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21. Januar 2013 1 21 /01 /Januar /2013 02:03

20.01.2013 1.FC Nürnberg - Hamburger SV 1:1, Bundesliga

 

Max-Morlock-Stadion (!), 42601 Zuschauer (etwa 3000 Gäste)

 

andere-Bilder-0545.JPGRückrundenstart in der Bundesliga. So mancher Held versucht sich dann andere-Bilder-0546.JPGeben im Couchklau der Frau zum heiligen Sonntag und guckt auf Sky oder sonst einem anderen Sender. Ich jedoch nutze doch lieber den freien Tag bei -8 Grad ins Frankenland zu reisen um endlich mal das Max-Morlock-Stadion mitzunehmen. Es hatte stets viele Versuche gebraucht. Immer kam mal die Arbeit oder ein Spiel des eigenen Clubs dazwischen. Mal musste man stornieren oder war einfach ans Bett gefesselt. Ein Fluch lastet also auf mir wenn die Stadt Nürnberg über meine Lippen kommt. Böse Erinnerungen werden dazu noch wach, als man mit dem eigenen Club einen Test am Sportpark Valznerweiher absolvierte und mit gebrochener Elle zurückkam. (ACAB) Aber nun gut, man ist ja stets optimistisch und für stolze 28Euro konnte ich mir die Karte im Vorfeld sichern. Allein musste ich am Ende auch nicht reisen und so ging es also mit einer vierköpfigen Gruppe per Zug gen Süden. Schon sehr überrascht war ich von der Tatsache, dass der Zug relativ leer blieb. So konnte man sich wenigstens breit machen und mit lockeren Gesprächen die doch recht kurzweilige Fahrt genießen. Schneelandschaften gabs zudem auch noch zu bestaunen und das obwohl ich mir ja sage, der Winter hatte seine Chance zu Weihnachten, nu is Fußball! :-D Auch egal, überraschenderweise kam man also zwei Stunden vorm Anpfiff an und schon ereilte uns der erste Kulturschock. Hamburger und Nürnberger Seite an Seite, keine Sicherheitskontrollen und keine bösen Blicke. Viele Weihnachtsbäume mit hundert Schals am Wanst und Tussis in pinker Vereinskleidung. Hach Bundesliga.....Ok, Schluss, die nächste Amtshandlung hieß also Schließfach und die Überlegung noch in die Stadt zu schauen. Bei fast ausverkauftem Haus un der Tatsache, dass andere-Bilder-0503.JPGman noch bis zum Stadion muss, ließ man die Stadttour dann leider platzen und das obwohl ich mir doch so gerne die Altstadt angeschaut hätte. Nun ja, vielleicht ist es ja nicht das letzte Mal. Bin mir da zwar relativ sicher aber festlegen will ich mich hier auch noch nicht. Also hieß es erstmal nen Kaffee schlürfen und dann zur S-Bahn welche Richtung Stadion fuhr. Eine Haltestelle später war es dann soweit und wir maschierten zum Ground der Begegnung. Nach laschen Kontrollen das Innere betreten und zunächst erstmal den fränkischen Köstlichkeiten Zuwendung geschenkt. Die Nürnberger Bratwurst ist schließlich nicht nur in fränkischen Gefilden ein berühmtes Nahrungsmittel, sondern eben auch bei mir. Ein Gedicht! Zwar für 2,50 etwas heftig, aber nun gut, man will nicht meckern und meine Geschmacksnerven, die trotz Schnupfen etwas gelitten haben in den letzten Tagen, haben es mir gedankt. Dazu gabs heute ausnahmsweise mal ein leckeres Bierchen, dies traf zwar nicht ganz meinen Geschmack, dafür aber Christians und schon war der Becher geleert. 3Euro will man ja nicht ganz umsonst geblecht haben. Die nächsten Schritte führten uns nun ins Innere und das Erste was man erblickte waren die Choreovorbereitungen in der Nordkurve. Schön schön, aber dazu später mehr. In volksüblicher Umsprache Frankenstadion genannt, ist die Hütte schnell erklärt. Ein typisches Bundesligastadion. Groß und leider viel zu viel Platz zwischen Spielfeld und Rängen. Trotzdem, es ist das schönste Stadion der Liga und überzeugt mit heutzutage leider immer mehr wegfallenden Masten an allen vier Ecken. Zudem hat es mit der mehreckigen Form und den doppelten Rängen immerhin einen eigenen Charakter und hebt sich von anderen "Arenen" ab. Was zudem gefällt ist die alte Tribüne welche mit in den neueren Bau integriert ist. Insgesamt sehr schick muss ich sagen. Unterstützung würden die Jungs der UN von mir jeder Zeit für die Umgestaltung des Namens bekommen. Viel Glück dabei! Max-Morlock-Stadion ist immerhin nicht dem Kommerzwahn angepasst und dürfte in Nürnberg dazu führen, dass