahrstuhl sah lebensbedrohlich aus, die Dusche stand quasi neben meinem Billigbett und von den Sanitäranlagen will ich besser nicht anfangen. Der Besitzer saß dabei hinter seiner verstaubten Rezeption, verriet uns nicht, dass man ohne Schlüssel Nachts nicht reinkam und die Heizung ließ sich auch nicht runterdrehen. Nicht zu empfehlen, zum Glück hatte ich nicht ganz so viel gefrühstückt in dieser Stadt und wir sind ja auch eigentlich nur aus einem Grund hier. Das San Siro zu besuchen und das Heimspiel von Inter. Immerhin zählt die Bude zu den berühmtesten Kisten der Welt und als wir nach einem kurzen Fußmarsch mit Pause an einem Supermarkt (ohne Bierverkauf) am Stadion ankamen, musste ich schon sagen, dass in meiner Hose etwas gewaltig angeschwollen ist! Schon geil direkt vor diesem Stadion den Hals in die Höhe zu strecken und dieses beeindruckende Bauwerk zu bewundern. So hieß es dann also nichts wie rein und nach einer billigen Kontrolle und dem viel zu engen Drehkreuz waren wir dann also drin in diesem Tempel, den sicherlich jeder kennt und den man kaum beschreiben braucht. Gefallen weiß am meisten die steilen Tribünen, die Dachkonstruktion und die recht witzige Gegengerade mit abgesenktem Dach. Die Säulen in den Ecken und vor Allem der ekelhaft lange Fußmarsch in den Mittelrang sind dabei genau so noch zu erwähnen, wie die Atmosphäre, die sich, zum Glück(!), in Italien langsam erholt. Sehr schön! Was dann hingegen weniger schön ist, sind die kranken Preise von 6Euro fürn 0,3er Bier und auch der Eintritt hat was von Schweizer Verhältnissen. Aber ok, ich wusste es ja vorher und der Kick begann dann auch so langsam. Dass Udinese bei dieser Leistung am Ende mit drei Punkten dasteht, darf man zum einen der Chancenverwertung Inters in die Schuhe schieben und vor Allem dem Schiri. Nach der etwas überraschenden Führung der Gäste konnte Inter schnell ausgleichen und als man dem Führungstor nahe war, gabs plötzlich eine Spielunterbrechung und Elfer für Udinese. Da pfiff der Schiri einen Handelfer, obwohl schon vier Minuten weitergespielt wurde und das durch den Videobeweis, welcher den Fußball noch mehr kaputt macht als ohnehin schon. Das war dann die Führung der Gäste und plötzlich ging bei Inter nichts mehr. Durch einen sauberen Konter konnte man sogar noch auf 3:1 erhöhen und stand am Ende als Sieger da. Das dürfte ein Dämpfer im Kampf um die Meisterschaft sein und somit fielen mir leider nur einmal die Ohren ab und zwar beim Ausgleich. Insgesamt war die Stiummung gar nicht mal so verkehrt und die Nordkurve konnte zum Teil den kompletten Block mitziehen. Auch wo das Stadion aus Gingle Bells "Inter Bells" machte und man am Eingang eine Weihnachtsmütze geschenkt bekam, riss man das ganze Stadion mit und endlich einmal wieder fühlte ich die Gänsehaut auf meinem Körper. Optisch hat man zwar keine Bäume ausgerissen und auch die paar Gäste waren kaum vorhanden, aber insgesamt ist es doch schon besser als das was ich von der aktuellen Situation in Italien erwartet habe. So zogen die Temperaturen dann auch langsam an und ich war dann am Ende doch irgendwie froh, dass es vorbei war. Der Schiri pfiff also ab und wir begaben uns nach draußen um zu rätseln was der Abend denn noch bringt. Immerhin waren wir einige Stunden unterwegs und müde. Doch wir sind in Italien und da kanns eigentlich nur eins geben...PIZZA! Also suchte man sich eine Pizzeria und man glaubt es kaum, doch fast jede schloss bereits ihre Pforten oder hatte noch gar nicht geöffnet. Somit hatte dann irgendwie doch keiner mehr Lust sich irgendwo reinzusetzen und bei der letzten Lösung und einer endlich geöffneten Hütte mit genialem Steinofen, entschlossen wir uns eine mit ins Hotel zu nehmen und nochmal schnell irgendwo Bier zu holen. So hieß es also die etwas geizig belegte Schinkenpizza zu verspeisen und ein, zwei Dosen Peroni dazu zu köpfen, ehe der Abend dann doch damit endete ins Nest zu fallen. Immerhin musste man am nächsten Morgen ja bei Zeiten los und ich hätte nie gedacht, dass ich diese Nacht durchschlafe und das ohne Rückenschmerzen zu bekommen...

