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2. Dezember 2013 1 02 /12 /Dezember /2013 18:49

01.12.2013 RSC Anderlecht - Cercle Brügge KSV 2:1, Jupiler Pro League

 

Stade Constant Vanden Stock, 19351 Zuschauer (um die 120 Gäste)

 

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DSCF1584.jpgWas für turbulente Tage liegen hinter mir. Erst dies planen dann das und am Ende kommen entweder Spiele wie Göttingen gegen Oldenburg oder ein Doppler in Zwickau raus. Man kann sich eben auf keinen mehr wirklich verlassen und die Leute springen reihenweise ab. Wie schön aber, wenn Kollege Rene das allererste Mal überhaupt eine Tour mit mir zusammen vorschlug und es relativ schnell gehen musste wie ich mich entscheide. Die Rede ist von Belgien, ein Land in das ich zumindest Fußballtechnisch nicht mehr zurückkehren wollte, da es eben sehr teuer ist, die Stadien zwar schick sind, aber man im Inneren eben wenig für sein Geld bekommt. Auch so ist Belgien irgendwie das Königreich, was am unauffälligsten erscheint. Das Land ist eben da und keiner kennt wiklich die Geschichte, die Traditionen und bis auf die Schokolade irgendwelche großen Erungenschaften. Zumindest ich nicht, aber da es heute um Brüssel ging und einen Besuch im schwer erreichbaren Stadion von Anderlecht, konnte ich irgendwie gar nicht lange überlegen und sagte bereits eine halbe Stunde nach Anfrage zu. Wie man an die Karten kam ist auch so eine Geschichte, die aus einem Kinderkrimi entsprungen sein könnte. Dazu aber später mehr. Auf Grund eines straffen Zeitplans und diverse geplante Besuche, ging es bereits kurz nach 4Uhr mit dem Auto los und zu keiner großen Überraschung war man zum Teil alleine auf den Straßen. Die recht kurzweiligen Gesprächstthemen führten dann auch noch dazu, dass man mit drei DSCF1546.jpgWimpernschlägen bereits in Kassel war und von dort über Aachen und durch die Niederlande war es dann auch gar nicht mehr so weit ehe man belgischen Boden erreichte. Immerhin betrug die Strecke um die 600km und nach dem man Brüssel erreichte, hieß es kurz strecken und das erste Tagesziel ansteuern. Es handelte sich um das Atomium, welches das Wahrzeichens des Landes ist, sogar auf der Euromünze geprägt wurde und ich es bis zur ersten Erwähnung Renes überhaupt nicht kannte(So viel zum Thema Belgien und Bekanntheitsgrad). Egal, wofür hat man solche Kollegen und für gesalzene 11Euro ging es auf das gut 100m hohe Bauwerk und von der oberen Kuppel erhaschte man leider nicht all zu viele Blicke, denn der Nebel und die kalte Luft machten einem einen Strich durch die Rechnung. Was solls, das Heysel Stadion war direkt daneben und gut im Blick, man hätte es sich zwar ehr anschauen sollen, aber nicht jeder kann behaupten mit krankhafter Höhenangst auf dem Atomium gewesen zu sein :-D. Dies hatten wir also geschafft, wir hatten den Horizont erweitert und nach einem kurzen Abstecher in die Innenstadt hieß es zunächst das Auto am Stadion zu parken. Von dort aus ging es zur Metro, welche eindeutig das bessere Verkehrsmittel ist, um die wunderschöne Altstadt zu besichtigen! Der Weihnachtsmarkt, viele historische Gebäude und der Dom wurden nun besichtigt ehe das Zeiteisen DSCF1581.jpgdann doch etwas rannte und ich somit leider keinen Blick auf den Könispalast oder das Europaparlament werfen konnte. Schade, aber ich denke es wird dann doch nicht mehr der letzte Besuch gewesen sein. Es ging also zurück zum Stadion ehe der Krimi seinen Lauf nahm. Eric, ein Kollege Renes und Anderlechtfan, wurde beim Sofiaderby kennengelernt und versprach in einer Kneipe zu Wucherpreisen Dauerkarten quasi auszuleihen und somit einen Platz im Stadion zu bekommen. Immerhin werden hier 19.000 Dauerkarten verkauft und nur knapp 800 sind frei zu erwerben. Als ich den Pub gegenüber vom