Tag 15.
So hieß es nach dem Erwachen noch schnell ein Frühstück reinzimmern und die Klamotten packen, es geht zurück nach Mazedonien. Dasselbe Hotel war ja nun bereits gebucht und die Koffer standen ja auch schon da. Jetzt ist nur die Frage wie kommen wir hin. Also gings zunächst zum Bahnhof, wo tatsächlich nach gut einer Stunde Wartezeit ein Zug anrollte, welcher tatsächlich bis nach Mazedonien fuhr. Bestehend aus einer Lok und na ja, nennen wir es einem Waggong und völlig schrottig ging die Reise also mit Tempo 80 los. Ich war begeistert, weil ich Zug fahren liebe und weil man es einfach mal miterlebt haben muss in solch einem Land die Gegend zu durchqueren. Der einzige Manko, die Bude war alles aber nicht beheizt und so konnte man noch froh sein eine Winterjacke dabei gehabt zu haben. Auch dass die Hütte relativ oft anhielt verwunderte mich sehr, denn richtige Fahrpläne haben hier wohl nur die Einheimischen. Nun entdeckte man das tatsächliche Land und bei all dem Lob muss man wirklich sagen, es liegt noch eine Menge Arbeit an. Ein Klo gabs hier auch nicht, irgendwo hinsetzen geht aber ohnehin nicht. Ich war schon drauf und dran in meine Flasche zu pinkeln als wir die Grenze erreichten und ohnehin in einem mazedonischen Zug umsteigen mussten. Nun gut, dieser hatte zwar ein Klo, aber auch nur eins wo man sich sicherlich sämtliche Krankheiten einfängt, also habe ich es bevorzugt aus reichlicher Entfernung die verrostete Schüssel zu treffen. Eine Heizung besaß auch dieser Zug nicht und ich hatte echt das Gefühl es wird minütlich kälter. Ich meine wenn man in einer geschlossenen Räumlichkeit seinen Atem sieht, dann ist das alarmierend. Aber wie gesagt wir waren gut verpackt und so lang war der Weg nun auch nicht. Die Grenzpolizisten kamen dann auch extra mit ihrem kleinen Skoda angewackelt und verpissten sich lieber ins Warme um die Pässe zu kontrollieren. Denn auch in Mazedonien hat der Winter nun sein Comeback gefeiert, was nicht gerade zur Freude der Anwesenden beitrug. Doch alles ok, wir rechneten ja damit und hätten ja auch in einem warmen Bus sitzen können. Doch warum immer den leichten Weg gehen? Daher nochmal gesagt, Zug fahren ist eines meiner Leidenschaften und man muss es wenigstens einmal mitgemacht haben. Es war schließlich keine Weltreise und immerhin pünktlich erreichten wir dann auch Skopje wo wir unsere Rucksäcke abgaben und dieses Mal mit der richtigen Adresse im Schlepptau auch in das richtige Stadion fahren sollten. Denn dadurch, dass wir das Nationalstadion gemacht haben schauen wir uns heute ganz einfach die U21 gegen Russland an und die spielen ja auch auf diesem Trainingsgelände. Also raus auf den Vorplatz um einen seriösen Taxifahrer zu finden, welchen wir offensichtlich fanden, er aber keiner war wie sich später zeigte. Nun gut er fuhr los und Ise bemerkte prompt, dass der Kerl einen Umweg fuhr. Dies versuchte er zu vertuschen in dem er uns Süßigkeiten anbot und uns die Sehenswürdigkeiten von Skopje erklärte. Als wir dann ankamen bemerkte ich wie er sein Taxameter herauszog, etwas am Draht wackelte und plötzlich lag der Preis bei umgerechnet 14Euro für 4Km(!) Krass, dass ich das für dieselbe Strecke nicht mal in Halle bezahle. Und gut, dass der Kerl niemals damit rechnete, dass wir ihn als Betrüger entlarvten. Knallten ihm 200Lev vor die Nase und stiegen aus. Als er dann ausstieg und uns folgte wurde er leicht aggressiv und schrie rum wir schulden ihm Geld. Bis wir ihm in deutlicher Form klar machten was für ein kleiner Pisser er ist und doch die Bullen rufen soll wenn er will. Also sind wir gegangen und haben eh schon zu viel hingelegt für die Strecke. Er prabbelte noch etwas rum, gab dann aber auf, wohl in dem Wissen, dass seine dreckige Masche nicht funktioniert hat. Nun gut, der Kerl hätte auch ne Waffe ziehen können, wer weiß wie die hier ticken….doch unterm Strich, hat er nicht! Also alles gut. Es lief halt alles glatt, irgendwann musste ja was passieren. Na wenigstens hat er uns direkt ans Ziel gebracht, wir hatten sogar noch etwas Zeit und so standen wir vorm Eingang des Trainingcenters, wo quasi jeder Platz einen Ausbau hat. Wir aber nicht wussten wo denn genau gespielt wird. Nun ja, es ist ein Länderspiel, also entweder sie sagen es ab oder stellen eine halbwegs vernünftige Hütte zur Verfügung. Also hieß es schnell Karten sichern und da lächelte auch gleich der Ordner, denn es war der Selbe den wir vorm Nationalstadion angetroffen haben. Was in seiner Birne abging frage ich mich wirklich. Nun gut, also noch schnell draußen an dem sehr vertrauenserweckendem Imbisswagen ein Getränk geholt und dann langsam ins Innere begeben….