 

17.12.2017

 

12.30Uhr: Hellas Verona F.C. - AC Milan 3:0, Serie A

 

Stadio Marcantonio Bentegodi, 19439 Zuschauer (um die 3000 Gäste)

 

....so klingelte der Wecker nach einer langen Nacht doch recht früh und trotz des Ausschlafens kamen wir irgendwie nicht wirklich pünktlich zu Potte. Das führte dann dazu, dass wir eine U-Bahn später Richtung Busbahnhof nahmen und bei unserem Umstieg noch Glück hatten den nur wenige Sekunden später eintreffenden Zug zu erwischen. Denn der Bus Richtung Verona

fuhr mehr als pünktlich ab, wir schafften trotz des Frühsports alles rechtzeitig und so ging die muntere Reise los. Denn halb eins wartete das zweite Spiel auf uns und zudem sollte der Tag, was öffentliche Verkehrsmittel betrifft, noch ziemlich böse Überraschungen bereithalten. Doch dazu später mehr, beim zweiten Kick, wo es zwischen Hellas Verona und der Scheichtruppe vom AC Milan ein Duell geben sollte, wurde überpünktlich geschafft und da wir ja weder Tickets noch nen vollen Magen hatten, gings also erstmal auf den Fressboulevard(anders kann man es nicht beschreiben) und zur Tageskasse. So gabs ein richtig geil belegtes Sandwitch vom Grill und ne Karte für die Osttribüne für 34 Euro. Ein Bier gönnte ich mir auch noch schnell und so langsam füllte sich auch die Umgebung mit Bullen und Fans. Die Sonne zeigte sich heute auch und nach dem die Gruppe gesättigt war, gings zum Eingang der auch dieses Mal beeindruckenden Schüssel. Kontroilliert wurde nur der Perso und so gings ohne Schwierigkeiten ins Stadion, wobei wir auch heute wieder ein Sauerstoffzelt auf Grund der Treppen brauchten :-D Aber ich habs überlebt, wir waren dann drin und hatten ja noch gut Zeit um den Ground zu begutachten. Ich denke auch die Schüssel, welche sich der ungeliebte Club Chievo und Hellas teilen, ist in der Szene bekannt, mir gefällt die absolute Größe und auch die Ähnlichkeit mit dem Kolosseum in Rom. Rund, hoch und einfach nur fett. Witzig hierbei sind dann die Blöcke am Rand der Laufbahn, welche mit eine Scheibe getrennt sind und auch noch flacher als der Platz sind. Kein Wunder, dass man hier nur 15 Euro zahlen muss, der Sinn an dieser Stelle solche Plätze zu bauen ist aber nicht unbedingt nachvollziehbar. Abgerundet mit vier größeren Masten dürfte aber auch dieser Ground allen zu gefallen wissen und für Leute mit Höhenangst ist es sicherlich nix einfach mal einen Blick nach hinten auf die Stadt und die Berge zu werfen :-D Auch die Klos sind recht widerlich, denn Schüsseln sucht man vergeblich. Genau so wie Türen! In ein Loch auf den Boden zu scheißen wird wohl nicht dazu führen, dass ich ein Kreuz bei dieser Art Sanitäranlagen setzen werde. Ekelhaft! Aber zum Glück rutschte das Sandtwitsch nicht durch, wir nahmen einfach mal ein paar andere Plätze als die Gekauften ein und somit ging erst einmal das Theater los in der kompletten ersten Halbzeit jedes Mal den Platz räumen zu müssen, da ein paar Idioten auf ihre Nummer beharrten statt sich einen der tausenden leeren Plätze zu sichern...großer Gott nein! Doch wir hatten es dann aber geschafft auch mal sitzen bleiben zu können und so begann dann auch der miese Kick zwischen dem Vorletzten und der Millionentruppe von Trainer und Kampfsau Gartuso. Dass Milan mit Größen wie Bonucci, Donaruma oder Silva selbst hier einfach nur Federn lässt, kann ich absolut nicht nachvollziehen. In solch einer schwachen Liga und dem Gegner muss einfach mehr kommen. Dass da noch niemand ausgerastet ist wundert mich wirklich! Jedenfalls konterte Verona Milan eiskalt aus und das ein ums andere Mal. Sehenswert herausgespielte Tore und ein recht ruhiger Nachmittag für den Schiri waren die Folge. Genau so wie die erneute Pleite für Milan, welche sich sicherlich mehr für diese Saison vorgenommen haben. Es ist einfach traurig zu sehen was aus dem Club geworden ist, der einst Größen wie Baresi, Maldini, Shevchenko, Cafu, Boban, Bierhoff oder auch Seedorf in seinen Reihen hatte. Ich mag die Italiener nicht, deren Arroganz, die Mentalität und ihre Art Fußball zu spielen, doch ein Club wie der AC Milan darf trotzdem nicht in der Versenkung verschwinden! Wenn dann nicht auf dem Platz, dann wenigstens auf den Rängen war Milan schon recht gut unterwegs. Ob nun beim Pöbeln oder einer recht geilen Oldschoolsatmosphäre, Milan wusste

