25.02.2011 FC Spartak Trnava – ŠK Slovan Bratislava 1:3, Super Liga
Štadión Antona Malatinského, 8763 Zuschauer (1000 Gäste)
Es war Februar und ich hab mir die Freiheit herausgenommen so wie in jedem Jahr einen Urlaub zu planen. War ich letztes Jahr noch rodeln mit der Familie so sollte es in diesem Jahr ausschließlich um Fussball gehen. Viele Möglichkeiten bleiben einem nicht, wie schön dass das gute alte Osteuropa eine Menge zu bieten hat und man so einiges an Spielen schauen kann. Geplant waren eigentlich nur 3-4 Kicks. Danke Gavi für die Mühe andere Vereine anzuschreiben und so wurden es eben mal schnell sieben Spiele in vier Tagen. Keine schlechte Ausbeute zudem warteten noch zwei Kracher auf uns. So fuhren wir zu zweit mit dem Auto nach Dresden. Dort sammelten wir Gavi ein und weiter gings Richtung Slowakei. Erstes Ziel der Begierde war
Trnava, wo heute das Derby gegen Slovan steigen sollte. Wir hatten per Mail Karten zurück legen lassen, damit es zu keinen Missverständnissen kommen kann. Wir kamen noch gerade pünktlich genug an, um die Ankunft von Slovan zu erleben. Viel gucken war aber nicht, denn wir mussten die Karten holen. Unglaublich dass man im VIP Bereich raus kam, wo uns ein Krawattenträger persönlich die Tickets überreichte. Fürn Fünfer waren beide Seiten glücklich und so gings rein ins Stadion, Wahnsinn! Nach dem wir kostenlose
Chipstüten ergattern konnten, ließen wir uns auf der Tribüne nieder um den Ground erstmal zu bestaunen. Ich muss sagen ein richtig fettes Teil! Vier steile und enge Tribünen gibt es zu bewundern. Die beiden Geraden wurden überdacht und in den Ecken ragen vier fette Masten heraus. Oh du wunderschönes Osteuropa! Die Hütte füllte sich so langsam und der Kick konnte starten. Insgesamt war es eine zerfahrene Partie, wo keiner so richtig glänzen wollte. Trnava ging in Führung was die Ohren zum platzen brachte. Doch im direkten Gegenzug konnte Slovan ausgleichen. Mit dem Pausenpfiff drehte Slovan sogar noch das Spiel, was die Stimmung aber keineswegs sinken ließ. Für die zweite Hälfte tankte man neue Kraft und trat auf Heimseite die Flucht nach vorne an. Viel dabei rum kam aber nicht. Ich weiß nicht, es ging um den Anschluss an die Spitze da muss mehr kommen. Slovan besorgte kurz vor Schluss dann noch das 3:1, etwas überraschend aber wer fragt danach. Somit bleibt Slovan auf Tuchfühlung nach oben und die Liga wird wieder spannend. Zur Stimmung gibt es nur ein Wort loszuwerden, Wahnsinn! Auf Heimseite präsentierte man zu Beginn eine Blockfahne sowie Wurfschlangen. Abgerundet wurde das ganze mit ein paar Fackeln. Während des Spiels war nie Ruhe und beinahe der ganze Hintertorblock war am singen, geil. Nach dem 1:0 und später auch mitten im Spiel erhellten einige Fackeln den Abendhimmel. Wusste echt zu gefallen. Die Gäste präsentierten ebenfalls eine Blockfahne zu Beginn. Hier und da flogen Böller auf die Tribüne und einige Spruchbänder waren es wert, dass man darum kämpfen musste. Später wurde eine weitere Blockfahne präsentiert und dazu gab es noch ein paar Blinker. Die Stimmung insgesamt war nicht so berauschend wie man es von Slovan kennt, aber immer noch gut genug mich zu beeindrucken. Der erste Kick war nun vorbei und es hat gleich gekribbelt. Jetzt ging es zum Auto und dann nach Bratislava, wo wir unser Hostel bezogen. Viel erlebte man am Abend nicht mehr, denn den nächsten Morgen hieß es früh raus um nach Ungarn zu touren…