23.03.2018 Mazedonien U21 – Russland U21 3:4, U21 WM-Qualifikation
Trening Centar Petar Miloševski, 241 Zuschauer (keine Gäste)
….so durchliefen wir die ganzen Plätze bis man am hinteren Eingang ankam und siehe da, der Hauptplatz der auf drei Seiten ausgebaut ist, Dächer besitzt und sogar eine Pressetribüne für mich und mein Handykabel. Ob denn auf dieser großen Anlage ein Verein zu Hause ist kann ich eigentlich gar nicht sagen, sollte hier aber der Mazedonische Fußball gefördert werden, dann ist man auf einem guten Weg. Wie gesagt, jeder dieser Plätze besitzt Zuschauerränge und hat gepflegte Rasen und Kunstrasenplätze. Das Hauptfeld würde jeden Drittligisten in Deutschland zufrieden stellen und nun darf der Verband sein Geld einfach mal nicht mehr so korrupt verschwenden. Danach könnte es sogar sein, dass dieses Land mal einen Großen hervorbringt. Insgesamt also eine echt hübsche Anlage und ich als alter Russenfreund sehe nun mal die technisch beschlagenen Talente von St. Petersburg Spartak Moskau live. Also alles richtig gemacht und statt heute bereits in Griechenland zu sein um dort das Länderspiel gegen die Schweiz zu sehen, sind wir eben hier. Ich denke hier rennen keine durchgeknallten Vereinsbosse mit Knarre rum und der Fußball ist sicherlich auch recht vernünftig gewesen. Denn die Russen gaben hier sofort den Ton an und gingen auch recht früh in Front. Erhöhen konnte man bis zur Pause auch recht schnell und in der zweiten Halbzeit ließ man dann plötzlich zu viel zu. Man kassierte zwei Elfer wovon man einen noch parieren konnte und plötzlich stand es hier 3:3. Doch die Mazedonier haben es sich selbst schwer gemacht und wurden für ihr leichtsinniges Zeitspiel in der Nachspielzeit bestraft. 4:3 und Schluss. Für den Neutralen natürlich ein geniales spiel, für die Einheimischen ein bitteres Ergebnis, zumal man sich wirklich aufopferungsvoll dem Gegner stellte. Doch am Ende hat die individuelle Klasse gesiegt und das auch verdient. Nun hat es aber auch wieder angefangen jämmerlichst zu schneien, was einem lieber dazu bewegte lieber den Ausgang aufzusuchen. Auf ein Taxi Richtung Bahnhof hat im Momentan sicherlich keiner Bock, aber warum nicht einfach mal an einer Haltestelle die Leute fragen ob hier irgendein Bus zum Bahnhof fährt. Eine Dame antwortete, suchen sie sich einen aus. Perfekt! Also nahmen wir gleich den Erstbesten und per Doppelstockbus in Londonmanier gings Richtung Bahnhof wo man dann doch lieber den Hintereingang nahm um nicht wieder erkannt zu werden hehe. Noch schnell unsere Rucksäcke geholt und dann mal geschaut wie wir denn nun am nächsten Tag von hier weg kommen. Der eine sagt Züge fahren nicht, der andere sagt es fährt nur einer und der nächste sagt Busse gibt’s, aber da stimmst mit der Uhrzeit nicht. Wir müssen doch nur bis nach Thessaloniki, so schwer? Nein! Wir haben einen gefunden. Der fährt zwar wieder zu unchristlichen Zeiten, aber so sind wir wenigstens sicher, dass man gesund und munter in Griechenland ankommt. Also noch schnell die Tickets dafür gesichert und auf gings ins Hotel. Dort angekommen begrüßte man uns freundlichst zurück und händigte uns unsere Koffer wohlbehalten aus. Dieses Mal hatten wir zwei Zimmer, was ich jetzt auch nicht als so schlimm ansah, immerhin hat dann jeder mal seine Ruhe und ich kann in Frieden Trickfilm schauen hehe. Der Tag war eh schon zu lang und nach nem kleinen Abendbrot und ner Tasse Tee passierte auch nicht mehr viel und irgendwann pennte ich direkt ein. Denn immerhin müssen ja auch bald die Uhren umgestellt werden und in Griechenland hat man ja wieder ne andere Zeitzone. Daher wird’s wohl ehr kurz, ne Dusche gönnte ich mir am nächsten Tag und weil das Frühstück früh halb vier noch nicht aufgetischt war, fiel auch das flach.














