06.07.2011 FC Anker Wismar – Brandenburger SC Süd 05 1:1, Oberliga NOFV-Nord

Kurt-Bürger-Stadion, 310 Zuschauer (32 Gäste)

Es war mal wieder so ein Tag wo man sich fragt was einen eigentlich geritten hat. Freitagabend um halb elf, ich hatte mir eigentlich vorgenommen zum Samstag einen Test meines Heimatdorfes zu besuchen. Doch nun klingelt das Telefon und ich wurde gefragt warum nicht nach Wismar zum Oberligaauftakt? Ich hatte etwas überlegt und nun entschieden Rolf und ich, dass die Tour gegen halb sechs in der Frühe losgehen soll. So machten wir uns auf die muntere Reise Richtung Ostsee wo wir auch unbeschadet ankamen. Auf der Fahrt hatten wir noch zwei, deutsche Freunde nenne ich sie mal, kennengelernt und

bangten und beteten, dass sie uns nicht noch durch die Stadt begleiten wollen. Dem war nicht so und wir konnten die Kulturreise durch die doch recht geile Altstadt alleine bewältigen. Nachdem wir noch den alten Holzhafen besucht hatten ging es zu Fuß weiter zum Ground wo man über eine Stunde vorm Spiel ankam. Das typische Küstenwetter trieb einen schon das Wasser zwischen die Schenkel und nach dem man sich im angrenzenden Supermarkt mit kalten Getränken versorgt hatte, betraten wir nun das Stadion. Für ganze 5,50 Euro gabs ne richtig schicke Karte und ein Programm, sehr schön. Trotz der finsteren Blicke einiger Hobbyhooligans von Hansa ließ ich es mir nicht nehmen den Ground näher unter die Lupe zu nehmen und ich muss sagen ein richtig geiles Brett was hier steht. In der Mitte findet man eine alte Tribüne mit Dach und Holzbänken. Links und rechts davon hat man noch alte Steinstufen und bis hinter beide Tore befinden sich noch die Überreste alter Sitzgelegenheiten. Ein altes Marathontor ist ebenso noch vorhanden wie der alte Kesselraum samt Schornstein. Genial. Zumindest in der ersten Hälfte gesellten wir uns hinter das Tor und das Spiel konnte losgehen. Brandenburg war anfangs klar die bessere Elf doch in Führung ging Wismar. Danach stellten die Gäste das Spielen ein und Wismar kam zu klarsten Chancen. Doch am Ende ist es immer das Selbe, wer seine Chancen nicht nutzt wird bestraft und so konnte Brandenburg den Ausgleich einschenken. Ziemlich bitter für Wismar, will man doch so dringend in die Regionalliga. Wenn das gelingen soll, sollte man so was wie hier abstellen. In der zweiten Hälfte zog ein schweres Gewitter über uns hinweg vielleicht hat es dem einen oder anderen Spieler elektrisiert. Bei der drückenden Hitze war es für mich heute nicht unbedingt angebracht die Bratwurst zu testen, ist diese doch sowieso nicht das Beste im Norden. Nein, wir gesellten uns in den angrenzenden Biergarten und für mich gabs

nen leckeren Eisbecher. Note 1 dafür! Ist ja auch mal was anderes. Über das Drumherum ist auch nicht ganz so viel zu erzählen. Ein paar Gäste ließen ein bissl Liedgut verlauten und man hatte zwei Zaunfahnen sowie Schwenker dabei. Der Alkohol schien aber besser geschmeckt zu haben als zu Hause und so beließ es ein Großteil dabei auf der Tribüne zu pennen. Auf Heimseite hing eine große schwarze Supporters Fahne und auch Schwenker wurden fertig gemacht. Ich war sehr überrascht und dachte es kommt sicher einiges. Doch weit gefehlt. Nachdem man zwei große Schwenker präsentierte stellte man jegliche Unterstützung wieder ein. Auch komisch fand ich, dass die Fahnen unten hingen und man oben steht, naja. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass das alles Gründe hatte, alles andere wär äußerst lächerlich. Insgesamt alles sehr arm, aber viel habe ich auch nicht erwartet. Für uns ging es mit dem Bus zurück zum Bahnhof. Hier ereignete sich die nächste lächerliche Aktion. Im Bus saßen die ganzen Gäste, vollkommen dicht und mit Zaunfahne unterm Arm. Vor dem Bus standen die ganzen Wismarer, alles blieb ruhig und keiner zuckte, aber Hauptsache ich hab ein KC Shirt an hehe. Der Busfahrer machte auch irgendwelche Anstalten ein Ticket zu verlangen. Am Ende wollte der sich aber nicht streiten und so konnten auch wir kostenlos gen Bahnhof reisen. Nachdem wir noch den Jachthafen besucht hatten ging nun auch für uns die Reise wieder nach Halle. Insgesamt ne sehr nette Tour mit viel Kultur und der Erkenntnis, dass man in Magdeburg die Jungesellenabschiedsfeierlichkeiten sehr sehr nervtötend feiert ;)