zu gefallen. Auch Oberkörper freie Opas als Einpeitscher durfte man bewundern und wenn die Mannschaft schon scheiße ist, dann feiert man sich eben selbst. Sehr gut! Weniger zu gefallen wusste die Heimnszene. Zumindest ist das meine Meinung. Nur beim Vereinslied konnte man das komplette Stadion einbeziehen und dabei merkte man schnell was da für Potenzial möglich ist. Auch die Beflaggung des Mittelrangs sah schon fett aus, der Zusammenhalt der Kurve gefiel hingegen nicht. Zu wenige waren am singen und das machte sich bemerkbar. Schade eigentlich, aber Hellas ist ja auch nicht unbedingt das was man auf der Rechnung hat wenn man nach Italien fährt. Dennoch war es insgesamt ein geiler Auftakt für diesen Sonntag und da wir ja noch etwas Zeit hatten bis der Zug uns weiterbringt, musste natürlich noch ein Abstecher ins schöne Verona sein. Hierbei stand ein Besuch der Klosterfestung San Zeno auf dem Programm und auch so gefielen die typisch italienisch engen Straßengassen und Gebäude. Leider aber hatten wir für die komplette Stadt keine Zeit und so gings schnellen Schrittes zum Bahnhof. Hier sollte uns ein Zug nach Bergamo bringen, bzw erst einmal nach Breccia. Letzterer wurder auch genommen, nach dem wir uns schnell verpflegten und eine Fahrkarte besorgten. Die Umstiegszeit betrug eine halbe Stunde und somit hatten wir genug Puffer. Eigentlich... irgendwie war der komplette Bahnhof in Aufruhr. Erst machten die Cops ein Gleis in Verona dicht, dann schaffte man den eigentlich anvisierten Zug in Breccia nicht, weil er schlichtweg nicht fuhr und zum Schluss waren sich Lokführer und Personal nicht einig. Es rollte ein Zug ein, der bereits 20min Verspätung hatte und dann meinte einer hier nix nach Bergamo, der Rest aber schon. Also alles rein in den Zug, nur um dann nach einer Dreiviertelstunde wieder raus zu müssen. Denn der eigentliche Zug nach Bergamo rollte endlich ein. Mit einer Verspätung wo selbst die Deutsche Bahn neidisch werden würde! Na wenisgtens gabs nochn Bier und man traf zwei weitere Deutsche (Grüße nach Kassel) um die Zeit zu verkürzen. Langsam aber sich jedoch fing ich an zu schwitzen, denn der Anpfiff beim letzten geplanten Kick war 20.45Uhr, einchecken muss man auch noch und wo das Stadion genau steht hat auch noch keiner in Erfahrung gebracht. Also Tante Google gefragt und genau eine Stunde vor dem Anpfiff erreichten wir Bergamo. Danke an die Bahn...NICHT! Also auf zum Hotel, den Besitzer gemütlich anlatschend begrüßt und eingecheckt. Das war dann schoin mal erledigt, doch bis zum Anstoß blieb lediglich eine Dreiviertelstunde. So baten wir also den Kerl darum ein Taxi anzurufen und als er keines erreichte, fing ich dann langsam an durchzudrehen. Doch es gibt doch noch nette Italiener, denn der Herr bot uns an uns zum Stadion zu fahren, zwar nicht davor, aber der Fußweg wäre nicht lang. Sehr geil! Also natürlich das Angebot angenommen und schnell bemerkt, dass wir das zu Fuß nie pünktlich geschafft hätten! Ein Glück hatten wir die Tickets bereits in der Tasche und so sank der Puls dann auch langsam als wir die Schüssel von Atalanta erreichten...     