Tag 16.
So hieß es nun auschecken und darauf vertrauen, dass es geklappt hat früh am Morgen ein Taxi anrollen zu lassen. Immerhin hat sicher keiner Bock das Gepäck bis dort hin zu schleppen und massig Zeit blieb ja nun auch nicht…dachten wir. Denn zwar kam ein Taxi und wir waren auch pünktlich am Gleis, doch der Zug trudelte mit über einer Stunde Verspätung ein. Nun gut, er kam aus Belgrad, wer weiß wo er wie lange halten musste und ob es nicht wieder ein paar Witzbolde gab die vergaßen den Leuten ihre Pässe wiederzugeben. Wir hatten aber eh noch genug Zeit, bestiegen den Zug und hatten sogar mal wieder ein Abteil für uns. Prima und das ohne Drogenkontrolle und das ich Frauen anschreien muss. Natürlich war auch diese Bude unter aller Sau und auch diese Bude zeugt von ehemals deutscher Wertarbeit die aber sicherlich schon vor einigen Jahrzehnten aussortiert wurde. Na wenigstens waren die Polster bequem und hey, wir haben ne funktionierende Heizung! Also hieß es zunächst für ein paar Stündchen die Augen zu schließen, viel verpasst tut man im Dunkeln ja eh nicht. Erst als es heller wurde und wir der Grenze zu Griechenland näher kamen lohnte es doch mal einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Angekommen an der Mazedonischen Grenze war alles noch normal, doch als man Richtung griechischer Seite unterwegs war und man nun aus dem Fenster sah, so kam man sich vor wie in einem KZ Ich meine Ackerbau umgeben von meterhohen Zäunen, Stacheldraht und schwer bewaffnete Soldaten? Natürlich, hierbei handelt es sich um einer der Flüchtlingsrouten und man versuchte sein Land lediglich vor einer Masseninvasion zu schützen. Ok, man hat es halt immer nur in den Nachrichten gesehen. Was da dazu gesponnen wird wissen wir alle, aber es live zu sehen, es lässt einem den Schauer über den Rücken laufen. Und dennoch, die Kontrollen im Zug waren ein Witz. Ok wir waren Deutsche bzw. Österreicher, warum soll man skeptisch sein, aber lasch kontrollierte Grenzen sind ein Grund für unsere Misere. Ich denke daher, Griechenland hat irgendwo auch richtig gehandelt und tut es hoffentlich auch weiterhin. Der Stopp dauerte dann aber doch eine knappe Stunde, so lasch scheint es zumindest im zweiten und dritten Waggong nicht zugegangen sein. Unserer war eh fast leer, daher kümmerte sich kaum einer darum. So ging es dann auch irgendwann weiter und wir waren in Griechenland. Mit natürlich wieder einmal völlig anderem Wetter als noch gestern und natürlich einem weiteren Länderpunkt entgegen fahrend. Also erreichten wir dann irgendwann auch Thessaloniki, welches eine Stadt ist, die man zwar für schön hält, es zum größten Teil aber keinesfalls ist. Es ist genau so eine von Industrie zerfressene Dreckstadt, wo man es halt nur für die Touristen schön machte. Aber genau da zog es uns lang und daher hieß es zunächst Koffer ins Schließfach sperren und auf Richtung Strandpromenade. Die Sonne ballerte auch und die Gebäude sowie der Weiße Turm und Restaurants luden dann doch noch ein wenig zu schlendern. Wir alle wissen zwar, dass es hier echt mistig ist, aber ich denke man versteckt sich hinter einer hervorragenden Fassade. Soll mir recht sein, wir gingen zunächst in ein Restaurant, wo es für gesalzenes