sich jeder damit identifizieren kann. So viel dazu. Was auch heute ärgerlicherweise wieder aufgefallen ist, jeder Arsch behart auf seiner blöden Platznummer. Es ist noch massig Platz und nein. Reihe zehn ist meine, hier sitze ich seit Hitler. Bla bla...Die eine Reihe also nach oben gerutsch und so saß man zwar getrennt aber konnte während des Spiels Handel betreiben um in der zweiten Halbzeit immerhin hintereinander zu sitzen. Das Spiel ging also endlich andere-Bilder-0525.JPGlos und bestand wenn man es so will aus zwei Halbzeiten. Nürnberg drückte, schafte das Tor nicht. So ging es mit 0:0 in die Pause in welcher man den Fischköpfen um Sportsmann Van der Vaart wohl den Kopf gewaschen hat. Nichts mehr zu sehen von den Franken und verdient ging der HSV in Front. Lange hielts aber nicht, denn die Mannen um Fußballgott Pinola ließen es nicht auf sich sitzen, konnten den Ausgleich sehenswert herstellen und das bedeutete den Endstand. Es war schon Glück dabei, denn das Alu war heute Freund und Helfer und hatte dabei stets die Farben schwarz und rot. Weiterhelfen tut es am Ende vielleicht keinem, aber die Saison ist ja noch lang. Ok, das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und so muss ich der Nordkurve eine unglaubliche Lautstärke zusprechen. Zunächst begann man, wie schon erwähnt, die Szenerie mit einer kleinen aber feinen Choreo. Der untere Mittelblock war völlig in Doppler getaucht und oben drüber wurde eine Stoffbahn in Vereinsfarben heruntergelassen. Darüber gab es auf schwarzem Stoff die Aufschrift Max-Morlock-Stadion zu erblicken. Hier entstanden keine Lücken und so konnte man die Aktion wohl als sehr gelungen einstufen. Wie schon gesagt, durch die Entfernung zur Nordkurve konnte man vorher eigentlich nur davon ausgehen, dass man vielleicht nicht ganz so viel mitbekommt. Doch das ganze Gegenteil war der Fall. Laute, melodische Lieder kamen an und mit mehreren Trommeln konnte man den Block zum beben bringen. Was allerdings immer noch missfällt ist, dass man im westdeutschen Bereich wohl niemals vom ewigen Fahnengewedel wegkommt und das ganze Trala und Lalala Singsang Überhand nimmt. Dabei waren Schlachtrufe eben ehr die Ausnahme und wurden mit der Zeit ehr nervig als geil anzuhören. Trotzdem, diese Kurve zählt immer noch zum Besten was Deutschland zu bieten hat. 90min war immer Power drin und eine nahezu 100%ige Mitmachquote war auszumachen. Lustig hingegen dazu waren unsere Sitznachbarn. Wow, da bezalt man eben mal die 30 Euro und geht trotzdem nach zehn Minuten nach Hause weil es zu kalt ist und schaut Sky. Soll man da jetzt weinen oder lachen, hmm, ich tat beides. Die selben Gehühlsäußerungen hatte ich dem letzten Spruchband geschuldet in mir. "Außer Sylvi schlagt ihr keinen" Was hat die Gruppe geheult vor lachen und es ist schließlich auch die Wahrheit nicht wahr Herr Van der Vaart :-D Ok, bevor ich in zu viel Lob verfalle will ich doch lieber gleich zum Gastauftritt kommen ;) Einst hatte ich den HSV im Europapokal besuchen dürfen. Ich hatte meine Meinung über die CFHH und die Jungs rund um Poptown. Diese blieb an jenem Tag nicht positiv und die Tatsache, dass man Gruppen eigentlich nur auswärts einschätzen kann, hat an dieser Meinung nichts geändert. Die Meuten um den momentan bekanntesten Capo Deutschlands konnten zu keiner Sekunde überzeugen. Keine Lautstärke, keine Geschlossenheit und keine Abwechslung. Ich denke von einem Stimmungsblock von 1000 Leuten in dem es nichtmal die erste Reihe schafft die Arme hochzureißen braucht man nicht berichten. Ich war sehr enttäuscht, gerade weil man immer nur Gutes vom HSV hörte. Vielleicht war es die weite Anreise zum Sonntag oder auch die Kälte, insgesamt aber war es eine klare Niederlage auf den Rängen. Daran geändert hat auch das zwischenzeitliche Führungstor nichts. Wie gesagt schade, vielleicht sollte man in Zukunft weniger Zeit damit verbringen Fernsehinterviews zu geben und sich mehr auf den Support konzentrieren. Das Ganze hatte nun ein Ende gefunden und so hieß es für alle sammeln, nochmal pinkeln und ab zur S-Bahn. Wo war ich Anfangs? Der Fluch von Nürnberg? andere-Bilder 0513