 

20.45Uhr: Atalanta Bergamo 1907 - S.S. Lazio Roma 3:3, Serie A

 

Stadio Atleti Azzurri d'Italia, 16692 Zuschauer (um die 400 Gäste)

 

....so standen wir also davor, es ging recht flott rein und gut zehn Minuten vor den Spiel waren wir auch an unseren Plätzen. Schwein gehabt! So besorgten wir uns Karten für 30 Euro und dachten dabei auf einer Tribüne zu sitzen. Arsch lecken, wir landeten auf einem Steher auf einer Stahlrohrtribüne hinter dem Tor. Eine irgendwie seltsame Konstruktion wie ich finde, aber die beiden anderen Kurven für Heim und Gästefans war schon genial alt und auch die beiden Tribünen auf den Geraden wissen zu gefallen! Die Gäste machten links neben uns

auch schon etwas Palermo und bevor man weiter im Text fährt muss ich an dieser Stelle einmal loswerden, dass es schon genial ist, dass es in einer ersten Liga Europas noch diese Art Stadion gibt und diese Länder nicht Tschechien, Montenegro oder Kosovo heißen. Die Masten leuchteten hell, vor dem Stadion war ein Banner angebracht was zu einem Aufruf gehörte und der Kick zu dem ich erst mal ein paar Worte verlieren möchte, war ja auch nicht ohne. So ging Atalanta mit zwei schnellen Toren in Front, was nicht nur mich überraschte, sondern auch alle anderen. Natürlich war die Stimmung groß, doch Lazio zeigte warum man dort oben steht. Zwar ist Starstürmer Imobille nicht dabei, aber vielleicht hat ihn gerade einer mal wieder nicht zum Spaghetti essen eingeladen....nein, auch so schaffte man zwei Tore vor der Pause und auch in der zweiten Hälfte ging es weiter munter zur Sache. So bekam Atalanta einen glasklaren Elfer, welcher zum 3:2 führte und das 4:2 wurde kurz darauf zurückgenommen. Warum, das weiß keiner. Dies nutzte Lazio dann aber aus und nach einer Schwächephase Bergamos konnte Lazio den Ausgleich erzielen. Der Rest des Spiels plätscherte dann so vor sich hin und somit waren wohl alle mit dem Remis zufrieden. Ich denke auf Grund der Niederlage von Inter und dem Schwächeln von Neapel und Juve dürfte das Lazio nicht wehtun und somit bleibt die Liga spannend. Spannend war dann auch was beim Drumherum so auf uns wartete. Immerhin ist Atalanta eigentlich die Szene schlechthin gewesen und nach einer Auflösung der Curva Nord, sowie den Spinnereien des Clubs, hatte ich schon Schiss hier würde nix gehen. Doch Pustekuchen! Eine kleine Gruppe neben uns hatte eine kleine Blockfahne mit dem Vereinslogo parat. Hinzu gesellten sich ein paar Doppler und ein paar Fackeln. Die eigentliche Fankurve überzeugte mit einer großen Blockfahne in den Vereinsfarben über die komplette Hintertorseite und auch auf den Tribünen präsentierte man blaue Zettel. Auch hier gingen dann immer wieder Fackeln an