Geld leckere Getränke und griechische Pizzen gab. Musste jetzt sein und ich kann’s kaum glauben, aber ich habe die Portion einfach nicht stemmen können. Wahnsinn. Aber nun ja, kommt vor, mehr als voll haben wir dann bezahlt und zur Not nach einem Taxi Ausschau gehalten, denn bevor heute noch was anderes passiert musste es zum Fußball gehen. Die erste Liga war nicht nur wegen dem Scheiß beim PAOK Spiel abgesagt, sondern ohnehin auch wenigen dem Länderspielwochenende. Also blieb nur zweite oder dritte Liga und nach durchforsten des Netzes hat man mit Kalamaria einen geilen Ground entdeckt und einen Verein, der wohl auch ne ordentlich Szene hat. Also dem Fahrer die Adresse gegeben und auf gings Richtung Stadion. Dort angekommen bauten gerade alle Leute ihr Gelumpe auf und ein Imbisswagen stand vorm Eingang. Auf dem Grill brutzelten die geilsten Sachen, da sage ich mir, scheiß drauf das du satt bist! Aber wir hatten noch Zeit, sind ein wenig durch die Gegend gelaufen und konnten es nicht glauben, aber hier wachsen Orangen auf der Straße. Schnell mal eine geklaut und gemerkt, völlig übersäuert. Auch ein kleiner Wochenmarkt wurde noch besucht und auch hier gabs viele schöne Dinge die man aber leider in kein Stadion hinein bekommt. Also haben wirs dabei belassen und sind zurück zum Stadion um uns unsere Tickets zu sichern…








24.03.2018 Apollon Kalamaria FC - AO Trikala 1963 1:1, B Ethniki
Stadio Kalamarias, 289 Zuschauer (keine Gäste)
…gesagt getan und so haben wir uns noch schnell ein Pressbier reingezogen, einen Fleischspieß verdrückt und sind dann rein. Schon am Eingang war fast jede Mauer von geilen Graffitis überzogen und die Vorfreude stieg nicht nur auf Grund des Länderpunktes, sondern auch auf den Support für den die Griechen ja bekannt sein dürften. Leider jedoch war nur eine Seite des Stadions begehbar, dafür beeindruckt die Tribüne mit ihrer Bauart und auch Größe. Die Hintertorseiten und auch die Gegengerade haben keinerlei Ausbauten, was aber für diesen Verein eigentlich auch reicht. Dafür hat man noch vier Masten und auch im Inneren des Stadions ist fast jede Wand mit Malereien geschmückt. Eine feine Hütte also und weil der blöde Hallenser mal wieder zu gierig auf Fotos war, fühlte sich ein Bulle gleich mal in seiner nicht vorhandenen Ehre verletzt und zwang mich das letzte Bild wo sein Ohr drauf zu sehen war wieder zu löschen. Sinnloser Typ. Aber ok, in der Halbzeit sind eh alle beschäftigt, mache ich halt noch mal Bilder. Alle sind zufrieden und können mich am Arsch lecken. Insgesamt ist es daher trotzdem eine geile Hütte, da ist dieser Zwischenfall mal ganz schnell vergessen. Tickets gabs ja auch recht hübsche und sportlich gesehen haben beide Tabellennachbarn einen Sechspunktekampf vor sich. Nun gut, der Rasen sah scheiße aus und das was man dann sportlich anbot eigentlich auch. Langsam, ungenau und wenige Akzente waren das was am Ende sogar zu einer Führung der Gäste führte, welche man aber noch ausgleichen konnte und so ist das Spiel eben auch schnell erklärt. Ehr Gerumpel als Fußball, aber ok, wir reden hier von zweitklassigem Fußball in Griechenland. Was am Ende viel mehr enttäuschte waren die Fans. Dass es jetzt fast 90min überhaupt keine Gesänge gab ärgerte mich