26.02.2011
11.00Uhr: Szigetszentmiklósi TK - Erzsébeti SMTK LE 1:1, Testspiel
Sport utcai Stadion, 67 Zuschauer (6Gäste)
Wie dem auch sei, der erste Kick stand auf den Plan und sollte in einem Vorort von Budapest stattfinden. In Szigetszentmiklós spielt ein Zweitligist, der heute einen Test zu absolvieren hatte. Der Klub hat nur einen Platz und es ist krass dass auf solchen Teilen Zweitligafussball gespielt wird. Wir fanden einen Kunstrasenplatz vor. Auf einer Seite gab es ein paar Stufen mit grün-weißen Sitzschalen. Mehr findet man hier nicht vor, unglaublich! Wenn man bedenkt, dass man sich in Deutschland schon nen Kop macht wenn Oberligisten keine Zäune haben, dann wünscht man sich doch mal dass die Obrigen einen Blick in diese Gefilde werfen würden. Zum Kick bleibt nicht ganz so viel zu sagen, denn es war bereits Halbzeit. Anscheinend hatte man einfach mal entschieden früher anzupfeifen. So verpasste man auch beide Tore, denn diese fielen bereits früh im Spiel. Der Rest des Spiels war nicht gerade das was man Zauberfussball nennt, aber was solls. Viel mehr war ich angeheitert von der Tatsache, dass hier Profifussball gespielt wird, ich kanns nicht oft genug erwähnen. Drumherum passierte auch nicht sonderlich viel und für uns ging es nach Abpfiff weiter Richtung Budapest. Unglaublich wie verdreckt hier alles war. Die Slums die einen am Stadteingang erwarteten waren dann auch ehr schrecklich anzusehen und ich fasste mir an den Kop, dass es so was in Europa noch gibt. Nunja wir tourten in die City wo wir unser Hostel bezogen. Eine richtig kranke Gegend, findet man auf der gegenüberliegenden Seite noch Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg. Aber was solls ich habs ja erwartet. Als wir was fürs leibliche Wohl taten gings noch schnell ins Nationalstadion ehe der nächste Kick auf dem Programm stand…
16.00Uhr: MTK Budapest - Budapest Honved FC 3:1, Nemzeti Bajnokság 1
Hidegkuti Stadion, 1198 Zuschauer (ca. 600 Gäste)
Auch hier hatte der Kick bereits begonnen und man fragte sich langsam ob es nicht an der nicht vorhandenen Zeitverschiebung liegen könnte, dass hier schon der zweite Kick früher anging. Diese Theorie wurde aber beiseite geschoben, denn durch die TV Übertragung hat man einfach mal früher angefangen so erfuhren wir. Naja was solls nun ging es rein. Dummerweise
landeten wir im Gästeblock und das umsonst, hmm. Nach dem wir uns aber entschieden haben diesen Block zu verlassen liefen einfach mal so ums Stadion rum Richtung Tribüne. Scheint ja hier keinen was auszumachen wenn ein paar Figuren aus dem Gästebereich in den Heimbereich liefen, naja. An der Tribüne schenkte man uns die Karten, denn MTK ist laut sicherer Quelle ein Bonzenverein, der Zuschauer anziehen möchte. Dank solcher Aktionen verspricht man sich anscheinend einiges davon. Mir wars recht die Karte sah ja auch geil aus. So auch der Ground. Eine geile alte Tribüne war zu bestaunen. Der Rest bestand aus alten Stufen mit Wellenbrechern und wir schicke rostige Masten rundeten das Teil ab, gefiel mir. Vom Spiel hat man nicht ganz so viel verpasst wie bei dem davor, zwei Tore konnte man aber noch registrieren. Insgesamt war Honved einfach stärker und hatte den Sieg auch verdient. Stimmung gabs auf Heimseite auch etwas. Man zeigte ein paar Doppler und Schwenker. Ein 12 Köpfiger Haufen versuchte sich in