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Ahhh ja, er ereilte mich wieder. Nicht nur, dass man vor dem Gleis an die Loveparade von Duisburg erinnert wurde und die Leute sich wie ein Haufen Büffel in den Tunnel knetschten. NEIN! Es fuhr eine S-Bahn nach der anderen durch und so langsam trieb es mir/uns den Schweiß auf die Stirn. Es wurde Zeit und nun endlich hatte man das Gleis erreicht. Die Züge jedoch waren reihenweise überfüllt und der Freund und Helfer war ja auch noch da um sich richtig toll aufzuspielen. Am Ende ließ man keinen mehr rein ehe die letzte Möglichkeit einer pünktlichen Reise nach Halle darin bestand die nächste Bahn zu bekommen. Klasse, wir waren nun drin, hatten sogar Sitzplatz und Bum, der Fluch schlug zu. Die S-Bahn war kaputt und es hieß bitte alle aussteigen. Leichte Gefühle jetzt jemanden töten zu wollen stiegen in andere-Bilder-0544.JPGmir auf ehe man auf ein Ausweichgleis hingewiesen wurde. Dies wurde erreicht, nur leider ist zum Zeitpunkt der Abfahrt bereits der Zug Richtung Bamberg weggewesen. Felsenfest davon überzeugt jetzt einen Schaffner anzubrüllen bis er weint und dieser uns gefälligst ICE fahren lassen sollte gab es noch eine weitere Möglichkeit über Umwege zu reisen. Das Glück für uns bestand nun darin, dass dieser umgeleitete Zug selbst Verspätung hatte und ich mit meinen Fettmassen ja auch noch durch den ganzen Bahnhof rennen muss um meinen Rucksack dem Schließfach zu entnehmen. Wenn man dann auch noch dumm vollgequatscht wird und Leute im Weg stehen, steigen schon etwas die Hassgefühle. Der Zug wurde trotz allem geschafft und die nächste Botschaft erreichte uns in Bamberg. Nicht nur, dass man bei einem ansessigen Burgerhersteller ein faules Personal hat, nein, es werden die Bestellungen durcheinander gebracht und weils gerade so schön war fuhr unser Zug sechs Gleise weiter und das mit 20 minütiger Verspätung. Hätte mir jetzt einer erzählt, dass man am vorletzten Umstiegspunkt in Saalfeld nun 5min Zeit gehabt hätte, wäre es vorbei gewesen mit der Freundlichkeit. Dem war aber nicht so und in wieder recht kurzweiliger Manier konnte man noch über Großheringen der Halleschen Heimat entgegen steuern. Das letzte Problem was ich nur noch zu bewältigen hatte war das nach Hause kommen. Keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr zu erhaschen in der Nacht und das Taxi zu teuer. Wie schön, dass es im teutschenthaler Raum freundliche Eltern gibt die ihre Söhne abholen und ich mich fast vor der Tür absetzen lassen konnte. Danke Kevin the Sexmaschine und Mutti! ;) Das war also auch geschafft und ich war nur noch froh das Kopfkissen zu küssen. Fazit: Für einen Bundesligakick und ein Stadion was noch 100 Jahre steht war das eindeutig des Guten zu viel! Ein Gruß geht von hier aus nach Teutschenthal und das nette Freulein!   

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