richtig. Ich meine die Typen in Szeneklamotten und all die Graffitis sahen echt nach mehr aus, doch man hat uns bitter enttäuscht. Sehr schade! Aber nun ja, da kann man wohl nix machen, einzig und allein auffällig war dafür ein beklopptes Pärchen neben uns wo der Alte sich für seine Olle wohl noch fremd schämte, da sie ne Piepsstimme wie Mickey Maus hatte und er immer mit Konfettikanonen schießen muss. Naja immer hin etwas, enn auch nicht viel. Aber eines nehme ich natürlich mit, den Länderpunkt Nr. 6 bei dieser Tour. Geiles Fressen in Form von belegten Sandwitches mit Steak und Pommes, ein geiles Stadion, schönes Wetter und ein wenig Kultur. Wenn das nix ist sollte man sich ein anderes Hobby suchen! Aber nun gut, irgendwann war hier Schluss und so ging es Richtung Ausgang und noch ein kleines Weilchen ans Meer. So genoss man die letzten Sonnenstrahlen für diese Reise, ehe wir mitten auf der Straße ein Taxi anhielten, den Verkehr kurzzeitig blockierten und zurück zum Bahnhof fuhren um unser Gepäck einzusammeln. Danach ging es in ein Hotel, welches vom Preis her schon irgendwie gesalzen war, auch für Griechenland, was man aber dafür bekam konnte ich nicht glauben. Drei Betten wie in einem Kindergefängnis. Der Strom funktioniert nur per Karte. Das Licht im Bad hat an allen Ecken geplatzte Birnen und der TV, na ja ein Versuch in einzuschalten und das wars dann aber auch. Es war eindeutig zu stickig, zu staubig und bis in die obersten Etagen muss man auch noch laufen, da in den Fahrstuhl gerade so unsere Koffer passten. Tut mir leid, aber das hat man schon besser gesehen. Aber wir sind einmal hier, am nächsten Morgen mussten wir ja früh genug zum Flughafen und zumindest war der leicht rosa angehauchte Typ am Tresen so nett uns zu erklären welche Buslinie uns dort hin bringt. So hieß es also erstmal Koffer stehen lassen und noch etwas in die Stadt, denn ist Samstagabend und wenn ich einmal hier bin muss ich natürlich auch Gyros essen und Bier trinken. Alles andere wäre ein Verbrechen! Schnell wurde auch eine gemütliche Taverne gefunden in der man sich sogar draußen hinsetzen konnte. Den Kollegen war es allerdings zu teuer und somit war ich irgendwie der Einzige der zulangte. Nun ja, geschmeckt hat’s jedenfalls und während man hier nen Schnaps umsonst bekommt, gibt’s dort ein ganzes Dessert. Rein gepasst hat auch das noch und somit habe ich für heute echt genug gefuttert. Viel Interessantes außer Nutten und Prölls gabs in dieser Stadt aber auch nicht und so gings am Abend wieder ins Hotel, wo wir den letzten Abend noch etwas ausklingen ließen. Die Nervosität stieg dabei minütlich, denn ich bin das letzte Mal vor 13 Jahren geflogen, habe etwas Furcht davor und landen tun wir ausgerechnet in Berlin. Eine Stadt die ich eigentlich noch mehr hasse als Magdeburg und das soll schon was heißen. Also schnell noch ne Büchse öffnen und auf andere Gedanken kommen, während wir dann doch alle recht schnell müde wurden. Insgesamt wars ein recht kurzer Trip durch dieses Land, ich komme ganz sicher einmal wieder, aber in dieses Hotel jedenfalls nicht. Die Grounds und auch Szenen wie PAOK, Aris oder auch Olympiakos usw. sind natürlich schon ein Anreiz dafür. Gute Nacht



























Tag 17.