Stimmung. Eine Kutte mit Trikot und Trompete erheiterte mich dann aber etwas mehr als die Jungs im unteren Bereich. Die Gäste hatten in der Mitte der Geraden ihren Stimmungshaufen und hatten eigentlich nie die Klappe gehalten, gefiel mir sehr gut und ich fragte mich warum man MTK als Juden beschimpfte. Später erzählte uns einer dass ganz Ungarn eigentlich sehr nationalistisch eingestellt ist. MTK ist einer der wenigen Vereine welche links sind. Aber Politik und Fussball…Naja. Insgesamt alles sehr nett, schickes Stadion und wer schöne Spiele sehen will fährt eh nicht nach Ungarn. Nach dem hier alles vorbei war schauten wir noch schnell auf die andere Straßenseite bei Elöre ins Stadion ehe es zum letzten Kick des Tages gehen sollte…
17.30Uhr: Újpest FC - Kaposvari Rakoczi FC 3:2, Nemzeti Bajnokság 1
Szusza Ferenc Stadion, 3276 (32 Gäste)
Der letzte Kick des Tages sollte im Ground von Ujpest stattfinden und siehe a man war sogar pünktlich. Für 2000 Forint bekam man ne schicke Karte inkl. Programm und es ging ins weniger Schicke Stadion. Man findet einen sehr sterilen Bau mit Lila-Weißen Sitzschalen vor. Alles sehr modern und neu. Bei den ganzen Schönheiten war diese Kiste ein echter Schock,
architektonisch hat es auch nicht so viel zu bieten. Die Masten sehen dafür aber ganz hübsch aus und Ujpest hat zudem ja auch nicht die schlechteste Fanszene. Trotzdem verirrten sich nicht gerade viele Leute ins Stadion, weiß nicht, liegts daran dass es Samstag ist? Naja. Der Kick sollte starten und insgesamt wars ein recht spannendes
und temporeiches Spielchen. Bereits nach ner halben Stunde lag Ujpest 2:0 hinten, was gleichzeitig auch den Pausenstand bedeutete. In der Kabine muss es gekracht haben, denn Ujpest kam mit viel Schaum vorm Mund zurück aufs Feld. Der Anschluss sowie der Ausgleich wurde schnellstens besorgt und die Gäste leisteten keine große Gegenwehr mehr. Zwar fuhr man noch einige Konter doch Ujpest machte mit dem Schlusspfiff das Siegtor per 20m Knaller in den Winkel. Solche Fussballspiele sind schon was Feines, wenns mans live sieht umso mehr. Die handgezählten 32 Gäste kamen hinter ihrer einzelnen Fahne kaum zur Geltung, schade eigentlich dass hier nicht mehr am Start war. Die Heimseite startete mit einer Schweigeminute für eine Präsidiumsmitglied. Dazu gabs ne kleine Choreo aus Zetteln ehe man es krachen ließ. Mit bis zu vier Trommeln sammelte man sich hinter dem Tor und brachte seine Lieder zum Besten, hat mir echt gefallen. Beim Rückstand war nie Ruhe und beim Siegtor war natürlich kollektives ausrasten angesagt. Schade nur, dass man es nicht mit Pyro abgerundet hat. Insgesamt ging nun ein ereignisreicher Tag zu ende. Mir hats gefallen und ich konnte kaum den darauf folgenden Tag erwarten. Nun ging es ins Hostel und bei nem gemütlichem Getränk ließen wir den Tag ausklingen…
27.02.2011
14.00Uhr: Budaörsi SC - Rákospalotai EAC 2:1, Testspiel
Árok Utcai Pálya KRP, 68 Zuschauer (5 Gäste)
Bei Zeiten hieß es nun die Stadt zu besichtigen. Budapest ist schon wunderschön wenn man weiß wo man hin muss. Nach dem wir uns durch die Stadt und auf eine Aussichtsplattform geschleppt haben ging es nun weiter nach Budaörs,