und auch etwas bunter Rauch wurde gezündet. Leider behielt man die Fackeln nicht in der Hand sondern warf sie in die Mundlöcher. So ergab es zwar ein interessantes, aber kein geniales Bild. Scheint in Italien wohl so üblich zu sein, überzeugend war die Stimmung aber allemal. Wenn man überlegt, dass die Kurven kein Dach haben, so war es stellenweise schon brachial was von den Rängen kam. Auch so hat man bei den Hüpfeinlagen das ganze Stadion mit einbeziehen können und so waren nicht nur die Graffs vor dem Stadion oldschool, sondern auch das was man hier präsentiert bekam. Viele kleine Tifos und Doppler, dazu viel optischer Einsatz von Armen und größeren Schwenkern. Genau so mag ich das! Im Gästeblock konnte man dann froh sein überhaupt jemanden zu sehen. Immerhin ist es Sonntagabend und von der Hauptstadt bis nach Bergamo reist man ja auch nicht gerade in einer halben Stunde. So war das was Lazio anbot recht ordentlich. Man war nie wirklich still und bezog quasi immer den kompletten Mob ein. Auch nach den Toren wusste das Gepöbel zwischen beiden Lagern zu gefallen, immerhin war der Gästeblock ja gleich nebenan und selbst die Familienväter neben mir ließen sich zu tief herbawürdigenden Beleidigungen herab. Geil! :-D Insgesamt also dürfte dieser Kick hier das Beste der ganzen Tour gewesen sein und einen besseren Jahresabschluss könnte man sich gar nicht vorstellen. War auf jeden Fall cool und nach dem dann hier alles vorbei war, verabschiedeten wir uns noch von Sektion Kassel und versuchten vergeblich was Essbares aufzutreiben. Am Ende plünderten wir einen Automaten mit Süßigkeiten und Getränken um überhaupt über den Abend zu kommen und Bier hatte ich ja nun auch noch im Rucksack :-D So gings also durch die mit Bullen übersähte Stadt wieder Richtung Hotel, wo wir den Abend ausklingen ließen. Nach dem dann die Müdigkeit einsetzte, knallte man sich dann auch in die Falle, denn am nächsten Morgen sollte ja der Rückweg in die Bananenrepublik erfolgen. So verabschiedete ich mich nach der morgentlichen Dusche von Christian und Fabian, ehe es für die beiden zum Flughafen ging und für mich zum Bahnhof. Denn ich besuchte noch Freunde in München und nahm so den ersten Zug Richtung Verona. Hier hatte ich noch etwas Zeit um den Rest der Stadt, den wir am Vortag nicht schafften zu begutachten und per Eurocity gings nun nach München. Dort kam ich überraschen pünktlich an und so ließ ich den Abend auf den Christkindlmarkt(ein Wunder, dass der noch so heißen darf) ausklingen und dabei musste natürlich noch ein Maß im Hofbräuhaus fließen! Die Menschen waren mir dann aber nur noch zu krass und vor Allem zu fremd und somit zog es mich dann in aller Frische wieder Richtung Bahnhof und zum Zug, der mich nach Halle bringen sollte. In der Heimat kam ich dann auch ohne Probleme an und insgesamt muss ich sagen, es war trotz aller Schwierigkeiten eine recht geile Tour. Mit geilen Grounds, guten Jungs, lecker Futter und einem Besuch Italiens, der ja nun auch schon 12 Jahre her war. So genießt noch recht die Feiertage, habt Freude mit den Familien, bleibt sauber und auf die nächsten Touren...Sport frei! 

 

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