So gings am nächsten Morgen bei Zeiten aus den Federn und siehe da, es hat schon wieder anderes Wetter. Strömender Regen und kalter Wind. Juhu. Nun ja, die Haltestelle des Busses ist direkt auf der anderen Straßenseite und hat ein Dach. Pünktlichkeit kennt hier aber keiner so richtig, daher konnte man froh sein, dass wir nach dem auschecken nicht gleich wie wild rüber rannten sondern uns Zeit ließen. Ich denke das Zeitpuffer wird groß genug sein zum Sonntagfrüh unser Gepäck abzugeben. Ja, auch wenn der Flughafen in Thessaloniki total unübersichtlich ist und einfach nur die Hölle darstellt. Dennoch war es relativ leer und nach einer Weile gabs auch nen vernünftigen Kaffee für mich, was den Puls auch wieder runterholte. So gaben wir unsere Koffer ab, gönnten uns noch ein Getränk und ein Besuch im Flughafenshop. Als auch das erledigt war hieß es auf zum Gate, alles sollte pünktlich abgehen, die Kontrollen brachten wir auch hinter uns doch einzig die Götter werden euch bestrafen, dass ich meine Kette abschneiden musste bei der Durchleuchtung! Also nix wie rein in den Bus bevor der Blitz einschlägt und ab zum Flieger in dem relativ überschaubar Platz war, ich mir natürlich bei meiner Adonisfigur eine Gurtverlängerung zulegen musste und der tuckige Herr Stewart uns freundlicherweise sogar ein paar Plätze weiter hinten anbot. Dort war nämlich mehr Platz für die Beine und auch so bin ich ganz froh darüber, denn es hat tatsächlich eine Mutter neben uns für nötig gehalten ihren Säugling mitzuschleppen. Welcher natürlich über den kompletten Flug hinweg schrie. Von hinten zum Glück kaum hörbar und nicht ganz so belästigend wie für die die weiter vorne saßen. Nichts gegen Kinder, ich liebe sie, aber ich halte dies für unverantwortlich. Ein Flieger kann eben mal nicht kurz rechts rann wenn was ist werte Dame. Nun ja, ich hab’s überstanden, den Start den Flug und die Landung. Ich habe es mir gar getraut aus dem Fenster zu schauen als wir mit einem Augenzwinkern schon über Ungarn waren. Und das ohne zu kotzen, sehr stolz bin ich auf mich. Gekotzt habe ich dann eben erst als wir in Berlin gelandet sind. Natürlich braucht der dumme Deutsche wieder zwei Busse für den Schuttleverkehr, während es in Griechenland einer tat. Auch in der Empfangshalle habe ich mal wieder nicht mein eigenes Wort verstanden. Da musste ich doch tatsächlich mal nachfragen ob wir denn wirklich schon wieder in Deutschland waren. So holten wir das Gepäck, während Martin beinahe das Falsche mitschleppte ich gut damit fuhr mir einen hellen Koffer zuzulegen. Es ging nach draußen und ich habe sofort dieses Unwohlsein gespürt. Diese Spießer, all der Stress, das Schlange stehen vor den Ticketautomaten und die mies gelaunten Busfahrer. Ach ja…Nun ja wir brauchten aber einen Bus um wenigstens noch einen Kick heute zu schaffen. Denn wenn wir schon mal da sind und Zeit dafür ist dann kann man das auch mal noch mitnehmen, wenn auch nur in Berlin. Den geplanten 13Uhr Kick haben auf Grund der Entfernung nicht geschafft, dafür jedoch spielte am Nachmittag der SC Charlottenburg auf dem Verbandsligaground von Makkabi. Die Zeitumstellung im Kopf klappte ganz gut, wir waren dieses Mal relativ pünktlich, die Koffer haben wir am ZOB eingeschlossen und so haben wir uns ein Taxi Richtung Momsenstadion genommen, neben dem sich ja die größere Julius-Hirsch-Sportanlage befindet. Wir kamen an, lagen mehr oder weniger perfekt in der Zeit und viel wollte der gute Mann ja auch nicht haben. Alles gut und so gings bei bestem Wetter zum letzten Kick der Tour…



25.03.2018 SC Charlottenburg - 1.FC Novi Pazar Neukölln 95 0:1 Landesliga Berlin Staffel 2
Julius-Hirsch-Sportanlage, 105 Zuschauer (etwa 40 Gäste)
…den Eingang zu finden war nicht schwer, den richtigen Platz umso mehr. Doch es war der Hauptplatz und nicht wie befürchtet doch einer der vielen Nebenplätze. Also alles richtig gemacht und bei bestem Sonnenschein noch etwas Fußball genossen. Die Anlage hat ein paar alte Stufen aufzuweisen, ist ansonsten im Wald gelegen sonst ohne Ausbau. Man hat ansonsten noch ein kleines Vereinsheim und viele Nebenplätze sowie weitere Sportanlagen

und insgesamt ist dies hier kein Brüller aber man nimmt mit was man findet. Ein paar Gäste des Serbischen Vereins aus Neuköln waren auch da und somit fühlte man sich doch sofort wieder zurück auf den Balkan versetzt. Da wird nach dem 1:0 halt der Platz gestürmt und nach dem Spiel fast der Schiri über den Haufen gerannt. Mentalität die dort keiner mehr braucht, aber jetzt bei uns gang und gäbe ist. Na immerhin haben sie das doch recht ordentliche Spielchen verdient gewonnen, auch wenn Charlottenburg gut mitgespielt hat. Doch wer seine Chancen nicht nutzt ist am ende eben selber Schuld. Stimmung gabs von den Gästen ein wenig, Bier gabs in der Kneipe, doch das völlig überforderte Tittenwunder war mir dann zu langsam, ich machte lieber selbst ne Dose auf. Somit hatten wir dann noch einen kleinen sportlichen Abschluss, ehe es natüüüüürlich zum Curry 36 gehen musste um dort noch ne Wurst zu spachteln. Wenn die Berliner schon kacke sind, aber ne Currywurst muss sein! Schmeckte natürlich ganz ausgezeichnet und somit blieben dies die letzten größeren Eindrücke, ehe es vom ZOB aus Richtung Heimat ging und sich unsere Wege fürs erste wieder trennten.