einem weiteren Vorort. Hier sollte ein Testspiel im „Hauptstadion“ stattfinden. Doch kurzeitig machte sich schlechte Laune breit, denn der Kick wurde auf den Kunstrasen verlegt. Naja ok, beide Grounds nahmen sich nicht viel und bevor man gar keinen Kick sieht nimmt man halt den Nebenplatz mit. Immerhin hatte man eine ulkig aussehende „Holztribüne“ mit zwei Stufen und der idyllische Blick auf die angrenzenden Berge ließen einige Sorgen verschwinden. Die Anzeigetafel war anscheinend auch für beide Plätze gedacht, denn diese ließ sich in beide Richtungen bewegen. Der Kick ging los und wir genossen diesen mit Sonnenblumenkernen zum knabbern. War ganz in Ordnung, mehr als ein Warmmacher für den heutigen Tag wars aber nicht. Budaörsi führte 1:0 die Gäste glichen aus doch am Ende siegte man verdient und dürfte nun für die Zweitligarückrunde gefestigt sein. Viel mehr war hier nicht los und für uns gings nach Budapest zurück. Nun hieß es zu Mittag essen ehe man den letzten Kick in ungarischen Gefilden in Angriff nehmen sollte…
17.00Uhr: Vasas SC - FC Fehérvár 0:0, Nemzeti Bajnokság 1
Illovszky Rudolf Stadion, 2500 Zuschauer (etwa 450 Gäste)
Nach dem man genüsslich gespeist hatte, erreichten wir den letzten Ground des Tages. Für 1500 Forint konnte man sich heute Abend Erstligafussball geben und dann auch noch den Tabellenführer begutachten. So betraten wir den Ground und ich fühlte mich gleich heimisch. Die Kiste hat sehr starke
Ähnlichkeit mit vielen alten Ostdeutschen Stadien, schade nur, dass man die Stufen zum Teil abgedeckt hat. Ansonsten findet man eine Tribüne, die nicht ganz überdacht ist und eine fette Anzeigetafel. Insgesamt ne sehr hübsche Anlage. Das Spiel sollte beginnen und mit Fettbemme und Gurke stimmten wir uns ein. Insgesamt war ein sehr müder Kick. Die Gäste, welche die Tabelle anführten taten etwas mehr aber so richtig Chancen boten sich für beide nicht. Auch so waren wenig Kampf und viele Fehler zu notieren. Schade. Drumherum bot sich dafür etwas mehr. Auf Heimseite hatte man nen kleinen Mob auf der linken Seite der Tribüne. Mit Schwenkern und ner Zaunfahne trumpfte man auf, richtig vernehmen konnten wir aber leider nur den alten Sack der hinter uns saß. Dieser brüllte unaufhörlich seinen Spruch Hoja Vasaaaaaas, boaaah. Nicht auszuhalten und ich fragte mich wann sein Herz wohl stehen bleibt. Die Gäste boten 13 Zaunfahnen auf und hatten nen 100 Mann starken Pöbel in der Mitte des Blockes. Hier war nie ruhe und der Support wusste schon zu gefallen. Insgesamt gesehen wars aber ne recht müde Veranstaltung und ich war dann auch froh als es vorbei war. Und das lag sicherlich nicht nur am kalten Wetter. Nach dem auch das geschafft war ging es für uns zurück ins Hostel. Hier gabs selbstgemachte Spaghetti. Keiner wusste zwar was drin war in der Soße, aber ich lebe ja noch. Vielleicht doch mal ungarisch lernen um die Zutaten zu zitieren hehe. Als auch dieser Abend vorbei war, hieß es die Federn küssen um am nächsten Tag mit einem riesen Schock zu starten…
28.02.2011 FC Baník Ostrava - AC Sparta Praha 0:2, Gambrinusliga
Stadion Bazaly, 8133 Zuschauer (etwa 100 Gäste)
Der erste Schock des Tages saß lange tief. Man verließ das Hostel im guten Gewissen aber ohne daran zu denken, dass bereits Montag war. Sprich es war Werktag und die Parkplätze waren begrenzt. Ich erzähl das deswegen weil unser Auto bereits am Haken des Abschleppdienstes hing und wir nur haarscharf einer Katastrophe entgangen waren. Man stelle sich vor dein Auto wird mitten in Budapest abgeschleppt, finde das mal wieder. Naja, dem guten Herren wurden ganze 43 Euro ohne wirkliche