Stadion dann sah, wuchsen in mir die Bedenken, man könnte vielleicht eine Tracht Prügel abholen oder sich gar verarscht lassen zu haben. Meine Bedenken bewahrheiten sich aber nicht und von der netten, knapp 1,40m großen Lady, bekam man zwei Dauerkarten, übergab als Pfand die Persos und auch Kollege Eric gesellte sich zur netten Runde im Pub "Le Coupe" um das eine oder andere Getränk zu sich zu nehmen und um über die Unterschiede zwischen einem deutschen Drittligisten und dem belgischen Rekordmeister zu sprechen. Die Augen wurden größer und größer als man von 6000 Auswärtsfahrern sprach oder gewissen anderen Dingen. Geiles Bild! Die Zeit rannte dann erneut und nach dem noch ein richtig geiler Hot Dog eingeschoben wurde und natürlich auch die Pommes nicht fehlen durften, betrat man ohne Probleme das Stadion mit der gebuchten Dauerkarte und erkannte nun, dass die Plätze nicht ganz so lukrativ waren wie man sich das vielleicht vorgestellt hat. Was solls, in der Bundesliga funktionierts ja auch und schon befand man sich in der Mitte der Haupttribüne und konnte zwei noch leere Plätze sein Eigen nennen ehe ich das Stadion ein wenig unter die Lupe nahm. Insgesamt kann ich sagen, ist es jetzt nicht soooo ein Unterschied zu anderen Grounds auf diesem Planeten, aber das Stadion weiß durch die steilen und engen Tribünen sowie den DSCF1634.jpgaltem Eingangstor zu gefallen. Auch die Vip Plätze zwischen den Rängen stören jetzt nicht so ganz und die kleinen Flutlichter sollte man vielleicht auch nicht wirklich durch große Masten ersetzen. Es würde irgendwie nicht passen und somit ist das einigst Ärgerliche vielleicht das, dass ich keine Eintrittskarte habe, da ich ja nun die Dauerkarte auch wieder abgeben muss. Dass ich jetzt noch weitere Probleme auf Grund meiner Kamera oder der Tatsache, dass ich mich in drei verschiedenen Blöcken aufhielt bekomme, konnte ich zu Beginn noch nichtmal erahnen. Jedenfalls wurde ich ein ums andere Mal von einem netten aber durchaus nervigen Herren in Securityjacke vollgequatscht und ich konnte mit meinen Bruchteilen von "franzenglisch" erahnen, dass der Typ wohl von mir wissen wollte warum ich hier Fotos schieße und ob ich eine Lizenz habe. Ich zeigte meine Karte und er schaute etwas stutzig. Das Ende vom Lied war, dass der Einsatzleiter auf uns aufmerksam gemacht wurde und wir unsere Tickets vorzeigen mussten. Als nächstes erfuhren wir, dass wir im falschen Block sitzen und Betrug begangen haben, da wir nicht so heißen wie auf der Dauerkarte steht. Wie toll, dass der das gar nicht wissen konnte wenn man nicht unseren Ausweis verlangt. Er verzichtete aber zu unserem Glück darauf uns an die Bullen auszuliefern und ließ uns gewähren. Naja auch in Belgien hat man vielleicht noch nichts von Groundhopping gehört und ich denke es werden noch einige folgen die sich auf irgend eine Art und Weise Zugang zum Stadion verschaffen werden. Komme ich also ganz einfach mal zum Spiel und trotz des Bedenken, dass der belgische Fußball alles andere als Spitzenklasse hat, war dieser Kick gar nicht mal so übel. Die etwas enttäuschende Platzierung in der Liga und die damit verbundene Tatsache, dass der RSCA vielleicht nach 40 Jahren keinen internationalen Platz belegen könnte, täuschte anfangs gar nicht all zu sehr über das Spielgeschehen hinweg. Die Gäste hatten zunächst gute Gelegenheiten per Konter ehe Anderlecht das Spiel mehr und mehr in den Griff bekam. Irgendwann dann waren DSCF1578.jpgBallbesitz und Torchancen klar verteilt und die Königlichen belohnten sich zunächst mit dem 1:0 für die gute Leistung. Damit ging es auch in die Pause und es dürfte eine gehörige Anspräche bei der Gastmannschaft gegeben haben. Nicht anders erkläre ich mir die Leistung in der zweiten Halbzeit und den schnellen Asugleich. Anderlecht