Insgesamt wars eine megageile Tour. Zwar charakterlich nicht immer auf einer Wellenlänge doch wenn man sich zu lange auf die Ketten geht dann braucht man auch mal Luft zum atmen. Manch einer sollte vielleicht mal lernen die Ruhe zu bewahren wenn irgendwas nicht so richtig hinhaut, hilft graue Haare zu vermeiden und das Leben zu verlängern. Eindrücke die man gesehen haben muss um wirklich ernsthaft zu begreifen wie schön wir es doch in Deutschland haben. All der Luxus den wir als selbstverständlich anerkennen, den gibt’s nicht überall. In Ländern wie dem Kosovo oder auch Montenegro kann man noch lernen etwas bescheidener zu werden und mal anfangen das richtig zu schätzen was man besitzt, statt nach immer mehr zu geizen wie ein kleiner Itzig! Von erstaunlich hohem Standart bis zu einem Fall ins Bodenlose und Elend hat man alles gesehen und fängt nun tatsächlich an darüber nachzudenken ob es denn wirklich noch nötig ist in der heutigen Zeit, dass Länder, gerade in Europa aushungern. Solange man nicht irgendwann anfängt Länder wie Israel, die USA oder Konzerne wie Nestle, Regierungen wie die der Deutschen ernsthaft zu bekämpfen, so lange wird es so bleiben. Und Freunde glaubt mir wenn ich euch sage, diese Typen die angeblich aus Angst und Not flüchten, hier her kommen, Chaos verbreiten, töten, vergewaltigen und leben wir vor 1000 Jahren, die will dort niemand mehr haben. Sie werden auch nicht zurückkehren, weil man sie dort sonst ans Messer liefert. Sie besitzen auch keine Familien die man nachholen kann, es sind Kriminelle. Diese heile Welt, diese Gehirnwäsche und all die Lügen in den Medien, sie existieren nicht! Die Wahrheit sieht erst der, der einmal dort war und mit Leuten redet die dort leben oder lebten. Ich sehe die Welt nun mit einem anderen Auge, ich sehe mein Land mit einem anderen Auge, versuche bescheidener zu werden und werde in Zukunft, wenn auch alleine, dagegen protestieren, dass Deutschland, Amerika und die EU weiterhin dafür sorgt, dass Kriege am brodeln bleiben. Denn es war zum Teil sogar unser Schritt der uns den Kopf aus der Schlinge zog wenn wir uns als Österreicher und nicht als Deutsche ausgegeben haben, nur um dann mal freundlich behandelt zu werden. Man möge es ihnen nicht verdenken warum sie uns so hassen! Aber ok, mit dieser Meinung stehe ich ohnehin so gut wie allein da, möget ihr mein E-Mail Fach mit Bomben pflastern, mir solls recht sein. Kulturell, sportlich und auch menschlich wars auf jeden Fall eine unglaublich tolle Erfahrung die man in diesen 17 Tagen machen konnte und ich freue mich bereits jetzt auf die nächsten Reisen um sich weiterzubilden. Nicht aus Büchern, sondern mittendrin. Danke an die die dabei waren, zwar haben wir uns öfter genervt, aber wir werden uns immer lieb haben :-D Daher gehen die besten Grüße natürlich Richtung Graz/Erfurt und so schließe ich mit den Worten auf die nächsten Reisen…Sport frei!