machte Brügge auch unnötig stark und sogar ein Elfer wurde auf die Tribüne gedroschen. Jetzt wunderte mich auch nicht mehr der schlechte fünfte Platz in der Tabelle, dennoch konnte man den insgesamt verdienten Führungstreffer bejubeln. Schwein gehabt kann man wohl sagen und bis zum Ende hin blieb es auch dabei. Damit dürfte Anderlecht wieder auf Tuchfühlung an dasSpitzenquartett halten und dürfte sich somit den Mund abwischen. Drumherum kann man für belgische Verhältnisse auch von einem guten Auftritt beider Kurven sprechen. Leider hat man auch in Anderlecht mittlerweile die schlechte Angewohnheit und bildet zwei aktive Fanblöcke hinter beiden Toren. Auf der einen Seite gab es zu Beginn ein Fahnenintro und relativ guten Support. Ein Haufen von 100 Leuten war ständig laut und auch der Torjubel zum 2:1 sah sehr fett aus. Die anderen beschränkten sich auf Gewedel und brachiale Schlachtrufe. Hier folgte ein Blinker nach dem Siegtreffer, was die Ordner auf den Plan rief, die den Schuldigen finden wollten und daraufhin unsanft aus dem Block gebeten wurden. Schade, dass man hier nicht die Kräfte bündelt und sich vielleicht somit auch einen Namen in Europa DSCF1579.jpgmachen kann. Die Gäste des kleineren Clubs aus Brügge rückten mit einem motivierten 30 Mann Haufen auf den Unterrang und zeigten nach einem kleinen Fahnenintro relativ einfachen aber erstaunlich lauten Support. Ein Spruchband nach dem Spiel habe ich leider nicht mehr gesehen, da wir mit dem Abpfiff das Stadion verließen um rechtzeitig zurück ins Pub zu kommen und um die Dauerkarte wieder einzutauschen. Insgesamt also überraschend gute Stimmung, aber natürlich nicht vergleichbar mit anderen Ländern. In Belgien oder auch in Holland wird man wohl irgendwann auch den englischen Trott mitmachen, die Stehplätze komplett abschaffen und die Preise ins Unermessliche steigern. Schade! Nun ja, es ging also ins Pub und den immer noch blöd blickenden Ordnern aus dem Weg. Im Pub angekommen haben wir dann auch ganz schnell mitbekommen, dass wir wohl nicht die einzigsten waren, die sich bei der freundlichen Frau Wirtin bedienten und nahmen es gelassen hin auch mal den doppelten Preis gezahlt zu haben. Immerhin sind 35 Glocken kein Pappenstiel wenn der Platz normalerweise 17,50Euro "wert" ist. Egal, es gibt quasi keine andere Möglichkeit das Vanden Stock DSCF1573.jpgüberhaupt betreten zu können und erfuhren am Rande, dass man sowieso vor hat ein neues Nationalstadion zu bauen in dem Anderlecht irgendwann seine Heimspiele austragen wird. Sowieso wird diese Stadt irgendwann mal erneut besucht, denn spätestens an diesem Tage änderte sich meine Meinung über Belgien, was zumidnest die Kultur betrifft, um 360 Grad! Der Ausflug wurde also bereits als gelungen eingestuft, hätte Rene nicht erneut seine Bedenken geäußert in europäischen Großstädten hat man kaum eine Möglichkeit kostenlos zu parken. Schon der bloße Gedanke ließ einen die Schweißperlen der Stirn entlang laufen, denn irgendwie schien er es gewusst zu haben...ein Zettel am Scheibenwischer erninnerte dann nur noch daran, dass wir 60(!!!) Euro dafür löhnen sollen am falschen Ort geparkt zu haben. Ich jedenfalls sah kein Schild und auch andere meckerten sich einen ab. Ich denke man wird es auf sich zukommen lassen müssen Eine Frechheit ganze 60Euro wegen Falschparkens zu verlangen, grenzt an einem Verbrechen! Egal, abgeschleppt wurden wir nicht und hatten auch keine Kralle, es konnte also wieder gen Heimat gehen. Nach einem kurzen Schläfchen auf einem Rastplatz Nähe Kassel dürfte dies dann auch die letzte erwähnenswerte "Szene " dieser Reise gewesen sein und gegen 4Uhr konnte ich dann auch endlich mein Kopfkissen küssen. Grüße gehen an Rene den verrückten Serben! :-D

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